Heute ist Valentinstag, der Tag der Liebenden. Ein schöner Anlass für einen Montags-Impuls zum Thema Liebe …
Andererseits habe ich mir vorgenommen, jeden Monat einen Montags-Impuls dem Thema Nachhaltigkeit zu widmen. Passen Liebe und Nachhaltigkeit zusammen?
Heute morgen kam die entscheidende Inspiration: Seit längerer Zeit begleitet mich eine Buchidee: „Meine Begegnungen mit Kalotta“.
Wenn du die Montags-Impulse schon im Mai 2021 gelesen hast, dann erinnerst du dich womöglich an die Geschichte „Tiere essen„. Das war mein Prototyp, quasi ein erstes Kapitel aus diesem Buch.
Da ich mir viel zu selten die Zeit nehme, um dieses Buch entstehen zu lassen, nutze ich heute die Gelegenheit, um drei Dinge, die mir am Herzen liegen, zusammenzubringen: Die Liebe zu einem besonderen Menschen, die Nachhaltigkeit im Sinne einer enkelfähigen Zukunft und ein Buch, das im Entstehen ist.
Das hier ist der Auftakt, das Intro für mein Buch:
Begegnungen mit Kalotta
Wir sind im Jahr 2022. Die Klimakrise ist omnipräsent. Nachhaltiger zu leben, ist ein zentrales Anliegen in meinem Alltag geworden, mit aller Unvollkommenheit und mit allen damit verbundenen Herausforderungen.
In meinem Herzen und Ohren trage ich die Stimme von Kalotta. Einem Mädchen, das meine Enkelin sein könnte. Ein Mädchen, das in meiner Zukunftsphantasie zuhause ist. Ein menschliches Wesen, das ich bereits liebe, obwohl die Seele noch nicht auf dieser Erde ist.
Für mich ist sie da.
Durch Kalottas Augen schaue ich auf mein tagtägliches Handeln. Auf die Vielzahl der kleinen und großen Entscheidungen, die ich von morgens bis abends treffe. Auf die Konsequenzen, die mein heutiger Lebensstil für ihre Zukunft hat. Kalotta begleitet mich morgens ins Bad genauso wie auf dem Weg ins Büro. Sie schaut mir beim Arbeiten, Einkaufen und Essen zubereiten über die Schulter. Selbst im Urlaub weicht sie nicht von meiner Seite.
Wann immer ich mich in der Hektik des Alltags aufreibe, ruft sie mir den Blick auf das große Ganze in Erinnerung. Nicht mahnend. Kalotta erhebt nie den Zeigefinger. Dieses kleine Mädchen hat ein großes Herz, liebevoll und wohlwollend. Es ist eher ein sanfter Druck, den ich spüre. Eine kleine warme Hand, die mich führt. In eine gemeinsame Zukunft.
Für diese Zukunft verlasse ich immer öfter meine Komfortzone. Dafür wähle ich den unbequemen, doch nachhaltigeren Weg. Dafür werde ich von Tag zu Tag mutiger, um auch meine Mitmenschen auf diesen Weg einzuladen.
Doch vor ein paar Wochen traf mich die bittere Erkenntnis:
Kalotta und ich werden uns womöglich niemals in diesem Leben begegnen.
Nicht weil mein 5-jähriger Sohn Mika gar nicht Papa werden möchte.
Das könnte ich akzeptieren.
Nein, weil er sich in Zukunft gegen Kinder entscheiden MUSS.
Unsere Erde hat nicht ausreichend Ressourcen und Regenerationskapazität, um 10 Milliarden Menschen auf die Art und Weise zu versorgen, wie wir ihr das als Menschheit momentan abfordern und offensichtlich beabsichtigen weiterhin zu tun.
Der Moment, in dem mir dieses Ausmaß, ja diese persönliche Folge der Klimakrise bewusst wurde, spüre ich noch ganz deutlich in mir. Es fühlte sich an, wie ein schmerzvoller Verlust eines geliebten Menschen. Doch es ist nicht nur mein Schmerz. Es ist der Schmerz vieler Menschen auf der Welt, für die dieser Verlust bereits Realität ist. Die durch Hitzewellen, Dürren, Tropenstürme und Flutkatastrophen ihre Lebensgrundlage und liebsten Menschen verloren haben. Auch weil andere Menschen auf der Welt nicht bereit sind, ihre Komfort- und Luxuszone zu verlassen. Dabei könnten wir entdecken, dass statt Verzicht auch echte Verbindungen, kreative Vielfalt und eine verbesserte Lebensqualität auf uns warten …
Was mich dazu bewegt dieses Buch zu schreiben, ist ein sehr persönliches Herzensanliegen: Ich wünsche mir eine gemeinsame Zukunft mit Kalotta.
In diesem vermeintlich egozentrischen Anliegen vereint sich die Vision einer kinder- und enkelfähigen Entwicklung unserer Menschheit. Was es braucht, um die Welt bzw. vielmehr unsere Existenz auf dieser Welt zu retten, ist bereits definiert. Es gibt eine Purpose-Agenda, einen Zukunftsvertrag für die Welt, der im Januar 2016, unterzeichnet von 193 Staaten, in Kraft trat: Die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung mit 17 Nachhaltigkeitszielen wie kein Hunger (1), hochwertige Bildung (4), sauberes Trinkwasser (6), weniger Ungleichheiten (10), nachhaltige/r Konsum und Produktion (12), Frieden und Gerechtigkeit (16).
Um diese Ziele umzusetzen, braucht es die großen Hebel in der Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Was so groß und abstrakt klingt, entsteht jeden Tag aufs Neue und ist menschengemacht. Wir alle sind Teil des Systems. Und als diese Teile können wir auch im Kleinen Großes in Bewegung bringen.
Mit diesem Buch möchte ich nicht die intellektuellen Geister, sondern die Herzen der Menschen erreichen. Die Fakten sind seit Jahrzehnten bekannt und lassen sich nicht länger leugnen. Es mangelt an konsequentem und kooperativen Handeln. Wissen allein bringt uns nicht in die Umsetzung. Es braucht ein echtes inneres Anliegen. Mir persönlich half Kalotta und ich brauche sie weiterhin an meiner Seite, um nachhaltiger zu entscheiden und zu handeln. Auf unser konsequent nachhaltiges Handeln kommt es JETZT an, denn was wir nicht mehr haben ist Zeit. Genau genommen bleibt uns weniger als ein Jahrzehnt, um die Kurve zu bekommen.
In diesem Buch nehme ich dich mit in meine Begegnungen mit Kalotta.
[Fortsetzung folgt]
Ich wünsche dir, dass du Menschen und Herzensanliegen in deinem Leben hast, für die du deine Komfortzone verlässt,
Katja