Der Vergleich mit anderen. Inspiration oder Fallstrick beim Neuanfang?

Montags-Impuls #272 Vergleich

Menschen, die zu mir ins Coaching kommen, spielen oft mit dem Gedanken ihrem Leben eine andere Richtung zu geben, einen neuen beruflichen Weg einzuschlagen oder sich sogar selbstständig zu machen.

Aus dem Coaching gehen sie bestärkt – verbunden mit den eigenen Stärken und Fähigkeiten, ausgerichtet an dem, was ihrem Sein und Tun einen tieferen Sinn gibt und mit konkreten Gestaltungsoptionen für den weiteren Weg.

Vorbilder – Inspiration oder Vergleichsfalle?

Nicht selten haben wir auf unserem Weg andere Menschen und Vorbilder vor Augen, die uns inspirieren. Die etwas erlebt, erreicht oder verwirklicht haben, wovon wir träumen. Diese Menschen führen uns vor Augen, dass ein unkonventioneller Lebensentwurf, ein beruflicher Quereinstieg oder andere Abenteuer möglich sind, welche die breite Masse als unmöglich betrachtet.

Solange wir selbst im „Träumermodus“ sind, beflügeln inspirierende Menschen unsere Vorstellungskraft. Sobald wir in die konkrete Umsetzung unserer Ideen kommen, besteht jedoch die Gefahr, dass sie eher unsere Selbstzweifel befeuern.

  • Werde ich das jemals (so gut) können?
  • Bringe ich überhaupt die Voraussetzungen dafür mit?
  • Wenn das andere bereits tun, wofür braucht es dann mich?

Je mehr wir uns an anderen orientieren, desto eher tappen wir in die Vergleichsfalle. Besonders am Anfang eines neuen Weges mit ungewissem Ausgang kann uns das schlagartig entmutigen. Wenn wir erste Widerstände, Rückschläge oder Ablehnungen erfahren, erzählen wir uns dann Geschichten, dass die andere Person es bestimmt viel leichter, und mehr Unterstützung aus ihrem Umfeld hatte oder überhaupt auf der Sonnenseite des Lebens wandelt.

Vergleich von Anfang bis Ende

Sich zu vergleichen ist menschlich.
Es nicht zu tun, erfordert enorme Willenskraft.
Wenn wir uns dabei beobachten, dass wir vergleichen, dann dürfen wir den Vergleich auch konsequent vom Anfang bis zu Ende spüren und denken.

Bevor du dich in Gedanken verstrickst, widme dich dem Gefühl, das der Vergleich in dir auslöst.

Empfindest du Neid, Frust, Wut, Scham? Lade das Gefühl in dein „inneres Gasthaus“ ein und nimm‘ es wohlwollend und liebevoll an. Beobachte wie sich das Gefühl durch deine Präsenz und Liebe entfaltet und wandelt, was tatsächlich dahinter steht. Womöglich die Angst zu Versagen oder unzulänglich zu sein … eine Enttäuschung aus jüngeren Jahren? … widme dich diesen Emotionen und betrachte den „Trigger“ im Außen als Einladung alte Wunden zu heilen.

Betrachte einigermaßen objektiv, wo du und die andere Person stehen!

Der Vergleich dient uns dazu im sozialen Miteinander wahrzunehmen, wo wir stehen. Das dürfen wir uns bewusst machen: unser inspirierendes Vorbild befinden sich womöglich schon 5-10-20 Jahre oder länger auf dem Weg, den wir gerade einschlagen. Dieser Mensch dort auf der „Bühne des Lebens“ hat auch irgendwann einmal da angefangen, wo wir gerade stehen – mit all den Anlaufschwierigkeiten.

Nimm‘ beide Perspektiven ein – Frontend und Backend

In der IT gibt es die Begriffe Frontend und Backend. Als Frontend bezeichnet man den sichtbaren Teil von Webseiten, Apps oder Software, die nutzerfreundliche Oberfläche sozusagen. Das „Frontend“ sind die Bilder, die wir über die (Sozialen) Medien von anderen Menschen vermittelt bekommen.Das Backend, also der Bereich „hinter den Kulissen“, ist für Außenstehende nicht zugänglich. Hier verbergen sich häufig komplexe Prozesse und wirre Codes, damit das Frontend reibungslos läuft. Hier verbirgt sich auch das, was der glanzvollen Fassade zum Opfer fällt.

Was ich immer wieder wahrnehme, wenn Menschen sich vergleichen, ist, dass sie lediglich auf das Frontend anderer schauen. Sie selbst haben für ihr eigenes Leben natürlich auch das ganze Backend-Wirrwarr im Blick. Wir vergleichen also das Bild, das andere nach Außen teilen mit all den eigenen Einblicken hinter unsere Kulissen. Zwar gibt es Bewegungen hin zu mehr Authentizität in den (Sozialen) Medien. Nichtsdestotrotz hinkt der Vergleich gewaltig. Wir können dabei nur den Kürzeren ziehen.

Mein Fazit

  • Feiere andere Menschen als Inspiration und dafür dass sie uns vor Augen führen, was alles möglich ist.
  • Sei dein eigener Maßstab.
  • Gehe ich den Erfahrungsaustausch mit den Menschen, die ähnliche Wege gegangen sind, um von ihnen zu lernen.
  • Werde keine Kopie, sondern sei wahrhaftig du selbst – Lebe deine Einzigartigkeit.
  • Bewahre dir dein Growth-Mindset – wir sind fähig, uns ein Leben lang zu entwickeln.

Abschließend möchte ich Hermann Hesse zu zitieren:

„Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.

Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
An keinem wie an einer Heimat hängen,
Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
Er will uns Stuf´ um Stufe heben, weiten.“

Ich wünsche dir, dass du den Zauber des Anfangs nicht irgendwelchen destruktiven Vergleichen opferst,
Katja

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