Ein Workshop ist für mich keine Routine.
Da ich nur zwei- bis dreimal im Jahr Berufungs-Workshops anbiete, bewahre ich mir das Besondere.
Im Blumenladen bindet die Inhaberin dafür mit Muße einen Strauß aus Ranunkeln.
Es ist eine Freude ihr dabei zuzuschauen.
Im Wohlfühlumfeld des Konnektiv62 entsteht eine stimmungsvolle Atmosphäre.
Auf den Stühlen erwartet die Teilnehmenden ein Notizbuch von Matabooks mit einer Karte als Cover: „Stell‘ Dir vor, die Zukunft wird wunderbar und Du bist schuld.“
Ein ganzer, halber Tag: Eintauchen
Die Menschen im Kreis kennen sich nicht.
Zu Beginn herrscht eine neugierige, doch auch mit etwas Vorsicht geladene Spannung im Raum.
Nach einem Moment Stille zum Ankommen und kurzem Check-In, steigen wir mit einer etwas anderen Übung zum Kennenlernen ein. Eine intuitive Wahrnehmungsübung, die dazu einlädt positiv übereinander zu lästern. Innerhalb kürzester Zeit lockert sich die Atmosphäre. Kaum einem gelingt es das „Pokerface“ zu bewahren. Ein herzliches Lachen erfüllt den Raum.
Mit strahlenden Gesichtern sitzen wir wieder im Kreis, plötzlich fühlt sich das vertraut an.
Im Gepäck jede Menge erste Eindrücke, die uns auf den ersten Blick angedichtet worden.
„Katja, ich feiere Dich schon jetzt für diese Übung zum Einstieg.“
Mein Herz hüpft.
„Der Anfang ist die Hälfte des Ganzen.“
(Aristoteles)
Die Vorstellungsrunde ist so ganz anders als das steife Abtasten und die Selbstzentrierung, die ich in vielen Workshops erlebt habe. Innerhalb von kürzester Zeit entsteht Zugewandtheit, Neugierde und Interesse aneinander. Eine Verbindung zwischen Menschen, die sich vorher nie begegnet sind, auch aufgrund der persönlichen Einblicke, die geteilt werden. Vertrauen als wertvollste Basis für die gemeinsame Erfahrungsreise und den Austausch.
Jedes Mal ist es verblüffend, wie gut wir eine Person, die wir nicht kennen, im ersten Moment wahrnehmen können, wenn wir uns die Zeit dafür nehmen.
Mit dieser herzerwärmenden Erfahrung tauchen wir ein in das Thema des Workshops: Berufung. Mein Verständnis dazu habe ich bereits an anderen Stellen geteilt, z.B. hier und dort.
Wesentlich ist für mich, dass es darum geht, was wir der Welt zu geben haben.
Was durch uns entstehen will.
Was wir, als ein Teil des Ganzen, dazu beitragen.
Berufung ist kein Ziel in weiter Ferne, sondern ein Weg, für den wir uns entscheiden können.
Doch um mit Freude und von Herzen zu geben, dürfen wir uns selbst zunächst bewusst sein, was wir bereits an Fülle im eigenen Leben haben. Oft fällt unser Blick auf das, was momentan fehlt. Unsere Konsumgesellschaft verdeutlicht den enormen Mangel, den wir im Inneren empfinden und versuchen mit Dingen zu füllen, die den wahren Bedürfnissen nicht gerecht werden.
Im Workshop machen wir uns bewusst, wofür wir in unserem Leben dankbar sind. Wer oder was uns Halt und Kraft gibt. Welche Erfahrungen wir im Leben machen durften. Kleine und große Geschenke, die wir empfangen durften. Das wenigste davon ist käuflich oder bezahlbar.
Aus diesem Empfinden von Fülle heraus, können wir leichter mit Freude, Liebe und Hingabe geben anstatt das Geben unmittelbar mit einer Erwartungshaltung an unser Gegenüber zu verknüpfen.
