Selbstbild. Wer bist Du … wirklich?

Montags-Impuls #295 Selbstbild

New Year, new me?
Neues Jahr, neues Ich?

Diesem Versprechen begegnen wir regelmäßig zum Jahresanfang.
Meist ist es verbunden mit Selbstoptimierung.
Doch egal, ob wir mehr Sport treiben, uns gesünder ernähren oder beruflich verändern wollen.
Ob uns das gelingt, ist abhängig von unserem Selbstbild.

Selbstbild

Wir alle haben ein Konzept über uns selbst im Kopf.
Ein Bild, wie wir uns selbst wahrnehmen.
Wer wir glauben zu sein oder auch sein zu müssen.

Diese Identität ist tief verankert.
Genährt in unserer Kindheit und im Laufe unseres Lebens entwickelt, zum Teil verfestigt.
Manifestiert in unseren Verhaltensweisen und Entscheidungen.
Verinnerlicht durch die Geschichten, die wir uns und anderen von unserem Leben erzählen.
Oftmals widergespiegelt in der Art und Weise, wie unser Umfeld mit uns umgeht und über uns spricht.

Unser Selbstbild – ob nun wohlwollend oder kritisch geprägt – gibt uns Halt.
Es ermöglicht, uns selbst in Abgrenzung von unserem Umfeld zu erleben und als individuelle Persönlichkeit zu erfahren.

Wir identifizieren uns mit unserem Namen, unserer Herkunft, unserem sozialen Umfeld, unserem akademischen Titel, unserem Beruf, unseren Hobbys, unserer Nationalität, unserer Glaubensrichtung, unseren Rollen im Leben, unseren guten und schlechten Eigenschaften,  …

Unser Selbstkonzept macht uns greifbar und berechenbar – für uns selbst und andere.
Es gibt uns eine innere Ordnung und Orientierung.

Exkurs(ion): Dein Alltags-Ich

Ich möchte Dich zu einer Übung einladen, um Dir Dein Bild von Dir selbst bewusst zu machen.
Nicht im Sinne, wer Du gern sein willst oder tief im Herzen fühlst zu sein.
Sondern das Bild, wer Du im Hier und Jetzt in Deinem alltäglichen Sein bist.

  • Wie siehst Du Dich selbst?
  • Was denkst Du über Dich?
  • Was glaubst Du, was Du für ein Mensch bist?

Suche Dir einen ruhigen, ungestörten Ort.
Nimm‘ Dir Papier und Stifte.
Denk‘ nicht zu viel nach, schreib‘ einfach alle Impulse auf.
Sei ehrlich zu Dir selbst.

Wer bist Du in Deinem „Alltags-Ich“?

Betrachte Dein Selbstbild und hinterfrage Dich:

  • Bin ich das wirklich?
  • Oder spiele ich nur eine Rolle, um den Erwartungen anderer gerecht zu werden?
  • Dient dieses Selbstbild mir und den Menschen, die mir am Herzen liegen?

Auf-Lösung

Unser Selbstbild gibt uns Halt und innere Orientierung.
Jedoch kann es uns auch im Weg stehen.
Dann, wenn wir aus dem Kontakt mit unserem natürlichen Sein kommen.
Wenn sich Konditionierungen blockierend auf unsere persönliche Entwicklung auswirken.
Wir uns selbst begrenzen.

Wir sind Teil der Evolution.
Ganz natürlich entwickeln und verändern wir uns im Laufe des Lebens.

Ein festgefahrenes Selbstbild ist ein Hindernis auf unserem Weg der Selbst- und Sinnverwirklichung. Daher ist Selbsterkenntnis ist ein wesentlicher Teil im PurposeCoaching.

Um unsere wahre Natur zu entdecken, bedarf es einer Auf-Lösung von Annahmen über uns Selbst. Das kann damit einhergehen, dass wir uns mit schmerzhaften Erfahrungen auseinander setzen dürfen, die Teile unserer Selbst geprägt haben. Anteile, die wir als Schutzschild für unseren wahren Kern entwickelt haben. Die sich mit den Jahren wie ein Mantel um uns legen oder zu einer Rüstung aufgebaut haben. Ein Schutz, der uns nicht nur vom echten Kontakt mit unserem Selbst trennt, sondern auch von unseren Mitmenschen.

Diesen Selbstschutz Schritt für Schritt abzulegen, bringt uns nicht nur zurück in die Verbindung.
Wir gewinnen auch innere Freiheit, uns über unser Selbstbild hinaus auszuprobieren und zu erfahren. Unserer wahrhaftigen Kern wieder zu entdecken.

Zurück zum wahren Kern

Beim Schreiben dieser Zeilen habe auch ich mich gefragt, welche Selbstbilder bereits in mir existierten, die ich hinterfragt habe. Hier eine kleine Auswahl:

Ich bin unwichtig.
Ich bin talentbefreit.
Ich bin gleichgültig.
Ich bin ein Kopfmensch, rational und vernünftig.
Ich bin unkreativ.
Ich bin autark, eine Einzelkämpferin.
Ich bin schnell und effizient.
Ich bin ehrgeizig.
Ich bin ein Top Talent @Henkel.

All diesen Bildern habe ich in bestimmten Phasen meines Lebens entsprochen.
Verstehe mich nicht falsch, ich verurteile mich nicht dafür.
Unser Leben ist eine Reise und alles hatte seine Zeit.
Einiges hat mich dorthin gebracht, wo ich heute bin.
Dafür bin ich dankbar.

Doch um weiter zu gehen und innere Zufriedenheit zu erfahren, war es wesentlich Teile meines Selbstbildes zu hinterfragen, weiterzuentwickeln oder auch gänzlich loszulassen.

2011 habe ich bei Henkel gekündigt und habe den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt.
Das schwierigste für mich daran war nicht der Schritt in das Neue.
Das war aufregend, doch ich fühlte mich getragen.

Tatsächlich fiel es mir schwerer als erwartet, das Bild von mir loszulassen, in das ich soviel Zeit, Kraft und Energie gesteckt habe. Von dem ich erwartet habe, dass ich glücklich bin, wenn ich diesem Wunschbild meiner Selbst entspreche. War ich nicht! Stattdessen spürte ich eine innere Unzufriedenheit und depressive Verstimmung.

Ich bin dankbar, dass ich mir selbst in meiner Coachingausbildung unvoreingenommener begegnen konnte. Widergespiegelt von Menschen, die von außerhalb meiner „Realitäts-Blase“ kamen. Blinde Flecken meiner Selbst wurden sichtbar und haben mein Sein bunter gemacht.

Aus diesem Sein, diesem erweiterten Bild meiner Selbst heraus, konnte ich meinen neuen Weg und mein Umfeld passender gestalten. Alles andere – im Sinne von äußeren Sprüngen ohne ein inneres Update – hätte mich vermutlich zurück ins Altbekannte katapultiert.

Kontinuierlich, von Jahr zu Jahr hat sich meine Selbstwahrnehmung erweitert und verfeinert. Ich nehme klarer wahr, wer ich wirklich bin und was nicht (mehr). Wie ich gut und authentisch für andere da sein kann. Dabei verliert mein Selbstbild an Starre, es ist fließender und lebendiger. Das spiegelt sich auch in meinem Alltag wider.

Ich wünsche Dir den Mut, das Bild Deiner Selbst loszulassen und sich neu ordnen zu lassen,
Katja

 

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