Wir wissen wie dumm es ist und dennoch tun wir es tagtäglich:
Wir vergleichen uns mit anderen.
Konditioniert durch unsere Erziehung und Schulzeit, orientiert an Notenskalen oder gesellschaftlichen Maßstäben, ordnen wir uns ein in besser oder schlechter, richtig oder falsch, mehr oder weniger …
Was kann der/die, was ich nicht kann?
Was hat der/die, was ich nicht habe?
Was ist der/die, was ich nicht bin?
Die Sozialen Medien führen uns tagtäglich vor Augen, dass das Leben der anderen aufregender, schillernder, leichtgängiger … und für uns definitiv unerreichbar ist.
Nicht erst seit Paul Watzlawicks Bestseller „Anleitung zum Unglücklichsein“ aus dem Jahre 1993 wissen wir ….
Das Vergleichen ist das Ende des Glücks
und der Anfang der Unzufriedenheit.Søren Kierkegaard
Andere stehen im Verdacht, mehr zu haben
Der französische Schriftsteller Montesquieu bringt das Problem des Vergleichens auf den Punkt:
Man will nicht nur glücklicher sein,
sondern glücklicher als die anderen.
Und das ist deshalb so schwer,
weil wir andere für glücklicher halten,
als sie sind.
Für den Vergleich blicken wir selten hinter die Kulissen, sondern ziehen den äußeren Eindruck heran. Zudem nehmen wir nur einen kleinen Ausschnitt aus dem Leben anderer wahr anstatt das ganze Bild in Betracht zu ziehen.
Fakt ist: Freude und Erfolge teilen wir lieber öffentlich als Leid und Krisen. Diese Einblicke gewähren wir nur eng vertrauten Menschen und manchmal scheuen wir uns selbst denen unsere Verletzlichkeit zu offenbaren.
Daher ist unser Bild vom Leben anderer selten eine geeignete und realistische Vergleichsgröße.
Vergleich macht gleich
Wie wir sind, ist uns zu großen Teilen in die Wiege gelegt.
Babys und Kleinkindern gestehen wir langsam zu, dass jedes von ihnen einzigartig ist und alle verschieden sind. Sie entwickeln sich in ihrem Tempo, entsprechend ihrer natürlichen Begabungen und Vorlieben.
Warum gönnen wir uns das als Erwachsene nicht?
In der Pinguin-Geschichte resümiert Eckart von Hirschhausen:
Wenn du als Pinguin geboren wurdest,
machen auch sieben Jahre Psychotherapie
aus dir keine Giraffe.
Wieso begeben wir uns in den Einheitsbrei des Vergleichs anstatt uns auf uns selbst zu besinnen?
Vergleichen ist nicht per se schlecht
Der Vergleich mit anderen dient uns zur Orientierung im Leben und kann Ansporn für die eigene Entwicklung sein.
Entscheidend ist, welche Schlussfolgerungen wir daraus ziehen.
Sich stets mit den „Besten“ der (Internet-)Welt zu vergleichen, kann dazu führen, dass wir uns persönlich abwerten und minderwertig fühlen. Aus diesem Gefühl heraus wagen wir selten die Schritte zu gehen, die uns selbst dazu bringen könnten über uns hinaus zu wachsen.
Anderen nachzueifern, birgt die Gefahr uns aus den Augen zu verlieren und in das falsche Element locken zu lassen, wo wir im Mittelmaß untergehen anstatt unsere eigenen Qualitäten zu entfalten.
ZuFRIEDENheit
Im Frieden mit sich und anderen zu sein, beginnt damit den eigenen Wert aus sich selbst anstatt aus dem Vergleich mit anderen zu ziehen. Zu akzeptieren, dass wir verschieden sind:
Ich bin ICH.
Du bist DU.
Und die anderen sind ANDERS.
Nur wenn wir unseren eigenen Platz einnehmen, kann ein wertschätzendes Miteinander entstehen.
Ich wünsche dir eine friedvolle Woche,
Katja