Meine Erkenntnisse aus 9 Jahren Selbstständigkeit.

Montags-Impuls_ Erkenntnis Selbstständigkeit

Am 24. April 2012 habe ich meine Selbstständigkeit angemeldet. Ich kann es kaum glauben, dass dieser für mich so bedeutende Schritt schon 9 Jahre zurück liegt. Die Zeit fühlt sich kurzweilig an, dabei ist unglaublich viel passiert.

Die Entscheidung für den Schritt in die Selbstständigkeit hatte ich bereits ein Jahr früher getroffen als ich meinen Job nach 6 Jahren im Großkonzern kündigte. Was ich danach tun wollte, stand bereits fest: Ich startete eine Ausbildung zur Berufungsberaterin.

Dennoch gönnte ich mir nach den 6 Monaten Kündigungsfrist und neben meiner Ausbildung zunächst eine lang ersehnte Auszeit. Ich reiste 6 Monate durch Nepal, Sri Lanka, Laos, Kambodscha und Indien. Denn so richtig einschätzen konnte ich noch nicht, wie ich in den ersten Jahren meiner Selbstständigkeit Urlaub machen werde. Im Nachhinein betrachtet, war das eine der besten Entscheidungen. Denn auf dieser Reise habe ich zum einen gelernt, mit weniger Geld auszukommen und trotzdem viel zu erleben. Zum anderen habe ich eine Erfahrung gemacht, die mich gelehrt hat, wie man einen Berg bezwingt:
Mit einem klaren Wofür, Schritt für Schritt!

Ich habe das neunte Jubiläum zum Anlass genommen, um meinen Weg der Selbständigkeit noch einmal mithilfe der Methode River of Life zu reflektieren. Neben Höhen und Tiefen gab es auch ein paar vermeintliche Sackgassen. Doch selbst dort bin ich Menschen begegnet, mit denen ich Neues gewagt habe.

Erkenntnis #1: Die Selbstständigkeit ist eines der größten Persönlichkeitsentwicklungsprogramme, neben Partnerschaft und Elternsein.

Den größten Blockaden bin ich nicht im Außen begegnet, sondern in mir. Was wir über unseren Selbstwert denken, wie wir zum Thema Geld stehen, mit wieviel Vertrauen wir anderen Menschen und dem Leben begegnen … dieses Mindset wirkt – bewusst oder unbewusst – und beeinflusst welche Resonanz wir in unserer Selbstständigkeit erfahren.

So hat mich z.B. der Glaubenssatz, dass Dresden nur mein privater, jedoch nicht mein beruflicher Mittelpunkt sein kann, fast meine Selbstständigkeit gekostet. Erst als ich meiner Heimatstadt auch eine berufliche Relevanz eingeräumt habe, kamen die lang ersehnten Anfragen vor Ort.

Dank Corona spielt es mittlerweile kaum noch eine Rolle, von wo ich arbeite.

Erkenntnis #2: Hör‘ auf dich als Anfänger*in mit Profis zu vergleichen!

Als ich meine Website gestaltet habe, war ich anfangs oft auf anderen Coach-Websites unterwegs. Dabei spürte ich jedesmal deutliche Zweifel in mir aufsteigen in Anbetracht des umfangreichen Angebotes und der endlosen Listen an Qualifikationen und Referenzen. Dieser Vergleich kostete Energie und streckenweise sogar meinen Enthusiasmus.

Irgendwann habe ich realisiert, dass all diese Coaches schon seit 10 Jahren und länger am Markt sind. Ich entschied mich dafür, aus dem Vergleich auszusteigen und andere wenn überhaupt als Inspiration zu sehen.

Daraufhin habe ich mich auf meine Mittel besonnen und bin mit dem gestartet, was mir möglich und glaubwürdig erschien. Dabei entstand mein Mantra, das mich in der Anfangszeit begleitet hat:

Ich bin eine Meister*in, die übt.

Erkenntnis #3: Starte mit einem klaren Fokus, der dir am Herzen liegt

Rückblickend bin ich total stolz auf mich, dass ich intuitiv und mutig meinem Herzen gefolgt bin und mich für das Thema entschieden habe, was mich bis heute am meisten begeistert, ja überhaupt mit dem Gedanken an eine Selbstständigkeit hat spielen lassen: Berufung.

Damals vor 9 Jahren war das Thema Berufung noch eine Nische, es wurde als esoterisch belächelt. Zudem war der Begriff Purpose im deutschsprachigen Raum noch nicht populär. Heute ist das anders, auch außerhalb meiner Filterblase.

Über die Jahre meiner Selbstständigkeit haben sich meine Ausdrucksformen erweitert. Mittlerweile biete ich nicht mehr nur EinzelCoachings und Workshops an, ich schreibe Montags-Impulse und Bücher, moderiere Veranstaltungen, ich begleite Talent Programme sowie Teams und Organisationen in Purpose Prozessen und ich habe das The Purpose Network mitbegründet. Der thematische Fokus und das verbindende Element, Berufung bzw. Purpose, ist geblieben.

Erkenntnis #4: Nicht das WAS, sondern das WIE macht dein Angebot einzigartig

Ich begegne im Coaching oft Menschen, die an ihren eigenen Ideen zweifeln:
DAS gibt es doch schon.
Mag sein! Doch DICH gibt es kein zweites Mal.

