Zwischenzeiten. Eine andere Welt ist im Entstehen

Montags-Impulse #351 Zwischenzeiten

Dieser Text ist mir in der letzte Woche in einem bewegenden Moment* begegnet:

„Another world is not only possible,
she is on her way.

On a quiet day,
I can hear her breathing.“
(Arundhati Roy)

Eine andere Welt ist nicht nur möglich, sie ist auf dem Weg.
An einem ruhigen Tag, kann ich sie atmen hören.

Mich haben diese Zeilen sehr berührt, weil sie das Lebensgefühl in diesem Jahr 2024 für mich widerspiegeln.

Zwischenzeiten

In Gesprächen mit anderen ist für mich spürbar: Ungewissheit prägt die kommenden Monate. Die letzten Jahre haben uns gezeigt, wie schnell sich unsere Lebensrealitäten verändern können. Corona, der Ukraine-Krieg, politische Spannungen im eigenen Land und die zunehmend spürbaren Folgen der Klimakrise werfen die Frage auf, was als Nächstes auf uns zukommt.

Es muss sich etwas verändern, doch so richtig bewegt sich scheinbar nichts (oder rückwärts).
Wir sind unsicher, verwirrt oder unschlüssig, wie das Leben besser oder einfach nur irgendwie anders weitergehen könnte.

Empfindest Du das auch so?

Eventuell magst Du kurz innehalten und Dir die Fragen beantworten:
Welche Welle wäscht Dich momentan?
Welche Welle trägt Dich in dieser Zeit?

„Man ist NACH etwas, man ist daher auch offenbar VOR etwas,
aber man weiß noch nicht genau, wovor man eigentlich steht.“
Georg Wilhelm Friedrich Hegel

Zwischenzeiten sind Phasen, in denen das Alte noch präsent ist, aber das Neue noch nicht greifbar. Für die meisten von uns ist das unangenehm und angstauslösend.

In all dieser Spannung sind Zwischenzeiten auch Zwischenräume. Ein Raum öffnet sich, in dem Platz für Neues ist, oder auch bewusst Platz gemacht werden kann. Besonders in diesen Zwischenräumen liegt ein enormes Potenzial. Sie sind Orte des augenscheinlichen Stillstands, doch vor allem auch Räume für neue Möglichkeiten – für eine andere Welt, die möglich wird.

Annehmen, was nicht mehr und noch nicht ist

Dafür dürfen wir dieses „Dazwischen“ zunächst annehmen. Es zulassen und manchmal auch ein bisschen durchhalten anstatt uns auf eine naheliegende einfache Lösung zu stürzen. Wenn wir uns uns im Geist und im Herzen für etwas neues öffnen, können wir das Potenzial der Zwischenräume erfahren.

Der Übergang darin ist nicht nur der Wechsel von einem Zustand in einen anderen, sondern auch ein innerer psychologischer Prozess. Wir durchlaufen Phasen des Loslassens, der Unklarheit und schließlich des Neubeginns. Während wir auf das Neue „warten„, dürfen wir lernen, mit der Ungewissheit zu leben und sie als Katalysator für Entwicklung erfahren.

Loslassen, Hingabe, Neuanfang

In welchen Lebensbereichen erfährst Du momentan einen Übergang und Zwischenraum?

Wo ist es erforderlich einen klaren Schlussstrich zu ziehen?
Sich von dem zu verabschieden, was vorher war und auch davon, wer man vorher war.

Wo darfst Du Dich von der Welle des Lebens tragen lassen?
In die Stille des „Nichts“ lauschen. Die Bewegung in der Leere wahrnehmen. Dich dem Raum hingeben, der zwischen dem Loslassen der einen Trapezstange und dem Ergreifen der nächsten liegt?

„Diesem Zustand reiner Energie, der entweder als Durcheinander oder als Zeit des leeren Nichts erlebt wird [und] uns das Gefühl gibt, die Kontrolle zu verlieren und ein wenig verrückt zu sein.“
(William Bridges)

Wo willst und kannst Du schon einen neuen Anfang wagen?
Impulse wahrnehmen, die Deine Freude und Energie wecken. Impulse, die Dich in eine neue Richtung einladen. Impulse, die Dich ermutigen nicht nur die äußeren Umstände zu verändern, sondern auch Dich selbst neu zu erkennen und zum Ausdruck zu bringen.

Warten

In Zwischenzeiten dürfen wir Hingabe und „Warten“ als wesentliches Element kultivieren, ja wieder neu erlernen. Aktionismus, Produktivität und Effizienz im Sinne des Fokus auf die äußeren Umstände sind meist wenig dienlich für einen wahrhaftigen und nachhaltigen Wandel.

Vielmehr geht es darum der Erschöpfung, die eintritt, wenn etwas Altes ausgedient hat, mitfühlend zu begegnen: Sich eine bewusste Pause zu nehmen, zu regenerieren, aufzutanken und neue Energie zu sammeln.

Wenn wir achtsamer werden, sind wir in der Lage Synchronizitäten wahrzunehmen, bedeutungsvolle Zufälle, die uns inspirieren und einladen, auf Erkundungstour im Nebel des Zwischenraums zu gehen. Uns neue Möglichkeiten vorzustellen und diese auszuprobieren ohne uns zu schnell festzulegen. Zu erfahren, was sich für uns tatsächlich stimmig anfühlt. Mit jedem Schritt können wir unserem Leben eine überraschende Wendung geben.

„Die Essenz des Lebens findet in der Phase des Übergangs in der neutralen Zone statt. In dieser zwischenzeitlichen Weite können alle Möglichkeiten, Kreativität und innovativen Ideen zum Leben erwachen und sich entfalten.“
Susan Bridges

Ungewissheit wird uns dabei stets begleiten. Doch sie bietet auch die Freiheit, unser Leben neu auszurichten. Andere und persönlich stimmigere Wege abseits vorgefertigter Bahnen zu erkunden. Das gelingt uns leichter, wenn wir Gleichgesinnte und Verbündete an unserer Seite haben. Menschen, die uns Halt geben, uns ermutigen und auf dem Weg begleiten, eine andere Welt im Miteinander entstehen zu lassen.

Ich wünsche uns, dass wir uns in diesen Zwischenräumen mit offenem Herzen begegnen,
Katja

*Danke von Herzen für die Menschen im The People Network für unseren liebevoll haltgebenden und mutig wegweisenden Erfahrungsraum vergangene Woche im surft.loft Köln.

P.S. Wenn Du Dir Begleitung und Unterstützung auf Deinem Weg des Übergangs wünschst, lade ich Dich ein zum Berufungs-Workshop: Zukunft fängt bei Dir an!

 

Zukunft fängt bei Dir an!

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Dieser Workshop ist für all diejenigen, die ein besseres Morgen mitgestalten wollen – für sich selbst und ihre Mitwelt. Im kreativen Wohlfühlambiente des Konnektiv62, inspiriert von Impulsen, Coaching-Übungen und dem Austausch in Kleingruppen gewinnst Du innere Klarheit, Orientierung und Rückenwind.

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