„Das kann ich NOCH nicht.“
Für Kinder ist es selbstverständlich, dass sie sich auf einer Lernkurve befinden.
Doch wie schaut es bei dir aus?
- Wie oft fragst du nach, wenn du etwas nicht verstehst?
- Wie viele Versuche erlaubst du dir, bevor du aufgibst?
- Wie viel Zeit gibst du dir, um etwas Neues zu lernen?
- Wieviel Energie investierst du, um etwas zu erreichen?
- Betrachtest du Fehler als Chance, um daraus zu lernen?
Alles eine Frage der Haltung
Mindset steht für unsere Denkweise, Einstellung und Haltung. Diese sind häufig geprägt von Erfahrungen – positiven sowie negativen.
Die Motivationspsychologin Carol Dweck forscht dazu, wie Menschen mit Niederlagen umgehen. Was veranlasst die einen immer wieder neue Herausforderungen zu suchen, während andere frühzeitig aufgeben?
Laut Dwecks Theorie gibt es zwei Arten von Mindset:
Growth Mindset
Das Growth Mindset steht für ein wachstumsorientiertes Denken und geht einher mit einem dynamischen Selbstbild. Menschen mit diesem „Wachstumsdenken“ Sie sind davon überzeugt, dass sie ihre Fähigkeiten verbessern können, wenn sie an sich arbeiten und sich anstrengen. Sie sind wissbegierig und offen für Neues. Sie suchen Herausforderungen, an denen sie sich weiterentwickeln können. Menschen mit einem Growth Mindset ist bewusst, dass Anstrengungen notwendig sind, um etwas gut oder auch sehr gut zu können. Sie haben eine ausgeprägte Fehler– und Frustrationstoleranz.
Fixed Mindset
Im Gegensatz dazu ist das Fixed Mindset durch ein starres Denken und Selbstbild gekennzeichnet. Menschen mit diesem starren Denken sind davon überzeugt, dass die eigenen Fähigkeiten vor allem vom Talent abhängig sind. Ihre Anstrengung dient weniger dazu, ihre Fähigkeiten weiter zu entwickeln und Neues zu lernen, sondern dazu positives Feedback zu bekommen. Dabei bewegen sie sich lieber im vertrauen Terrain und vermeiden Herausforderungen, um Fehlern vorzubeugen.
Lob ist nicht gleich Lob
Dweck hat in ihren Studien beobachtet, dass wir dazu tendieren ein starres Mindset zu entwickeln, wenn wir für unsere Begabung und Intelligenz gelobt wurden. Dahingegen fördert das Lob unserer Bemühungen und Anstrengungen ein dynamisches Mindset.
In diesem TED Talk veranschaulicht Carol Dweck, welchen Unterschied der Glaube an die eigene Lernfähigkeit machen kann.
Lernen erfordert Begeisterung
Dank der Neurobiologie wissen wir, dass wir hirntechnisch bis ins hohe Alter fähig sind zu lernen und uns neue Fähigkeiten anzueignen – vorausgesetzt wir sind von dem, was wir lernen wollen, begeistert. Ansonsten können wir üben und trainieren, wie wir wollen. Wenn wir dem „Stoff“ emotional gleichgültig gegenüber stehen, wird unser Gehirn zum „Sieb“.
Können setzt Wollen voraus
Frage: Was kannst du NOCH nicht?
Hinterfrage: Ist es etwas, das du wirklich können willst?
Oder glaubst du nur, dass du das können müsstest?
Was würdest du wirklich gern können?
Wofür begeisterst du dich, obwohl du es (NOCH) nicht gut kannst?
Wenn du insgeheim davon träumst, …
- eine neue Sprache zu lernen
- deine Kochkünste zu verbessern
- ein Instrument zu spielen
- Expert*in in einem Thema zu sein
- im Chor zu singen
- Ski oder Snowboard zu fahren
- ein Buch zu schreiben
- ein Handwerk zu beherrschen
- Motorrad zu fahren
- eine neue Sportart zu praktizieren
- …
… wenn es dir wirklich am Herzen liegt, dann ist es einen Versuch wert.
Potenzialentfaltung
Gehe raus aus dem Vergleich mit anderen.
Nimm‘ dir gerade am Anfang regelmäßig und intensiv Zeit.
Genieße die Freude am Tun statt dich an deinen Ergebnissen zu messen.
Erkenne dich für deine Anstrengungen an.
Feiere die kleinen Fortschritte.
Nähre deine Begeisterung!
Womöglich entdeckst du noch ungeahnte Talente oder schlummernde Potenziale.
Talente und Begabungen sind wertvolle Geschenke, das uns in die Wiege gelegt werden. Doch wenn du dieses Geschenk nicht auspackst und intensiv nutzt, dann können sich deine Potenziale nicht entfalten.
Ich wünsche dir in dieser Woche den Glauben an deine eigene Lernfähigkeit,
Katja