Kennst du das Gefühl, wenn du scheinbar alles „richtig“ gemacht hast — nach Plan, nach Lehrbuch, nach Erwartungen — und trotzdem bleibt da diese leise Unzufriedenheit? Dieses innere Unbehagen, das sich nicht unterdrücken oder abschütteln lässt? Es fühlt sich an wie ein leises Klopfen an der Tür deines Herzens: „Stimmt das wirklich noch für mich?“
In der Fülle des Sommers, vielleicht im Urlaub, mit etwas mehr Ruhe und Abstand zu unserem Alltag entsteht meist erst der Raum dieses leise Klopfen überhaupt wahrzunehmen bzw. einmal zuzulassen und die Tür zu öffnen.
Ein Weckruf für Entwicklung
Ich erinnere mich gut an die Zeit, in der ich selbst diesen Punkt erreicht hatte. Nach außen hin schien vieles stimmig. Ich war dem gefolgt, was ich vorgelebt bekommen, ja was ich sogar bewundert habe. Und dem, was die meisten in meinem Studiengang der Internationalen BWL so tun: Internationaler Großkonzern, Karriere, Großstadt – in meinem Fall Düsseldorf. Ich arbeitete engagiert, tanzte durch die Nächte und reiste durch Europas Städte und um die Welt. Doch an irgendeinem Punkt hatte ich den Kontakt zu mir selbst verloren. Ich wurde zunehmend gleichgültig und verlor das Interesse und die Freude an dem, was ich tat.
Ich spürte: Das ist kein Scheitern – das ist ein Weckruf.
„You can do everything ‘right’ and still feel wrong.
That’s not failure — that’s a call for evolution.“
Ich hatte alle meine Ziele erreicht und übertroffen, aber mich selbst dabei aus den Augen verloren. Dieses Gefühl von „falsch“ oder eher unpassend, obwohl alles „richtig“ erschien – das war kein Fehler. Ich möchte diesen Weg und diese Erfahrung keinesfalls in meiner Entwicklung missen. Doch meine innere Unzufriedenheit war ein deutlicher Hinweis. Eine Einladung, innezuhalten. Hinzuhören. Und mich neu zu orientieren im Weitergehen.
Stimmigkeit
Das Leben funktioniert nicht nach Plänen und Checklisten. Kein noch so geradliniger und perfekter Lebenslauf ersetzt die Gewissheit, ob du wirklich in Resonanz mit dir selbst lebst.
Evolution – persönliche, menschliche Entwicklung – beginnt oft genau dort, wo alles perfekt und fortschrittlich scheint, aber die Seele und das Herz schweigen. Oder leise flüstern: Das ist nicht deins. Das ist nicht echt. Da wartet etwas Tieferes.
Heute weiß ich: Dieses „falsch fühlen“ war der Anfang von etwas Neuem. Es war mein Kompass, auch wenn die Erkenntnis und Akzeptanz zunächst unbequem war. Ohne diese Ehrlichkeit mir selbst und meinen Werten gegenüber, hätte ich nicht den Weg eingeschlagen, der mich heute erfüllt. Dieser Weg hat mich näher zu mir selbst und in die Selbstständigkeit geführt, meine Beziehung belebt, unserem Lebenswunder Mika ein „Dorf“ zum Aufwachsen ermöglicht und mich u.a. zu den Montags-Impulsen inspiriert. Auf diesem Weg ist mein Gespür für Stimmigkeit gewachsen und auch mein Mut und mein Vertrauen, diesem zu folgen.
Wenn dein Leben ruft: Es darf anders werden
Vielleicht ist dein Gefühl von „Unstimmigkeit“ ein Zeichen deiner inneren Reife. Vielleicht bist du an dem Punkt, an dem dein früheres „Richtig“ zu klein geworden ist für das, was in dir wachsen will. Oder ist es an der Zeit, andere Facetten deiner Persönlichkeit zu erfahren.
Was von dem, was dir früher richtig erschien und wichtig war, fühlt sich heute nicht mehr stimmig an?
- Ist es der Wunsch, immer alles perfekt zu machen – und du spürst plötzlich, dass dich dieser Anspruch eher einengt als erfüllt?
- Ist es ein Job, den du mit vollem Einsatz begonnen hast, der dir aber inzwischen keine Energie mehr gibt, sondern nur noch nimmt?
- Oder dein Wohnort, dein Zuhause: Du lebst vielleicht schon lange an einem Ort, der mal gut gepasst hat, aber nun spürst du ein Ziehen, eine Sehnsucht nach etwas anderem. Mehr Natur? Mehr Stadtleben? Mehr Weite oder mehr Ruhe? Mehr Nähe zu den Menschen, die dir am Herzen liegen?
- Ist es ein bestimmtes Rollenbild als Tochter/Sohn, Partner:in, Kolleg:in, das du lange erfüllt hast, aber jetzt nicht mehr zu dir passt?
- Vielleicht sind es auch nur kleine Routinen, Glaubenssätze oder Gewohnheiten, die du nie hinterfragt hast. Plötzlich taucht da eine Stimme auf: Wofür eigentlich noch?
Solche Fragen können unbequem sein. Doch sie sind oft der Anfang von etwas sehr Echtem. Etwas Eigenem. Etwas Stimmigen, das dir ungeahnte Weite und neue Möglichkeiten eröffnet.
Was wäre, wenn du dieses Gefühl nicht wegdrückst, sondern ihm folgst? Nicht impulsiv, sondern forschend. Mit Neugier. Mit Ehrlichkeit. Mit Liebe.
Denn vielleicht ist genau das der nächste Schritt deiner eigenen Entwicklung.
Ich wünsche dir den Mut, stimmigen Impulsen zu folgen,
Katja
P.S. Wenn du mit diesen Fragen und auf dem Weg zu möglichen Antworten nicht allein gehen willst, begleite ich dich gern im BerufungsCoaching – ein 1:1 Coaching für eine ganzheitliche, sinnorientierte Lebensgestaltung. Hier kannst du dir einen Termin für unser Kennenlernen buchen.
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