Wir Menschen haben das Bedürfnis, alles, was wir im Innen und Außen wahrnehmen, in richtig oder falsch einzuordnen.
Dieses (geprägte) Verhalten beobachte ich schon bei meinem 4-jährigen Sohn Mika:
„Mama, das ist falsch so wie du das machst.“
Eine weitere Aussage, die mir zuletzt begegnet ist:
„Am liebsten hätte ich, dass alle das so wie ich machen.“
Also vermeintlich richtig.
Eine unserer größten Ängste und Sorgen ist es, etwas falsch zu machen.
Wir wollen möglichst alles richtig machen.
Damit kreieren wir uns jedoch oft ein Leben, das gar nicht zu uns persönlich passt.
Wem steht es zu, zu beurteilen, ob etwas für dich richtig oder falsch ist?
Weder richtig noch falsch, einfach anders
Wenn Mika meint, dass ich beim Spielen etwas falsch mache, antworte ich:
„Mika, ich mache es einfach ANDERS.“
„Jenseits von richtig und falsch gibt es einen Ort,
Dort können wir einander begegnen.“
(Rumi)
Meine Klient*innen schätzen im Coaching oft genau das.
Nicht be- oder verurteilt zu werden für das, was sie denken und fühlen, wonach sie sich sehnen und was sie fürchten, wie sie sind und was sie werden wollen …
Das eröffnet einen Raum, in dem nicht nur wir uns offen füreinander begegnen. Auch meine Klient*innen spüren wieder deutlicher, was sich für sie ganz persönlich stimmig und passend anfühlt.
Stimmig und passend
Wir alle sind Individuen.
Vielfalt zeichnet uns aus.
Warum sollte es …
den einen richtigen Weg,
die eine richtige Lösung,
den einen richtigen Einheitsbrei
… für alle geben?
„Die Wahrheit geschieht dem Individuum, nicht der Menge.
Sei ein Individuum, wenn du wirklich willst, dass dir die Wahrheit widerfährt.“
(Osho)
Den Unterschied von richtig und falsch kreieren wir aus Angst.
Oft bevor wir überhaupt in der Lage sind, uns ein Urteil zu erlauben.
Damit wir ein „best-fit“-Leben gestalten können, dürfen wir uns verabschieden vom Schubladendenken in richtig und falsch. Neben schwarz und weiß, auch Grautöne und bunt wahrnehmen und feiern.
In Entwicklung
Was (einen Moment) früher richtig erschien,
erscheint (einen Moment) später falsch.
Das ist das Dilemma unserer Zeit,
der Ungewissheit,
der Schnelllebigkeit,
der Komplexität,
der Widersprüchlichkeit.
Das „Richtige“ kann falsch werden und andersherum.
Fixierte Ansichten sind diesen Umständen nicht dienlich.
Sie führen zu ständiger Angst und Sorge,
zu einer unerträglichen inneren Spannung.
Es die Integration dieser Polaritäten.
Ein Sowohl-als-auch statt Entweder/oder.
Das Loslassen von Vergleichen und Bewertungen in richtig/falsch, gut/schlecht, normal/unnormal.
Das setzt einen offenen Geist voraus,
ein offenes Herzen, das liebevoll annimmt, was ist
und den Willen, tiefer zu blicken – hinter die Fassade und unter die Oberfläche.
Es ist eine Frage der Perspektive und Betrachtungsweise.
Jenseits von richtig und falsch
Stell‘ dir einen Ort vor, jenseits von richtig und falsch.
Wo du einfach sein kannst.
Wo Menschen sich begegnen und wahrnehmen, was in ihnen lebendig ist
– jetzt in diesem Moment.
Wo sie einander als gleichwürdig anerkennen und wertschätzen, so wie sie sind.
Wo sie füreinander da sind, um ihre Einzigartigkeit zu erkennen und zu entfalten.
Wie schön wäre es, uns immer öfter an diesen Orten, die wir selbst mit gestalten, zu treffen.
Ich wünsche dir weniger Ärger über vermeintlich falsches und mehr Neugierde und Freude am Anderen,
Katja
P.S. Passend zu diesem Montags-Impuls lädt das The Purpose Network am 22. Juni 19 – 20 Uhr zu einer Impuls-Session ein. Das Thema: Scheiter heiter. Gestaltet von Dorothea Anzinger, einer großen Stimme mit Herz, die du vielleicht schon einmal gehört hast.
Dein Mutmacher für den Alltag
52 Denkanstöße und Mutmacher für herausfordernde Zeiten.
Wir alle erleben herausfordernde Zeiten – individuell und kollektiv. Mit diesen Montags-Impulsen möchte ich dich einladen, diesen Zeiten mit Vertrauen und Mut zu begegnen.
Die Denkanstöße und Übungen können dir neue Blickwinkel und Möglichkeiten eröffnen, um deinen Weg über die Berge und durch die Täler des Wandels zu gestalten; dich bestärken dein Selbst für ein besseres Miteinander zu entfalten.