Heute startet unsere zweite, gemeinsame Elternzeit.
Wie, was, wo, warum?
WIE geht das mit der Elternzeit?
Mein Mann Patrick wurde von vielen Seiten zum zweiten Kind beglückwünscht.
Doch wir sind nicht nochmal Eltern geworden.
Was viele nicht wissen:
Es ist möglich, einen Anteil von bis zu 24 Monaten Elternzeit auf die Zeit bis zur Vollendung des 8. Lebensjahres zu übertragen.
„Wer Elternzeit beanspruchen will, muss sie
- für den Zeitraum bis zum vollendeten dritten Lebensjahr des Kindes spätestens sieben Wochen und
- für den Zeitraum zwischen dem dritten Geburtstag und dem vollendeten achten Lebensjahr des Kindes spätestens 13 Wochen
vor Beginn der Elternzeit schriftlich vom Arbeitgeber verlangen.“ (§ 16 Abs.1 BEEG)
(vgl. Broschüre Elterngeld, ElterngeldPlus und Elternzeit)
Das hat bei Patrick problemlos geklappt.
Als Selbstständige habe ich keinen Arbeitgeber, bei dem ich Elternzeit anmelden könnte.
Ich habe mir selbst frei gegeben.
Während der Elternzeit sind Arbeitnehmer:innen so krankenversichert wie während des Elterngeld-Bezugs. Es gilt ein besonderer Kündigungsschutz, sobald die Elternzeit angemeldet wird. Grundsätzlich darf man während der Elternzeit bis zu 30 Stunden pro Woche arbeiten.
Das haben wir nicht in dem Ausmaß vor.
Doch es ist relevant für diejenigen, die z.B. Teilelternzeit nehmen, um mehr Zeit für die Familie zu haben und/oder z.B. eine Selbstständigkeit auszuprobieren.
WIE finanzieren wir unsere Familienzeit?
Ein Anspruch auf Elterngeld besteht nicht (mehr) …
Die Kosten der Selbstständigkeit laufen weiter …
Wie machen wir das finanziell?
Den Kern meiner Antwort gibt der Montags-Impuls „Auf Sparflamme. Kein Geld für die Auszeit“ schon treffend wider.
Dazu kommen ein paar gute Umstände:
Den größten Posten, unsere private Miete, konnten wir für die drei Monate aussetzen.
Mein Büro, das Konnektiv62, trägt sich dank der anlaufenden Vermietungen zunächst wieder selbst. Meine Kollegin Yvonne übernimmt meine Aufgaben.
Die Krankenversicherung – another story …
Wir haben eine überschaubare Rücklage, die wir für unsere Reise aufbrauchen.
Unsere Finanzberater (Empfehlung ohne Bestechung) schlagen die Hände über den Kopf zusammen …
Doch dank „remote“ habe ich die Möglichkeit nach Bedarf virtuell zu arbeiten und unser Auszeitbudget aufzustocken.
Zudem hat uns eine Freundin einen privaten Kredit angeboten, falls es eng werden sollte.
Können wir das annehmen?
Wenn es darauf ankommt, werden wir entscheiden.
Erstmal gibt mir dieses Backup ein gutes Gefühl.
Und wie steht es so schön in meinem Montags-Impuls zum Zeitwohlstand geschrieben:
“Jeden Euro, den wir ausgeben,
können wir wieder verdienen.
Jeder Moment, der verstreicht
ist dagegen für immer vorbei.”
managerSeminare / Wider dem Zeitirrsinn
Das ist die Zeit unseres Lebens!
Dafür verzichte ich gern auf 4-Sterne Komfort und große Sprünge unterwegs.
Wir haben mit unserem Camper ein Dach über den Kopf.
Zudem habe ich sowohl auf Reisen als auch im Alltag erfahren, dass ein (freiwillig gewählter) einfacher Lebensstil sehr viel Potenzial hat das Leben erfüllter werden zu lassen.
Schon vor Jahren sind mir all die “Weltenbummler” aufgefallen, die monatelang durch die Weltgeschichte reisen. Wie können die sich das leisten? Viele hatten einfache Jobs und deutlich geringere Gehälter. Aber auch weniger Lebensstandard zu finanzieren.
Das ist die Krux.
WAS haben wir vor?
Reisen, reisen, reisen! Diese Leidenschaft von mir hat bisher wenig Raum in den Montags-Impulsen eingenommen. Doch als zwei geborene Zwillinge lieben wir es unterwegs zu sein, Neues zu entdecken, andere Lebensweisen kennenzulernen und auszuprobieren … wie ein Schwamm neue Eindrücke aufzusaugen und zu teilen.
Konkret werden wir mit unserem VW T5 Bus durch Südeuropa reisen.
Bevor wir als Familie gemeinsam unterwegs sind, gönne ich mir eine Woche Yoga & Wander Retreat mit Salty Elephants im wunderschönen Wipptal in Tirol. Das habe ich bereits zum Jahreswechsel gemeinsam mit einer Freundin gebucht als Lichtblick im Lockdown.
In Tirol sammeln mich Patrick, Mika und unsere Hündin Paula ein. Dann haben wir noch eine Woche Zeit in den Bergen bevor unsere Fähre nach Korsika ablegt. Mehr ist nicht geplant. Alles weitere entscheiden wir on the road, je nach Lust und (Corona-)Lage.
