Art Journaling. Den Tag in Bildern reflektieren

Montags-Impuls_ Journaling

Meine liebe Kollegin und Freundin Sandra hat mich letzte Woche zu einer neuen Abendroutine inspiriert: Zum „Art Journaling“.

Ist das Kunst oder kann das weg?

Als Kind habe ich viel gemalt. Gedankenverloren ließ ich den Stift immer neue Bilder aufs Papier zeichnen, vergass Zeit und Raum. Bis meine eigenen Bewertungen und die anderer Menschen dazu kamen. Seitdem hatte ich, was das Malen und Zeichnen angeht, eine Blockade.

Doch am Samstagabend habe ich die Muße gefunden, den Impuls von Sandra aufzugreifen und es einfach mal auszuprobieren.

In meiner Sammlung angefangener Tagebücher fand ich einen recht jungfräulichen DIN A5 Block. Dazu einige Fineliner, die ich mir fürs Handlettering gekauft hatte (*Kursempfehlung: Creatipster / Werbung ohne Auftrag). Von Mika lieh ich mir noch ein paar Filzstifte. Damit machte ich es mir auf unserer Veranda gemütlich – mit Blick auf einen traumhaften Sonnenuntergang.

Art Journaling

Der Begriff „Journaling“ kommt aus den USA. Im Grunde handelt es sich dabei um das gute alte Tagebuch. Doch im Unterschied zum „Diary“ geht es weniger darum, den Tag und die Ereignisse in Worte zu fassen, sondern die Eindrücke bildhaft zu verarbeiten.

Den Unterschied konnte ich selbst erfahre, noch bevor ich für diesen Montags-Impuls nach dem Begriff für das, was ich tat, und den Vorteilen von Art Journaling recherchierte.

Mit der Frage im Hinterkopf: „Wofür bin ich heute dankbar?“ habe ich den Tag Revue passieren lassen; das Wesentliche in bildhaften Skizzen aufs Papier gebracht – ohne viele Worte.

Die DIN A5-Seite schien‘ mir dafür überschaubar. Nicht zu viel weißes Papier, und nicht zu wenig für einen Tag.

Zu zeichnen statt zu schreiben, hat mich direkt ein paar Gänge runter fahren lassen und entschleunigt. Ich fühlte mich total entspannt. Ganz anders als beim Tagebuch schreiben, wobei ich oft ungeduldig werde.

Immer wieder hat sich mein innerer Kritiker eingeschaltet. Doch ein anderer innerer Anteil hat mich bestärkt, mich nicht davon beirren zu lassen:
„Das tut dir gut! Ist doch egal, ob es perfekt ist.“

Art Journaling

Den Eindrücke des Tages konnte ich auf diese Art und Weise deutlich besser innerlich nachspüren, als beim Schreiben.

Intensive Selbstreflexion

Wissenschaftlich lässt sich dieser Effekt erklären.

Unsere Gefühle und unsere Kreativität werden in der rechten Gehirnhälfte gesteuert. Auch Bildsprache und die Verarbeitung von Sinneseindrücken sind dort verortet.

Für unsere Sprache wie auch unser logisch-rationales Denken ist die linke Gehirnhälfte zuständig.

Beim Art Journaling werden beide Seiten des Gehirns aktiviert und vernetzt. Dadurch wird der Reflexionsprozess vertieft und intensiviert. Das, was wir emotional und mit allen Sinnen erfahren, verankert sich besser in unserer Erinnerung.

Aus diesem Grund eignet sich das bildhafte Erfassen der Eindrücke nicht nur als Alternative zum Tagebuch schreiben, sondern z.B. auch als Reisejournal oder zum Lernen neuer Dinge.

Ich wünsche dir mehr Raum für deine „rechte Gehirnhälfte“,
Katja

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