Es gibt mehr als 50 Wege zum Job mit Sinn. Trotzdem wirst du um die eine Sache kaum herum kommen, wenn du dich beruflich neu orientieren oder weiterentwickeln willst:
Bewerbungen schreiben
Zig Internetseiten, Ratgeber und Experten haben sich dem Thema angenommen. Dennoch ist und bleibt das Bewerbungen schreiben für die meisten eine lästige Aufgabe, die gern aufgeschoben wird.
Diese Einstellung spiegelt sich dann auch in der Bewerbung wider.
Das Anschreiben ist oft ein normierter und lebloser Abklatsch immer gleicher Floskeln, so dass wir uns nicht wundern müssen, wenn unsere Bemühungen nach „besten Wissen und Gewissen“ in der Masse untergehen.
Das haben wir schon immer so gemacht
Üblicherweise startet das Anschreiben mit einem „Hiermit bewerbe ich mich auf Position XY bei Firma Z.“ Ein lahmer Auftakt, so irrelevant und wenig inspirierend wie Untertassen.
Dass dieses Schreiben eine Bewerbung ist und um welche Position es geht, wird hoffentlich im Betreff deutlich. Falls du nicht gerade vergessen hast die Anschrift beim Kopieren zu ändern, ist dem Empfänger klar, um welche Firma es sich dreht.
Diesem wenig zum Weiterlesen einladende Einstieg folgt eine Aufzählung der beruflichen Stationen à la „Nach Schritt / Ausbildung / Studium A, ging ich Schritt B und bin mittlerweile bei Schritt C gelandet„. Informationen, die sich 1:1 in etwas ausführlicherer Form im Lebenslauf wiederfinden.
Ergänzt werden diese „harten Fakten“ mit ein paar pauschalen Soft Skills wie „Ich bin teamfähig, kommunikativ und belastbar.“ die sich bestenfalls auf die Anforderungen in der Stellenausschreibung beziehen.
Den Abschluss bildet ein „Ich freue mich auf die Einladung zum Gespräch„, gern abgemildert mit einem zurückhaltenden „Ich würde mich freuen, …“
Einzelne sind dazu übergegangen Bewerbungs-Videos oder ganze Internetseiten zu erstellen, um sich von der Masse abzuheben. Das kann für den entsprechenden Job eine sinnvolle, kreative Arbeitsprobe sein. Doch für die Mehrheit der Bewerber bleibt das klassische Anschreiben und der Lebenslauf, das Mittel der Wahl – ob nun per Post oder Online.
Wie kannst du deinen potenziellen Arbeitgeber für dich gewinnen?
Starte mit dem Warum
In seinem TED talk „Start with Why“ erklärt Simon Sinek wie es Unternehmen und Persönlichkeiten gelingt, andere von sich zu überzeugen.
Dieses simple Prinzip lässt sich auch auf das Anschreiben in der Bewerbung übertragen.
Beginne mit deinem Herzensanliegen und deiner Motivation.
WOFÜR arbeitest du?
Was treibt dich innerlich an?
Was bewegt dich?
Woran glaubst du?
Was willst du bewirken?
Warum willst du genau diesen Job, in diesem Unternehmen?
Geld verDIENEN ist das Ergebnis deines Handelns,
nicht der Ursprung und vermutlich auch nicht dein Lebensziel.
Im besten Fall passt das, was dich antreibt mit dem Zweck des Unternehmens (vgl. Vision & Mission), bei dem du dich bewirbst, zusammen.
Das ist die Voraussetzung damit du deinen zukünftigen Job als sinnstiftend erachtest.
Persönlichkeit ist dein Alleinstellungsmerkmal
Stelle heraus, welche Qualitäten dich und deine Arbeit auszeichnen.
WIE arbeitest du?
Welche Stärken und Fähigkeiten bringst du mit?
Warum bist du die beste Besetzung für den Job?
Selten ist es allein die fachliche Qualifikation, sondern meist eine Kombination aus beruflicher Erfahrung sowie persönlichen Eigenschaften und sozialen Kompetenzen, die dich von anderen Mitbewerbern unterscheiden.
Hier ist die Passung deiner Person mit der Stelle entscheidend, damit du in deinem Element bist und dein Potenzial entfalten und weiter entwickeln kannst.
Das WAS ist der Beleg für dein WARUM und WIE
Anstatt Schlagwörter aufzuzählen, bietet es sich an, das WIE (d.h. deine Kompetenzen) mit dem WAS zu belegen.
Indem du veranschaulichst in welchen konkreten Projekten oder Aufgaben du dir deine Kompetenzen und Fähigkeiten angeeignet bzw. weiterentwickelt hast, schaffst du Glaubwürdigkeit.
Dies ist der Querverweis zum Lebenslauf und deiner Berufserfahrung.
Mind the gap (dt. Achte auf die Lücke)
Wann immer ich meine Kunden im Bewerbungsprozess unterstütze, kommen die gleichen Bedenken:
Ich erfülle nicht alle Kriterien.
Ich habe nicht die erforderliche Qualifikation.
Diese Position ist eine Nummer zu groß für mich.
Ich bin nicht gut genug.
Falls es Lücken zwischen den Anforderungen und deinem heutigen Profil gibt, übergehe diese nicht einfach. Zeige deinem zukünftigen Arbeitgeber, was du tust oder tun wirst, um diese zu schließen, z.B. einen Englischkurs belegen.
Hier ist es hilfreich Eigeninitiative zu zeigen und Eigenverantwortung zu übernehmen anstatt die Entwicklung deines Bewerberprofils in die Hände anderer zu legen.
Die Karten neu mischen
Unterm Strich wandelt sich die Formel für geeignete Bewerber – langsam auch in den Köpfen der Personaler:
Motivation + Persönlichkeit > fachliche Qualifikation
Dieses Vorgehen beim Bewerbungen schreiben bedarf mehr Zeit zur Selbstklärung. Doch du erkennst frühzeitig, ob eine ausgeschriebene Stelle tatsächlich das Potenzial zum „Traumjob“ hat.
In drei konkreten Fällen, die ich kürzlich auf diese Art und Weise im Bewerbungsprozess unterstützt habe, hätten die Personen nicht geglaubt, dass sie überhaupt zum Vorstellungsgespräch eingeladen werden. Am Ende waren sie die erste Wahl für den Job oder es wurde eine neue Position für sie geschaffen.
Ich wünsche dir eine überzeugende Woche,
Katja
Dein Motivationskick für den Wochenstart:
– immer montags in deiner Inbox.
Melde dich an und erhalte kurze, liebevoll anschubsende und wegbegleitende Email-Impulse von mir, mit denen du direkt loslegen und dein (Arbeits-)Leben – Schritt für Schritt – nach deinen Vorstellungen gestalten kannst.
… für mehr Freude und Sinn im (Job-)Alltag.
Los geht’s …