Und ja, wir sind geimpft.
Mit knapp 40 Jahren gestehe ich es mir zu: Ich kann mich nicht vorab festlegen.
Zum einen habe ich ein stark ausgeprägtes Flexibilitätsmotiv.
Detaillierte Pläne, Listen und Strukturen kosten mich persönlich viel Energie.
Zum andere bin ich gern mit dem Leben im Fluss, eben im Gefühl, was es von Moment zu Moment für uns braucht. Darüber tauschen wir uns Tag für Tag aus.
Das klingt womöglich anstrengend für dich, für mich ist es das nicht 😉
„Wäre es nicht furchtbar langweilig,
wenn wir genau wüssten wie der Weg verläuft?
Wenn wir immer auf der sicheren Seite wären
und nie Überraschungen und das Risiko erleben würden?“
www.sprueche-suche.de
Auf meiner Bucket List steht: Einen Monat in Portugal leben.
Ob wir das in dieser Elternzeit umsetzen können, wird sich ergeben.
WARUM machen wir diese Familienzeit?
Den letzten Anstoß hat uns der Tod von einem engen Freund im Juli 2020 gegeben.
Unsere Lebenszeit ist endlich.
Wir können nicht wissen, ob wir 45, 60 oder 90 Jahre alt werden.
Auf unsere Lebenszeit betrachtet, ist die Zeit, die wir so intensiv mit unseren Kindern erleben sehr kurz, bevor sie eigene Wege gehen oder lieber Zeit und Reisen mit Freunden verbringen wollen.
Mika ist und bleibt höchstwahrscheinlich unser einziges Kind.
In seinem zweiten und dritten Lebensjahr waren wir eine Wochenendfamilie.
Der Lockdown hat uns gezeigt, dass es herausfordernd, aber auch wertvoll ist, den Alltag näher miteinander zu verbringen.
Mika wird diesen Monat fünf Jahre alt. In zwei Jahren kommt er in die Schule.
Wann wollen wir unseren Traum verwirklichen, wenn nicht jetzt?
Doch es gibt noch ein weiteres Motiv für diese „Auszeit“:
Wir verheddern uns schnell in unserer Lebensroutine.
Schätzen den reibungslosen Ablauf.
Richten uns komfortabel ein.
Scheuen uns womöglich, unseren Lebensstil kritisch zu hinterfragen.
Ein fahrendes Auto abrupt anzuhalten, kann Auffahrunfälle verursachen.
Doch einmal einen Gang runter zu schalten, von der eingefahrenen Straße abzubiegen und neue Wege zu erkunden, eröffnet neue Perspektiven und Möglichkeiten.
„Travel is the best way
to be lost and found at the same time.“
(pinterest.de/Travelermentality)
Für mich passt der Begriff „Auszeit“ nicht mehr so richtig.
Es klingt immer wie als würde ich etwas ausschalten.
Gefühlt schalte ich eher etwas an.
Zumindest spüre ich in den vergangenen Woche wieder viel mehr Energie und Neugierde in mir.
Schon in den Wochen vor der Reise begeistern mich neue Themenschwerpunkte im Rahmen von Purpose, die meine Leidenschaft neu entfachen.
Ich nehme mir mehr Zeit als sonst, um den Themen Raum zu geben und meiner Neugierde zu folgen.
Konkret ist noch nichts in meinem Kopf angekommen, doch mein Herz erahnt neue Aufgaben (für die Zeit nach der Familienreise).
Was ist mit den Montags-Impulsen?
Neben: „Wohin geht die Reise?“, wurde mir die Frage nach den Montags-Impulsen am häufigsten gestellt. Ich bin sehr dankbar für die vielen Rückmeldungen auf meine Frage: „Was die Montags-Impulse bei euch bewirken?“ und dass das Lesen der Impulse für viele zu einem lieb gewonnenen Montags-Ritual geworden ist.
„Die Impulse nehmen mich jede Woche neu mit auf eine mehrtägige Reise, die für mich neue Denkanstöße bringt. Gedanken, die in meinem regulär langen Berufsleben leider nie Platz in meiner Welt gefunden haben.“
(Klaus, 65 Jahre)
Aller Voraussicht nach werden sich in den kommenden Wochen Gastbeiträge mit Eindrücken unserer Reise abwechseln. Die ein oder andere Woche werden die Montags-Impulse auch pausieren.
Ich wünsche uns allen, dass wir unsere Lebenszeit den Menschen und Themen widmen, die wir lieben,
Katja
P.S. Ich freue mich, wenn du die Montags-Impulse als Newsletter abonnierst und/oder weiterempfiehlst. Dann gibt es bald einen Anlass zum Feiern!
Dein Mutmacher für den Wochenstart:
– immer montags in deiner Inbox.
Melde dich an und erhalte kurze, liebevoll anschubsende und wegbegleitende Email-Impulse von mir, mit denen du direkt loslegen und dein (Arbeits-)Leben – Schritt für Schritt – nach deinen Vorstellungen gestalten kannst.
… für mehr Freude und Sinn im (Job-)Alltag.
Los geht’s …