Freude und Hingabe im Tun, das ist auch die Qualität der Momente, die wir im nächsten Schritt erforschen. Ebene für Ebene tauchen wir ab in die jeweiligen Moments of Joy. Momente, in denen wir wirksam geworden sind. In denen wir Flow erleben. Momente, die tiefere Erkenntnisse beinhalten, wenn wir uns die Zeit nehmen, differenziert wahrzunehmen, was diese Momente so besonders macht. Einen ersten Moment of Joy erkundet jede für sich durch eine erlebnisorientierte Übung. Über einen zweiten Moment tauschen sich die Teilnehmenden zu zweit aus. In welchem Umfeld entsteht dieser Moment? Was tust Du da konkret? Welche Stärken und Fähigkeiten bringst Du ein? Was motiviert Dich und ist Dir wichtig? In welcher Rolle bist Du da für andere? Was ist der tiefere Sinn, dem dieser Moment dient?
Reich gefüllt und gut gesättigt vom ersten halben Tag gehen wir in einen freien Abend.
Der zweite Tag: Tief- und Auftauchen
Der Samstagmorgen beginnt wieder mit einem Moment der Stille und einem persönlichen Check In: Wozu, zu welchen Möglichkeiten, lädt Dich das Leben im Moment ein, die für Dich bedeutungsvoll sind?
Auch danach geht es weiter mit einer Momentaufnahme. Presencing, die Gegenwart spürend wahrnehmen. Spielerisch, bunt und kreativ. Auf einer weißen „Leinwand“, auf der jede für sich die eigene Wahrnehmung auf das eigene (Er-)Leben projeziert.
Zukunft entsteht im Hier und Jetzt, in jedem Moment. Nur Hier und Jetzt haben wir die Möglichkeit, achtsamer und bewusster wahrzunehmen, was ist. Den damit verbundenen Gefühlen Raum zu geben. Verbindungen und Zusammenhänge zu erkennen. Die Gegebenheiten zu hinterfragen. Spannungen und Konflikte zuzulassen, um die Energie darin freizusetzen. Eine andere Perspektive auf die Herausforderungen einzunehmen. Zu erkennen, was entstehen will. Was dafür losgelassen werden darf, um Raum für Neues zu schaffen. Zu zweit begleiten sich die Teilnehmenden durch diese Reflexion. All das macht soviel im erkundenden Denken, erspürenden Fühlen und intuitiven Erleben sichtbar.
Und dann geht es auf einmal ganz schnell. Aus dem was ist, der Momentaufnahme, entsteht ein stimmiges Zukunftsbild.
Die Stimmung beim Mittagessen im „Dhaliwal“ ist beSINNlich.
Die Eindrücke des Vormittags wirken nach.
Bei einem Spaziergang allein oder zu zweit können diese Eindrücke und das Mittagessen „verdaut“ werden. Etwas Zeit zum Nachspüren und Nachwirken lassen.
Das tiefere Herzensanliegen, das hinten dem Drang zur Veränderung steckt, darf auftauchen.
Die Weichen richten sich neu aus oder werden achtsam nachjustiert.
Die persönlichen Prioritäten bekommen eine etwas andere Gewichtung.
Zurück im Konnektiv62 wird es konkret.
Im Sinne von Effectuation werden sich die Teilnehmenden ihrer „Mittel“ bewusst. Was ist bereits da, was ich für die Veränderung in die Waagschale werfen kann. Was bringe ich dafür mit? Worauf kann ich aufbauen? Welche meiner Ressourcen will ich einsetzen?
Im Miteinander entwickeln wir Ideen und Gestaltungsoptionen. Der „Luxus“ einer kleinen Gruppe ist, das wir alle viel voneinander mitbekommen haben. So entstehen co-kreativ eine Vielfalt von stimmigen Möglichkeiten, um selbstwirksam für das eigene Herzensanliegen zu werden. Bestärkung für eigene Ideen, die schon länger im Inneren reifen, doch auch ganz neue Perspektiven, die man selbst noch so gar nicht im Blick hatte.
Wie es ein Bild so schön zum Ausdruck brachte: Statt einem engen dunklen Tunnel ist da auf einmal ein Steg mit kunterbunten Streben, der zu mehr Offenheit und Lebendigkeit einlädt.
