Hast du dich schon mal gefragt, warum sich bestimmte Situationen in deinem Leben ständig wiederholen?
Warum du immer wieder dem gleichen Typ Mensch begegnest?
Warum dir dies oder das immer wieder passiert?
Es könnte sein, dass du selbst unbewusst zu diesen „Déjà Vu“ Erfahrungen beiträgst. Durch deine Glaubenssätze, die wie ein Filter dein Bild von dir selbst und der Welt bestimmen.
Glaubenssätze
Glaubenssätze sind unsere „inneren Wahrheiten“. Eigene Überzeugungen, die prägen, was wir über uns selbst, andere Menschen und die Welt denken, wie wir uns dementsprechend fühlen und verhalten.
Ein Glaubenssatz ist eine MEINung, die wir aufgrund bestimmter Erlebnisse und Erfahrung in unserem Leben gebildet haben. Einige unserer Glaubenssätze haben wir auch übernommen, z.B. von unseren Eltern, unserem privaten oder beruflichen Umfeld oder auch der Gesellschaft.
Glaubenssätze erkennen wir häufig an der Verallgemeinerung. Sie haben den Charakter von Grundsatzurteilen:
- Ich bin zu alt, um mich beruflich neu zu orientieren.
- Ohne ein Studium kann ich nicht erfolgreich sein.
- Arbeit, die mir Spaß macht, bringt mir kein Geld.
- Mit Kindern ist das Leben vorbei.
- Alle guten Männer sind vergeben.
…
(Um nur eine kleine Auswahl zuletzt gehörter Glaubenssätze zu zitieren.)
Glaubenssätze vermitteln uns einen gewissen Halt.
Ein Gefühl von Sicherheit.
Einen vermeintlichen Schutz vor Enttäuschungen.
Dabei tragen sie unbewusst genau zu diesen, sich wiederholenden Enttäuschungen bei.
Denn Glaubenssätze führen dazu, dass wir uns in Situationen so verhalten, dass wir unsere innere Überzeugung bestätigen und festigen.
Ein kleines Experiment
Schau’ dich einmal in deiner direkten Umgebung um und nimm’ für 2 Minutenalle Dinge wahr, die GELB sind. Sammle alle GELBEN Dinge und präge dir diese gut ein.
Dann schließe die Augen …
Welche blauen Dinge hast du bewusst wahr genommen?
Du hast richtig gelesen: Blau.
(Nicht schummeln. Ich meine nicht die Dinge, von denen du weißt, dass sie blau sind wie der Himmel, sondern die Dinge, die du in den 2 Minuten bewusst wahrgenommen hast.)
Vermutlich keine!
Oder nur sehr wenige von denen, die blau sind.
Genauso verhält es sich mit unseren Glaubenssätzen.
Unbewusst lenken wir unseren Fokus und unsere Aufmerksamkeit immer wieder auf die Menschen und Umstände, die uns in unserer MEINung und Überzeugung bestätigen.
Nehmen wir ein Beispiel:
Wenn wir glauben, dass wir mit Arbeit, die uns Spaß macht, kein Geld verdienen können, …
Dann bleiben wir in dem Job, der uns Geld bringt, auch wenn die Arbeit keinerlei Spaß macht.
Wir sehen vor allem die Menschen, die uns in unserem Bild bestätigen,
also zwar Spaß an ihrer Arbeit haben, doch davon nicht oder kaum leben können.
Wir tun uns schwer für unsere Arbeit einen angemessenen Preis aufzurufen,
denn … Hey, ich habe ja Spaß dabei.
Und schlussfolgern: Siehst du! Ich habe dir doch gleich gesagt, dass Arbeit, die Spaß macht, kein Geld bringt.
Dabei ist uns nicht bewusst, dass wir alle Möglichkeiten, um eine neue positivere Erfahrung zu machen von vornherein ausgeschlossen haben. Wir sehen die „blauen“ Dinge beziehungsweise die Chancen, die sich uns bieten, um Geld mit etwas zu verdienen, was uns Spaß machen könnte, gar nicht.
Unsere Glaubenssätze werden so zu einer selbsterfüllenden Prophezeiung.
Fakt ist: Unser persönlicher Glaube und die universelle Wahrheit (wenn es diese überhaupt gibt) sind nicht deckungsgleich.
Das ist solange nicht tragisch, wie wir zufrieden und glücklich sind, das heißt hilfreiche innere Überzeugungen entwickelt haben.
