Refresh. Altes loslassen und Raum für Neues schaffen

Montags-Impuls #282 Loslassen

Wie fühlt sich die Zeit momentan für dich persönlich an?

Refresh

Für mich und einige andere Menschen, mit denen ich im Austausch bin, hat die Zeit gerade die Qualität von „Auffrischen“.

Refresh ist ein englischsprachiges Synonym für einen Auffrischungs- oder Anpassungsvorgang (vgl. SEO Lexikon). Sicherlich kennst du den „Refresh“-Button, über den du eine Internetseite neu laden kannst.

Persönlich bin ich mitten drin im „Refresh“-Modus: Altes auszusortieren und loszulassen, um mich und uns als Familie auf unsere Zeit in Portugal vorzubereiten, neu aufzuladen.

Loslassen

Das fängt bei den Dingen, die uns umgeben an. Seit gut drei Wochen räumen wir unsere Wohnung aus. Vom Keller über die Garage bis in die letzten Winkel unserer Schränke. Wir nehmen alles in die Hand und fragen uns: Gehört das noch zu uns? Wollen wir das wiedersehen, wenn wir aus Portugal zurückkommen? Darf uns das auf unserer Reise begleiten?

Obwohl wir regelmäßig entrümpeln, haben sich doch einige „Altlasten“ angesammelt, die wir mit diesem Schritt loslassen. Es ist unglaublich, was sich unbewusst in unser Leben drängelt. Was uns tagtäglich an Dingen umgibt, obwohl wir sie weder brauchen, noch sonderlich mögen.

Wir entscheiden uns für Lieblingsdinge. Der Fakt, dass wir für sechs Monate nach Portugal ziehen und unsere Wohnung untervermieten, fördert unsere Konsequenz deutlich. Uns von Dingen zu trennen, schafft nicht nur Platz und Ordnung für unsere Untermieter, sondern gibt auch uns ein enorm befreiendes Gefühl.

Frischer Blick

Gleichzeitig steckt mehr in dieser Qualität von „Refresh“ als nur das Aussortieren von Dingen. Am ehesten ist es vergleichbar mit der eiskalten Dusche, die zu meinem Morgenritual geworden ist. Während ich vorher noch im Schlummermodus schwelge, energetisiert mich das kalte Wasser und spült die Müdigkeit weg. Jedes Mal kostet dies einen Moment der Überwindung, doch danach fühle ich mich belebt und hellwach.

Genau diese Qualität spüre ich mehr in meinem Alltag. Ich tauche bereits in etwas Neues ein, obwohl wir noch im vertrauten und gewohnten Umfeld sind. Es ist als ob ich den „Refresh“ Knopf gedrückt hätte. Ich schaue mit einem frischen, achtsameren, weiteren Blick auf das, was mir vertraut erschien und entdecke neue Facetten und Qualitäten daran. Als ob ich ein Weitwinkelobjektiv mit mehr Schärfentiefe vor Augen hätte. Ein abgefahrenes Empfinden, dass so viel mehr in meinen Blick und mein Bewusstsein bringt.

Hingabe

Was mich besonders überrascht an dieser Zeitqualität, die ich empfinde, ist das Tempo. Mein Anliegen im diesjährigen Yoga & Wander Retreat war, wieder in meinen Rhythmus zu kommen. Das ist mir gelungen. Trotz allem, was gerade für Portugal organisiert werden will, spüre ich eine unglaubliche Ruhe und ein tiefes Vertrauen in mir. Beides holt mich aus dem Tunnel der Schnellstraße, in den ich für gewöhnlich eingebogen wäre.

Ich erlaube mir langsamer Schritt für Schritt zu gehen. Innezuhalten und mich umzuschauen. Spontan auf einen Plausch anzuhalten. Mich dem hinzugeben, was gerade in diesem Moment meine Aufmerksamkeit braucht – ohne Eile und mit der Zuversicht, dass alles aufgehen wird.

Das Leben scheint mich in diesem Modus zu unterstützen. Wann immer ich meine, dass ich nun doch etwas schneller vorangehen sollte, ergeben sich neue Zeitfenster – ein Termin wird abgesagt oder etwas hat sich von selbst erledigt.

Abschied nehmen

Am Samstag haben wir uns einen Tag Pause im Orga-Marathon gegönnt, um unsere Heimatstadt Dresden nochmal aus der Perspektive der Touristen zu erleben: Kaffeetrinken auf der Dachterrasse des Restaurants Felix mit Blick auf den Theaterplatz und Zwinger. Riesenradfahren auf dem Neumarkt. Die Kuppel der Frauenkirche besteigen. Irgendwie zog es uns immer nach oben. Dann in die Ausstellung „Neue Meister“ im Albertinum. In die Bodega Madrid zum Abendessen und zum Absacker in Katy’s Garage. Mika kam noch einmal in den Genuss seiner Bonus-Oma Moni und wir genossen die Zweisamkeit. Am Sonntag ging es frisch und aufgetankt weiter mit dem Endspurt auf dem Weg nach Portugal.

Raum für Neues

Erstaunlicherweise bewegen sich die Ereignisse im Außen entgegengesetzt zu meinem inneren Modus. Ich werde langsamer, doch der „Response“ im Außen wird schneller, unmittelbarer und bringt mich zum Staunen.

Es ist als ob das „Voll-gepackt“ und „Viel-beschäftigt-sein“, den natürlichen Fluss aufstauen. Als hätten sich durch den „Refresh“-Knopf alte Blockaden gelöst und neue Verknüpfungen gebildet, die alles leichter fließen lassen. Neues einladen, wo vorher kein Raum dafür frei war.

Ich wünsche dir das Vertrauen, in das „Neue“ einzutauchen, um das belebende Gefühl von „Refresh“ zu erfahren,
Katja

P.S. Wenn du den Impuls verspürst, die Zeitqualität für dich zu nutzen, melde dich zu unserer Berufungs-Workshop-Reihe an. Am besten schreibst du mir persönlich über das Kontaktformular.

 

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