Es mangelt nicht an Möglichkeiten.
Doch die Angst vor der eigenen Courage taucht auf.
Und darf anerkannt werden.
Was ist, wenn das eine Welle lostritt, der ich mich nicht gewachsen fühle?
Mut zum nächsten Schritt
Ein Gedicht von Martin Walser.
Dafür entwickeln wir „Prototypen“.
Experimente, in denen wir zunächst ganz praktisch im Kleinen ausprobieren, was wir uns im Großen vorstellen. Und auf den Ripple Effect vertrauen.
„Die meisten großen Taten,
die meisten großen Gedanken,
haben einen belächelnswerten Anfang“
(Albert Camus)
Zum Abschluss des Workshops lade ich zu einer meditativen Reise durch die anderthalb Tage ein. Wir ziehen eine Karte und teilen zum Check Out, was jede für sich und wir für uns mitnehmen für den weiteren Weg.
Auf meiner Karte steht: „Wenn nicht in diesem Leben, wann dann?“
Erfüllt und dankbar blicke ich auf diese Tage zurück.
Das „Höher, Schneller, Weiter, Mehr …“ habe ich für mich und mein (Arbeits-)Leben mit Beziehungen, Impact und Wellbeing ersetzt. Alle drei Aspekte haben sich in diesen Tagen widergespiegelt, wurden weitergetragen und gleichzeitig genährt
Soeben schreibe ich noch die Email zum Nachklang mit den Fotos vom Workshop und weiterführenden Impulsen. Ich bin neugierig, welche Wirkung dieser Workshop bei jeder Einzelnen entfalten wird, im Vertrauen, dass wir im Miteinander wertvolle Samen für eine gute Zukunft gesät haben.
Vorfreude
In diesem Jahr möchte ich noch einmal zum Berufungs-Workshop „Zukunft fängt bei Dir an“ einladen, am 15. & 16. November 2024.
Hier kannst Du Dich dafür anmelden.
Inspiriert von meiner Deep ComYOUNity Erfahrung bei Wir bauen Zukunft sowie mehreren anderen Menschen, die diese Art und Weise praktizieren, wage ich ein Experiment.
Für den kommenden Workshop gibt es einen Unkostenbeitrag in Höhe von 81 EUR (inkl. MwSt.). Darin enthalten sind Raummiete, Snacks, Getränke, das Mittagessen am Samstag sowie die Materialien, die wir verwenden.
Mir ist es ein Anliegen die Teilnahme am Workshop auch Menschen zu ermöglichen, die sich solche Formate oft nicht leisten können. Deshalb ermitteln wir den Wert für die Gestaltung und Begleitung des Workshops gemeinsam am Samstag durch eine Wert- und Wertschätzungsrunde. Über Reflexionsübungen zum erlebten Wert und anhand der individuellen finanziellen Möglichkeiten ermitteln wir den passenden Beitrag, der sich für Dich stimmig anfühlt.
Eine Vertrauensübung, auch für mich.
Das ist es, wozu das Leben mich einlädt, noch weiter ins Vertrauen zu gehen, die Kontrolle Schritt für Schritt loszulassen.
Zu welchen Möglichkeiten lädt Dich das Leben ein, die für Dich bedeutungsvoll sind?
Ich wünsche Dir, dass Du mit Freude und Hingabe für Deine Werte wirksam bist,
Katja
P.S. Du willst Menschen auf dem Weg ihrer sinnorientierten Potenzialentfaltung herzöffnend und konkret sowie raumöffnend und wegweisend begleiten? Unsere nächste PurposeCoach Fortbildung findet vom 26.-28. September 2024 im suft.haus Köln statt.
Neuer Termin! | Zukunft fängt bei Dir an!
BerufungsWorkshop im Konnektiv62 Dresden
Dieser Workshop ist für all diejenigen, die ein besseres Morgen mitgestalten wollen – für sich selbst und ihre Mitwelt. Im kreativen Wohlfühlambiente des Konnektiv62, inspiriert von Impulsen, Coaching-Übungen und dem Austausch in Kleingruppen gewinnst Du innere Klarheit, Orientierung und Rückenwind.
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