Nachhaltiges Leben ist kein Ziel, sondern ein Weg

Montags-Impuls_ nachhaltiges Leben

Anfang des Jahres habe ich meine Werte reflektiert.
Tatsächlich hat sich im Vergleich zu den vorherigen Jahren etwas verändert.
Verbundenheit und Vertrauen sind als Top 2 geblieben.
Der Optimismus ist dem Wert der Nachhaltigkeit gewichen.

Nachhaltigkeit

Entgegen meinem ausgleichenden Naturell, muss ich jetzt mal ganz deutlich werden:
Wer Nachhaltigkeit noch als Trenderscheinung degradiert, hat echt den Schuss nicht gehört.

Am 3. Mai 2019 ist der deutsche Erdüberlastungstag. Ab dann verbrauchen wir mehr natürliche Ressourcen, als die Erde im Jahr (bezogen auf unsere Größe) regenerieren kann. Die Weltbevölkerung hatte im Jahr 2017 ihr Ressourcenbudget am 2. August aufgebraucht.

Unser ökologischer Fußabdruck ist deutlich größer als die sogenannte Biokapazität der Erde. Wir leben ökologisch auf Pump. Auf Kosten zukünftiger Generationen und in Deutschland auch auf Kosten anderer Länder, die weniger Ressourcen beanspruchen.

Wenn alle Länder weltweit so leben und wirtschaften würden wie wir in Deutschland, dann bräuchte die Weltbevölkerung drei Erden, um den Bedarf an natürlichen Rohstoffen nachhaltig zu decken.

Diese Art und Weise, wie wir leben und wirtschaften, hat ein natürliches Verfallsdatum.
Das wissen wir.
Wir bezeichnen uns ja als Wissensgesellschaft.
Doch die Lücke zwischen Wissen und Handeln ist riesig.

„Wir haben die Erde nicht von unseren Eltern geerbt,
sondern von unseren Kindern geliehen.“
Indigene Weisheit.

Ökologischer Fußabdruck

Ich bin keineswegs ein Vorzeigeexemplar beim Thema Nachhaltigkeit.
Mein ökologischer Fußabdruck liegt im deutschen Durchschnitt (5,0 gha = globale Hektar).
Ziemlich ernüchternd.

Seit Anfang des Jahres reflektiere ich meine Lebensweise deutlich kritischer. Doch es ist Zeit für größere Schritte, um einen echten Unterschied zu machen.

Bei der Ernährung kann ich mit meiner Vorliebe für vegetarisches Essen punkten.
Zudem kaufe ich dank der Marktschwärmer mehr regionale und saisonale Bioprodukte.
Insgesamt habe ich meinen Konsum deutlich reduziert.

Mein Zero Waste Experiment schreitet kontinuierlich voran.
Trotzdem brauche ich für unseren Müll um ein Vielfaches mehr als ein Einmachglas.

Wenn wir dann doch etwas anschaffen (wie zuletzt Esszimmerstühle), dann werden wir immer öfter bei Ebay-Kleinanzeigen fündig.

Mein kaputtes Smartphone, das ich geschäftlich und privat nutze, habe ich auf der Online-Plattform Refurbed gegen ein gebrauchtes und generalüberholtes Gerät ausgetauscht. Das spart jede Menge Rohstoffe, Energie und Elektroschrott. Für jedes verkaufte Produkt pflanzt die Plattform zudem einen Baum in Madagaskar, Haiti oder Nepal.

Damit mehr Bäume gepflanzt werden, habe ich auch meine Standard-Suchmaschine von Google auf Ecosia umgestellt – die nachhaltige Alternative.

Zuhause und im Büro beziehen wir Ökostrom.

Zumindest ein Geschäftskonto läuft bereits über eine nachhaltigen Bank.

Gar nicht so übel … dachte ich.

Umweltsünden

Doch der ökologische Fußabdruck-Test offenbart meine Umweltsünden.
Vor allem unsere glorifizierte Mobilität schlägt negativ zu Buche.

Ich liebe es zu reisen und unterwegs zu sein.
Mit meinen bisherigen beruflichen und privaten (Fern-)Flügen habe ich meinen ökologischen Fußabdruck vermutlich schon lebenslang ruiniert.
Zwar kompensiere ich meine Flüge seit Anfang des Jahres über atmosfair. Doch das kann nur eine erster Schritt sein, um öfter alternative Reiseziele in Betracht zu ziehen oder zugunsten von Bus und Bahn auf das Fliegen zu verzichten – Stichwort „Flugskam„.

Ich habe ein eigenes Auto, dass ich momentan noch täglich nutze.
Vor allem aus Bequemlichkeit und um der schnellen Taktung im Alltag gerecht werden zu können.

Hier sehe ich meinen nächsten wirkungsvollen Ansatzpunkt.
Aus meiner aktuellen Perspektive ist es unrealistisch von heute auf morgen mein Auto zu verkaufen und ganz darauf zu verzichten.

Doch ich habe mich dazu entschieden, mir im Mai einen Monat freiwilliges Fahrverbot aufzuerlegen. Quasi als Experiment, um mein Bewusstsein zu schärfen und die Alternativen in Betracht zu ziehen und auszuprobieren.

Und ich möchte dich einladen, dir anlässlich des Erdüberlastungstages in dieser Woche einen konkreten Aspekt deines Lebens auszuwählen, in dem du gern nachhaltiger agieren willst.

Die Initiative Psychologie im Umweltschutz hat eine Postkarte gestaltet, um aufzuklären, wie verschiedene klimaschützende Verhaltensweisen von ihrem Effekt zueinander im Verhältnis stehen. Auf der Seite findest du weitere Anregungen für deine nächsten Schritte hin zu einem nachhaltiges Leben.

Nachhaltigkeit ist kein Zielzustand, sondern eine Reise!
Jeder Tag bietet die Möglichkeit uns für eine nachhaltiger Alternative zu entscheiden.

Ich wünsche dir eine nachhaltig bewusste Woche,
Katja

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