Nein. Leichter gedacht als gesagt …

Montags-Impuls_ Nein

Fällt es dir schwer, NEIN zu sagen?

Denkst du oft NEIN und sagst dennoch JA, weil du Angst hast, anderen vor den Kopf zu stoßen?
Eine schlechte Freundin bzw. ein schlechter Freund zu sein.
Egoistisch zu wirken.

Fühlst du dich erdrückt von den (vermeintlichen) Erwartungen anderer?

Mach‘ es allen recht

Gerade die Adventszeit artet für viele Menschen in Stress und Hektik aus.
Wir versuchen allen gerecht zu werden:
Der Familie, den Freunden, den Kolleg*innen und Vorgesetzten …

Die Projekte sollen unbedingt noch in diesem Jahr fertig werden.
Wir schrauben unsere Ansprüche und Erwartungen nach oben.
Wirbeln durch die Gegend, um das Weihnachtsfest perfekt zu machen.
An den Feiertagen fahren wir von links nach rechts, um überall wenigsten kurz die Nase reinzustecken.

Doch in Weihnachtsstimmung kommen, die Adventszeit genießen, Momente mit den Liebsten bewusst wahrnehmen, … all das braucht Zeit und Muße.

Nimm‘ dir Zeit zum Entscheiden

Wenn dich jemand um einen Gefallen bittet …
Wenn du zu einer Veranstaltung eingeladen wirst …
Wenn sich eine weitere Aufgabe auf deine To Do Liste drängt …
Wenn du konfrontiert wirst mit „gesellschaftlichen Konventionen“ …
… sag‘ nicht sofort Ja.

Die Antwort: „Darüber möchte ich nachdenken.“ verschafft dir die nötige Zeit, um deine Entscheidung in Ruhe abzuwägen. Selbstbestimmt statt fremdgesteuert zu agieren. „Das muss ich im Kalender nachschauen.“ oder „Das möchte ich mit meinem/r Partner*in besprechen.“ sind ebenfalls geeignete Antworten, um dir etwas Bedenkzeit einzuräumen. Verbunden mit einem „Ich melde mich in einer Stunde (morgen, nächste Woche, …) bei dir.“ vermittelst du deinem Gegenüber, dass du die Anfrage nicht einfach ins Leere laufen lässt.

Nutze die Bedenkzeit und frage dich:

Welchen Aufwand erfordert diese Aufgabe?
Mit welchen positiven und auch negativen Folgen wäre eine Zusage verbunden?
Will ich das wirklich tun?

Wir haben alle genug zu tun.
Mache dir bewusst, welche anderen Aufgaben oder auch Menschen du bei einer Zusage zurückstellen müsstest.
Ist dir diese Aktivität tatsächlich wichtiger?

Stell‘ dir auch mal die Fragen:
Wieviel Kraft, Energie und Zeit habe ich gerade selbst?
Kann ich dieser Anfrage und der anderen Person überhaupt gerecht werden?
Sei ehrlich zu dir selbst.

Womöglich kommst du mit etwas Bedenkzeit zu dem Ergebnis, dass es besser wäre, abzusagen.

Einfacher gedacht als gesagt

Ein Nein ist schnell gedacht, doch für einige von uns schwer auszusprechen.
Daher teile ich heute drei Varianten mit dir, wie du dein Nein wohlwollend verpacken kannst:

1. Ein zeitlich befristetes Nein

„Heute Abend habe ich schon etwas anderes vor.“
„Diese Woche geht es leider nicht.“
„In diesem Jahr passt es nicht mehr.“
„Momentan ist mir … dies oder das … wichtiger.“

Oftmals fällt es uns leichter, unser Nein zeitlich zu befristen.
Du signalisierst mit dieser Antwort, dass du zu einem anderen Zeitpunkt grundsätzlich gern für den anderen da bist.

2. Das Grundsatz-Nein

Eine andere Variante ist, grundsätzlich Nein zu sagen.

Wenn mir z.B. eine Freundin schreibt, dass sie die Adventssonntage grundsätzlich in Familie verbringen, dann kann ich ihre Absage klar einordnen.

Ich selbst habe mir vorgenommen, jeden Montag Nachmittag in der Adventszeit frei zu nehmen. Damit fällt es mir leichter, geschäftliche Anfragen auf andere Wochentage zu verlegen.

Vielleicht möchtest auch du dir einen Nachmittag oder Abend für dich selbst reservieren.

3. Ja, UND …

Unser Gegenüber kann ein „Nein“ leichter nehmen, wenn wir das persönliche Bedürfnis wertschätzen und Verständnis für das Anliegen des anderen zeigen. Das vermitteln wir in dem JA zur Person und Bitte.

„Ja, ich verstehe … UND, ich kann dir dabei momentan leider nicht helfen.“

Das „Ja, UND“ wertet im Gegensatz zum „Ja, ABER …“ das vorher Gesagte nicht ab.
So zeigst du, dass sich dein Nein nicht gegen die Person oder Bitte richtet, sondern andere Gründe hat.

Hüte dich davor, dich umfangreich zu rechtfertigen.
Ein einfaches, freundliches und dennoch bestimmtes Nein ist ausreichend.

Solange du selbst hinter deiner Entscheidung stehst, braucht es keine langen Erklärungen.

Die eigenen Bedürfnisse ernst nehmen

(Weihnachts-)Stress ist oftmals das Ergebnis unstimmiger Prioritäten.
Sag‘ NEIN zum Weihnachtsstress und JA zu deinen persönlichen Bedürfnissen.

Wie bei der Sauerstoffmaske im Flugzeug gilt:
Ziehe die Maske ganz zu dir heran und drücke sie fest auf Mund und Nase.
Helfe DANACH Kindern und hilfsbedürftigen Menschen.

Gut für sich zu sorgen, ist nicht egoistisch, sondern eine Notwendigkeit. Wir können anderen nur dann etwas geben, wenn wir selbst genug Kraft und Energie haben. Und wenn du Freude an dem hast, worum man dich bittet.

Ich wünsche dir eine entspannte Adventszeit,
Deine Katja

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