Deine Persönlichkeit ist einzigartig verbunden mit deinen StärkenWerten und Motiven, ja deinem Wofür. Dich selbst und deine Werte über dein Angebot auszudrücken, macht den Unterschied zu anderen Angeboten am Markt. Diese können dann auch viel eher nebeneinander stehen, denn unterschiedliche Persönlichkeiten ziehen auch unterschiedliche Kund*innen an.

Erkenntnis #5: Kooperation bringt uns weiter als Konkurrenz

Als Selbstständige in Deutschland haben wir es bereits schwer genug. Da müssen wir uns das Leben nicht noch gegenseitig schwer machen.

Von Anfang an war ich in meiner Selbstständigkeit Teil eines oder mehrerer Netzwerke. Einzelkämpferin wollte ich nie sein. Das hat mir den Schritt in die Selbstständigkeit definitiv erleichtert.

Die Menschen, mit denen ich gemeinsam wirke, bestärken, motivieren und inspirieren mich. Gemeinsam können wir mehr schaffen, als im Alleingang. Meine Netzwerke machen mich mutiger, geben mir Rückhalt und gleichzeitig den Freiraum, den ich mir als Selbstständige wünsche.

Erkenntnis #6: Ein Kind kann ein beruflicher Katalysator sein

Niemals hätte ich erwartet, dass ein Kind mich in meiner Selbstständigkeit beflügelt und mich zum entscheidenden Schritt inspiriert. Ganz im Gegenteil: ich hatte Angst und Zweifel, wie ich meine berufliche Selbstverwirklichung mit einem Kind vereinbaren soll.

Doch mit der Geburt von Mika waren auch die Montags-Impulse geboren. Den Montags-Impulsen habe ich zu verdanken, dass immer mehr Menschen auf das, was ich tue aufmerksam werden. Ich habe meine Schreib-Leidenschaft entdeckt und komme darüber auf eine Art und Weise, die mir Freude bereitet, in Kontakt mit anderen. Dafür bin ich unendlich dankbar.

Zudem hat meine Zeit nochmal einen ganz anderen Wert bekommen seit ich Mutter bin. Ich habe meine Arbeitszeit auf durchschnittlich 30 Stunden pro Woche begrenzt. Ich setze klarere Prioritäten. Ich arbeite konzentrierter. Ich produziere Output, bevor ich Input konsumiere. Fortschritt ist mir wichtiger als Perfektion. Manches lasse ich auch bewusst liegen (siehe mein Geständnis). Dafür gönne ich mir lieber eine Pause zugunsten meiner Resilienz.

Erkenntnis #7: Bleib‘ dir selbst treu!

Die Pinguin-Geschichte von Eckart von Hirschhausen hat mich zur Selbstständigkeit inspiriert. Auch in der Selbstständigkeit habe ich mir diese Geschichte immer wieder zu Herzen genommen und mich gefragt: Fühlt sich das für mich stimmig und passend an?

Dadurch ziehe ich wiederum auch die passenden Menschen – Leser*innen meiner Montags-Impulse, Kund*innen und Kooperationpartner*innen an.

Nur weil etwas für andere (in der Selbstständigkeit) funktioniert, muss das nicht für dich so sein.
Und andersherum.

Der Mensch ist nur da wirklich Mensch,
wo er sich die Geschichte seines Lebens nicht diktieren lässt,
sondern selber schreibt.“
(Viktor Frankl)

Erkenntnis #8: Gib‘ dir Zeit und halte durch!

Ich habe mir anfangs zwei Jahre gegeben, um zu sehen, wie die Selbstständigkeit und ich zusammen passen. Die Zwischenbilanz war nach unserem Umzug nach Dresden alles andere als rosig, rein wirtschaftlich betrachtet.

Doch in Bezug auf meine Lebensqualität wollte ich die Selbstständigkeit nicht mehr aufgeben. Dafür habe ich lieber meinen Konsum reduziert. So konnte ich die Zeiten überbrücken, in denen mich mein Steuerberater gefragt hat, ob ich ernsthafte Gewinnerzielungsabsichten habe oder „Liebhaberei“ betreibe. Die Liebe für das, was ich tue, hat meine Geduld und mein Durchhaltevermögen in jedem Fall gestärkt.

Erkenntnis #9: Definiere deinen eigenen Maßstab von Erfolg

Eine zeitlang hatte ich eine regelrechte Abneigung gegen Erfolg, weil ich den am gesellschaftlich üblichen Maßstab festgemacht habe. Erst als ich meine eigene Definition von Erfolg definiert habe, konnte sich diese Blockade in mir auflösen.

Die Zahl 9 steht in der Numerologie für Vollendung und Erfüllung.
Tatsächlich fühlt es sich an, als wenn sich ganz viel von dem, wofür ich gestartet bin, erfüllt hat.
Ich bin gespannt, was mich im nächsten Zyklus meiner Selbstständigkeit erwartet.

Ich danke allen, dich mich auf meinem Weg unterstützen und unterstützt haben. Ich bin dankbar für meine treuen Leser*innen und mutigen Klient*innen, die sich auf den Weg machen, um ihre Berufung zu erkennen und zu gestalten; für jedes Team und Unternehmen, das dem Thema Purpose mehr Raum im Business gibt sowie für die wundervollen Menschen an meiner Seite, mit denen ich gemeinsam spannende Projekte aufbaue.

Ich wünsche dir, dass du den Mut hast, deine eigene Geschichte zu schreiben,
Katja

 

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