Zyklisches Bewusstsein. Vom Mut mit dem Wandel zu gehen

Montags-Impulse #377 Zyklisches Bewusstsein

An manchen Tagen springe ich voll Tatkraft aus dem Bett und habe das Gefühl, die Welt gestalten zu können. Ideen fließen. To-dos erledigen sich fast wie von selbst. Ich bin offen, im Austausch, wirksam.

Und an anderen Tagen?
Da scheint nichts voranzugehen. Mein Körper fühlt sich schwerer an, Gespräche kosten Energie, und selbst der Gedanke an Produktivität löst Widerstand aus.

An manchen Tagen zieht es mich nach draußen – in die Bewegung, ins kraftvolle Tun. An anderen spüre ich den Wunsch nach Rückzug, nach Stille, nach Yin Yoga.

An den meisten Morgen liebe ich die belebende Frische einer kalten Dusche.
Und dann gibt es diese Tage, an denen ich nur eines brauche: Wärme, Langsamkeit, ein sanftes Ankommen im eigenen Körper.

Fehlende Disziplin?
Oder ein feines Gespür für den inneren Rhythmus?

Ich beginne zu ahnen: Es ist kein Manko
– sondern ein Zeichen eines wachsenden, zyklischen Bewusstseins.

Ich bin kein linear funktionierendes Wesen.
Mein Inneres gleicht eher einem Jahreskreis – mit Frühling, Sommer, Herbst und Winter, die sich rhythmisch durch mich bewegen.

Die Jahreszeiten in uns

Der Frühling – Aufbruch, Keimzeit, zarte Neugier.
Alles in mir ist Wachsen und Werden.

Der Sommer – Fülle, Ausdehnung, Entfaltung, Strahlkraft.
Projekte blühen, Begegnungen pulsieren.

Der Herbst – Ernte, Reflexion, Loslassen.
Ein leises Ordnen, ein inneres Sortieren.

Der Winter – Rückzug, Dunkelheit, Regeneration.
Unsichtbare Prozesse, stille Transformation.

Auch ich durchlaufe diese inneren Jahreszeiten.
Täglich.
Über Wochen, Monate, Jahre.
In meinem Leben.

Jede Phase trägt ihre eigene Qualität – und erst im Zusammenspiel entfaltet sich wahrhaftige Wirksamkeit.

Doch ich wurde von einer Arbeitswelt konditioniert, die mich dazu veranlasste, dem „Winter“ in mir zu misstrauen. Ich empfand Nichtstun lange Zeit als „unproduktiv“. Ich überging die Einladungen meines Körpers zum Innehalten – ersetzte sie durch Druck, durch das stoische Abhaken von To-Do-Listen, durch am Außen orientierte Selbstoptimierung. Es ist dieses Dagegen-Halten, was uns erschöpft, uns wertvolle Lebensenergie kostet.

Dabei ist gerade der „Winter“ – die Leere, die Dunkelheit, die Nacht – die Quelle von allem. Wenn ich meinen inneren Winter nicht ehre – zu wenig Pausen, zu wenig Schlaf, kein Innehalten nach einem reinigenden Ausatmen – wie soll der Sommer in mir jemals die Kraft haben in voller Fülle zu blühen?

Zyklisches Bewusstsein als Einladung

Was wäre, wenn ich nicht gegen meine Rhythmen arbeite,
sondern mit ihnen tanze?
Wenn ich nicht frage: ‚Warum funktioniere ich heute nicht?‘,
sondern: ‚Welche Jahreszeit lebt gerade in mir – und was braucht es wirklich?

Denn nicht jeder stille Tag ist Stillstand.
Nicht jede Leere ist Mangel.
Nicht jedes Nicht-Tun ist Verlust von Richtung.

Es sind innere Prozesse am Werk, unsichtbar und doch wesentlich
– sie verdichten Erfahrungen, machen uns empfänglich für Einsichten und Erkenntnisse, lassen Sinn reifen, formen Haltung und Werte.

Wie ein Baum im Winter, der nicht wächst und auch keine Blätter und Früchte trägt,
aber tiefere Wurzeln bildet als Grundlage für die Kraft und das gesunde Wachstum im Frühjahr.

Echte Regeneration braucht Zyklen.

Lebendigkeit statt Funktionsmodus

Zyklisches Bewusstsein empfinde ich als genau das:
Die Bereitschaft, nicht ständig die gleiche Version von mir selbst zu verlangen.
Den Mut, mich immer wieder neu zu empfangen und zu werden – in jeder inneren Jahreszeit.

Keine Dauerproduktivität.
Kein endloser Sommer.
Sondern ein stilles Übereinkommen mit dem Leben in mir.

Zyklen sind das Grundprinzip ALLES Lebendigen.
Ich bin ein zyklisches Wesen.

Und je feiner ich dem Rhythmus in mir lausche, desto lebendiger werde ich.

Wie wäre es, heute nicht zu fragen, was du leisten musst,
sondern welche Jahreszeit in dir spricht?

Ich wünsche uns den Mut, mit dem inneren Wandel zu gehen,
Katja

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