Wenn du allerdings das Gefühl hast, dass es in dem ein oder anderen Lebensbereich schon seit längerer Zeit nicht so richtig läuft, dann kann es sich lohnen, deine blockierenden Glaubenssätze zu beleuchten und zu hinterfragen.
Ist das wahr?
Destruktive Glaubenssätze kannst du enttarnen, in dem du dir die Bereiche deines Lebens anschaust, in denen es nicht rund läuft: Gesundheit, Partnerschaft, Familie, Beruf, Finanzen, Freizeit …
Angenommen, du trägst unbewusst dazu bei, dass die Situation so ist, wie sie ist, …
welche blockierenden Glaubenssätze könnten dahinter stecken.
Um dies zu veranschaulichen, teile ich ein sehr persönliches Beispiel mit dir:
Letztes Jahr nach der Elternzeit habe ich mich schwer getan, beruflich wieder Fahrt aufzunehmen.
Ich spürte inneren Frust, weil nicht genug Coachinganfragen kamen.
In Gesprächen war ich nicht so überzeugend, wie ich es von mir kannte.
Ich fühlte mich ausgebremst.
Im Austausch mit einer guten Freundin enttarnte ich (nach einigen gedanklichen Umwegen) meinen blockierenden Glaubenssatz:
„Wenn ich beruflich erfolgreich bin, kann ich keine gute Mutter sein.“
Mein Kopf argumentierte sofort dagegen: „Nein, das ist nicht mein Glaubenssatz.“
Die Umstände sind doch optimal, damit ich Familie und Beruf miteinander vereinbaren kann.
Meine Kündigung, der Umzug nach Dresden in die Nähe meiner Familie, die zeitliche Flexibilität dank meiner Selbstständigkeit …
Ich habe (im Außen) alles dafür getan, damit ich meine beiden Herzenswünsche leben kann:
Meine Familie und meine Berufung im Einklang miteinander.
Doch mir liefen die Tränen über die Wangen.
Mein Herz war nicht überzeugt.
Diese Erkenntnis war ein Schock und gleichzeitig unglaublich heilsam.
Hinter jedem Glaubenssatz stecken jede Menge Emotionen.
In diesem Moment habe ich die ganze Palette der Gefühle zugelassen und geweint.
Die Wut, die Trauer, die Angst, die Scham …
Neue Glaubenssätze kultivieren
Ich habe damals nicht weiter nach den Ursachen geforscht.
Im Grunde ist es egal, wie ich zu dieser Überzeugung gelangt bin.
Tief verankerte gesellschaftliche Bilder spielen sicher auch eine Rolle.
Ich habe an diesem Tag vor gut einem Jahr entschieden, mir in Zukunft nicht mehr selbst im Weg zu stehen.
Dafür habe ich mein Denken auf den Kopf gestellt und in einer Frage formuliert:
Wie trägt es dazu bei, dass ich eine gute Mutter bin,
wenn ich mich beruflich selbst verwirkliche?
Damit habe ich mich für neue, positive Erfahrungen geöffnet.
Immer wieder neue Antworten auf die Frage gefunden.
Meinen blockierenden Glaubenssatz Antwort für Antwort transformiert.
Wenn ich ein Jahr später darauf schaue, ist es, wie als hätte sich in mir ein Schalter umgelegt.
Ich nehme immer mehr Frauen wahr, die Beruf und Familie in meinen Augen vorbildlich miteinander vereinbaren.
Mittlerweile glaube ich mir meinen neuen Glaubenssatz.
Nicht nur das, auch Frauen in meinem Umfeld spiegeln mir wider, dass ich ihnen mit meinem Beispiel Mut mache.
In dieser Woche lade ich dich ein, einen Bereich deines Lebens und deine damit verbundenen Glaubenssätze unter die Lupe zu nehmen:
Welchen blockierenden Glaubenssatz hast du für dich enttarnt?
Wie kannst du diesen in einen bestärkenden Glaubenssatz umwandeln?
Was ist dein erster kleiner Schritt, um diesen bestärkenden Glaubenssatz zu kultivieren?
Denn:
„Egal, ob du denkst,
du schaffst es oder du schaffst es nicht,
du wirst immer recht behalten.“
(Henry Ford)
Ich wünsche dir in dieser Woche, dass du deinen Glauben an dich selbst stärkst,
Deine Katja
P.S. Ich freue mich sehr, wenn du mich an deinen Erkenntnissen und Erfahrungen mit diesem Montags-Impuls teilhaben lässt. Schreibe mir deine Gedanken gern auf Facebook, bei Instagram oder „unter uns“ als persönliche Nachricht.