Woran misst du Erfolg? Wie wir gesellschaftlich Wert schätzen

Montags-Impuls_ Erfolg

Den Impuls für diesen Newsletter hat mir ein Post auf Linked In vergangene Woche gegeben. Doch bevor ich näher darauf eingehe, lade ich dich zu einer kleinen Selbstreflexion ein:

Woran misst du Erfolg?

Bevor du weiterliest, halte einmal kurz inne und beantworte diese Fragen für dich:

  1. Woran misst du Erfolg?
  2. Wer sind die Menschen, in deinem Umfeld oder auch der Öffentlichkeit, die du als erfolgreich wahrnimmst?
  3. An welchen Kriterien machst du das fest?

Mache dir dazu gern ein paar Notizen.
Wenn du soweit bist, lies gern weiter.

Unsere Erfolgs-Maßstäbe

Der Beitrag auf Linked In zeigt eine Grafik, die veranschaulicht, woran wir Erfolg messen (sollten).

Wie messen wir Erfolg?

Quelle: reddit.com

 

Meist machen wir den Erfolg eines Menschen am Gehalt und Jobtitel fest.
Das bedeutet je mehr wir verdienen und je höher wir in der Hierarchie aufsteigen, desto erfolgreicher werden wir von anderen angesehen.

In der gleichen Grafik finden sich Anregungen für bessere Maßstäbe um Erfolg zu messen.
Die Anteile des Gehalts und Jobtitels werden geringer zugunsten der körperlichen und mentalen Gesundheit, der freien Zeit und dass wir lieben, was wir tun.

Im ersten Moment war ich begeistert und wollte den Beitrag direkt teilen.
Doch etwas ließ mich zögern …

Macht Erfolg glücklich?

Im PurposeCoaching begegne ich regelmäßig erfolgreichen Menschen (in der klassischen Definition), die sich die Frage stellen:
Ist das alles?
Geht es hier nicht um mehr?

Ich kann diese Gefühle sehr gut nachempfinden, da ich mir diese Fragen selbst vor mittlerweile 12 Jahren gestellt habe.

Nachdem ich meine Werte reflektiert und erkannt habe, dass mir meine Selbstbestimmung und Gesundheit wichtiger sind als Status oder ein üppiges Gehalt habe ich den Weg gewählt zu kündigen und mich selbstständig gemacht.

Damit möchte ich jetzt nicht die Illusion bedienen, dass alle Selbstständigen selbstbestimmt, gesund und glücklich sind. Oder dass diese Qualitäten im Angestelltenverhältnis nicht erreichbar wären. Das alles ist eine Frage der Passung.

Für mich erschien der Schritt in die Selbstständigkeit sinnvoll, um mich den Themen und der Art und Weise der Arbeit zu widmen, die ich liebe: Berufung und Purpose, Persönlichkeits- und Bewusstseinsentwicklung. Flexibel und frei mit den Menschen zu kooperieren, die ich mag und gemeinsam Neues gestalten.

Nach ein paar herausfordernden Anfangsjahren finde ich mich im zweiten Teil der Grafik wieder.

Doch erneut stellt sich mir die Frage:
Ist das alles, worum es geht …
dass ich glücklich und zufrieden bin?

Wozu trägt mein Erfolg bei?

Erfolg wird oft sehr egozentriert definiert:
Was ist für mich drin?
Was bekomme ich für meine Arbeit?

Doch wir erleben einen Wertewandel in der Gesellschaft.

Aus einer latenten Unzufriedenheit heraus, stellen sich immer mehr Menschen die Fragen:
Was ist der Wert und Sinn meiner Arbeit?
Was für einen Unterschied macht mein tagtägliches Wirken im Leben anderer?

Verstehe mich nicht falsch.
Ich erwarte nicht, dass wir alle große soziale Missionen verfolgen, uns im Naturschutz engagieren oder Tiere retten … jeder Mensch hat individuelle Begabungen, Motive und Werte, die uns auszeichnen, antreiben und Sinnhaftigkeit stiften.

Dennoch sollte unsere Arbeit aus meiner Sicht einen erkennbaren, positiven Wert für mindestens ein Lebewesen auf dieser Erde oder dessen Lebensumstände haben.
Wozu sonst dient unsere Arbeit?

Genau dieser Mehrwert, unser Beitrag zum Gemeinwohl fehlt aus meiner Sicht in der Grafik.
Der Impact. Der Unterschied, den unser Wirken macht.

Hier steckt für mich noch enorm viel Potenzial in der Menschheit, auch in meiner eigenen Entwicklung und Wirksamkeit.

Von Albert Einstein stammt das Zitat, das mein Wirken leitet:

„Der Sinn des Lebens besteht nicht darin
ein erfolgreicher Mensch zu sein,
sondern ein wertvoller.“

Vermutlich ist Erfolg nicht mehr der passende Begriff.

Andererseits würde ich mir wünschen, dass der Begriff Erfolg ein Update erfährt und um die Dimension des positiven Impacts erweitert wird. Damit würden wir noch mehr Menschen auf unserem Erfolgsradar wahrnehmen, die großartige wertvolle Arbeit leisten und das entsprechend anerkennen und wertschätzen.

Ich wünsche uns, dass wir unser gesellschaftliches Verständnis von Erfolg auf das nächste Level updaten,
Katja

P.S. Als mir einfiel, dass heute Frauentag ist, war der Montags-Impuls schon fertig und ich dachte: Schade, dazu hätte ich auch etwas schreiben können. Dann wurde mir bewusst, dass das Thema wunderbar passt.

In diesem Sinne alles Liebe zum 100. Weltfrauentag, allen Berliner*innen einen schönen Feiertag.

 

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