Geschenkfreies Weihnachten? Alternativen fürs Weihnachtsgefühl

Montags-Impuls #328 Geschenkfreies Weihnachten

Die Kerzen auf dem Adventskranz werden nach und nach angezündet. Hier und da liegt der Duft von frisch gebackenen Plätzchen in der Luft. Wir nehmen uns Zeit für unsere Liebsten. Der erste Schnee lädt zu Winterwanderungen und einer Schneeballschlacht ein. Danach wärmt man sich mit Weihnachtstee und kuschelt sich mit einem guten Buch auf die Couch. Wer hat, der genießt gemütliche Abende am Kamin …

Die Vorweihnachtszeit könnte zur Entschleunigung einladen, wäre da nicht der Stress des Geschenkekaufs, der uns oft durch überfüllte Einkaufszentren hetzen lässt. Damit auch jede:r rechtzeitig an Geschenke kommt, gibt es verlängerte Öffnungszeiten und verkaufsoffene Sonntage. Inszeniert wird der Kaufrausch von dem Anspruch Liebe in Form von Geschenken zum Ausdruck zu bringen oder Großzügigkeit an der Menge und dem Wert von Präsenten zu messen?

Es gibt die Menschen mit einer großen Freude und besonderem Talent für das Geschenke machen, die frühzeitig ihre einfühlsamen und treffsicheren Ideen für alle Freunde und Familienmitglieder verwirklicht haben. Die Mehrheit läuft in diesen Wochen ideenlos mit dem Weihnachtsgeschäft auf Hochtouren.

Dabei wird die Auswahl des passenden Geschenkes von Jahr zu Jahr schwieriger.
Einige erfüllen sich instant alle Wünsche selbst.
Viele haben das meiste und brauchen eher wenig.
Sollte man nicht lieber Zeit statt Zeug schenken?
Die Inflation drückt auf das Weihnachtsbudget.
Kann ein nachhaltiges Geschenk das schlechte Klimagewissen besänftigen?

Je größer die Unsicherheit oder Hektik desto eher fällt die Wahl auf einen Gutschein oder Geldschein. Letzteres fließt meist in die von Weihnachtsgeschenken geplünderte Haushaltskasse. Der Gutschein landet auf einem Stapel, bei dem die Hälfte sich dem Ablaufdatum nähert. Verbunden mit dem Herzenswunsch: Zeitwohlstand.

An Weihnachten selbst werden die aufwendig in Geschenkpapier gehüllten Präsente oft in Windeseile ausgepackt. Besonders die Kinder werden dermaßen mit Gaben überhäuft, dass viele Eltern einen Teil der Geschenke wegpacken, um sie nach und nach über das Jahr herauszugeben.

Bereits Heinrich Heine beobachtete:

„Die Kunst des schönen Gebens wird in unserer Zeit immer seltener, in demselben Maße, wie die Kunst des plumpen Nehmens […] täglich allgemeiner gedeiht.“

Geschenkfreies Weihnachten?

Tatsache ist, dass das Schenken von Weihnachtsgeschenken eine langjährige Tradition ist. Eine Gewohnheit aus unserer eigenen Kindheit, die jedoch auch abgelegt werden kann. Mit zunehmender Lebenserfahrung wird uns oft bewusst, dass es an Weihnachten nicht so sehr um Geschenke geht, sondern vielmehr um Zeitqualität mit unseren Liebsten. Daher liegt es nahe, die Geschenke zu reduzieren oder einfach wegzulassen, besonders wenn sie nicht mehr als wesentlich empfunden werden.

Unter Erwachsenen ist ein Weihnachten ohne Geschenke leicht umsetzbar, insofern alle einverstanden und frühzeitig darüber gesprochen wird.

Das haben wir in diesem Jahr verpasst, jedoch eine Alternative für uns gefunden: Wir verschenken nur Sachen, die wir bereits besitzen und von denen wir glauben, dass sie unseren Liebsten Freude machen und am besten ein Lachen entlocken. Tatsächlich bin ich schon sehr vorfreudig auf die Gesichter und gleichzeitig froh, dass ich mich nicht in den Vorweihnachtstrubel stürzen muss, sondern zuhause auf Entdeckungstour gehen kann.

Eine Ausnahme gibt es: Wir behalten unsere Tradition als Eltern bei, Mika mit EINEM Geschenk zu beglücken. Da alles, was es braucht, zum Großteil schon produziert wurde, beschränken wir unseren Suchradius auf eBay Kleinanzeigen. Bislang wurden wir dort immer fündig, um ihn ein fröhliches Strahlen ins Gesicht zu zaubern.

Ideen für das Weihnachtsgefühl

Fällt die Geschenkeflut weg, fehlt ein wesentlicher Bestandteil des Weihnachtsfestes. Es wird Zeit und Raum frei, die/den man gegebenenfalls füllen möchte. Daher ein paar Ideen, um ein tolles Weihnachtsfest zu haben und gleichzeitig zu verdeutlichen, dass es wichtigere Dinge gibt als materielle Geschenke.

Wichteln (ob nun Schrottwichtel oder gebrauchte Dinge) ist ein guter Kompromiss, um Weihnachten nicht komplett ohne Geschenke zu feiern. Es kommt trotzdem ein Gefühl von Schenken und Verschenken auf. Jede:r bekommt etwas, ohne dass am Ende Hunderte Euro ausgegeben wurden. Dafür gibt es oft mehr zum Lachen. Eventuell findet dabei ein auslaufender Gutschein dankbare Abnehmer:innen. Und es ist ein wunderbarer Anlass zum Entrümpeln. Neben dem Kreis der Beschenkten fällt so bestimmt noch etwas für ein Kinderheim, die Bibliothek oder eine Kleiderspende ab.

Miteinander spielen: Bei Gesellschaftsspielen scheiden sich ja die Geister. Die einen lieben es, die anderen halten sich raus, wieder andere dürfen es einmal erleben, um die Begeisterung dafür zu entwickeln. Und: Spiel ist nicht gleich Spiel. Ob Ihr einmal tief in Euren Schränken wühlt, das Angebot in der Bibliothek Eures Vertrauens nutzt oder Euch bei Freunden ein Spiel ausleiht … mit einem kooperativen Spiel habt Ihr beste Chancen auf ein verbindendes Weihnachtsfest. Auch das ist ja nicht selbstverständlich. 

Gemeinsame Unternehmung: Anstatt den Schwerpunkt auf Geschenke zu legen, besteht auch die Möglichkeit am 24. Dezember, dem 1. oder 2. Weihnachtstag gemeinsame Aktivitäten zu planen. Denn zugegeben: Das viele Sitzen und Essen kann über die Jahre auch abschreckend wirken. Ob es nun ein ausgedehnter Spaziergang, ein Bummel über den Weihnachtsmarkt, Schlittschuhlaufen, ein Konzertbesuch, das gemeinsame Kochen des Weihnachtsessens oder ein Filmabend zuhause ist, spielt eine untergeordnete Rolle – das Wichtigste ist, dass alle zufrieden damit sind und in die Entscheidung einbezogen werden.

Über das Jahr austauschen: Das Jahresende lädt dazu ein, auf die vergangenen zwölf Monate zurückzuschauen und gemeinsam mit den Liebsten in Erinnerungen zu schwelgen. Warum also nicht genau das an Heiligabend tun? Das Besondere an solchen Gesprächen liegt darin, dass wir oft Neues voneinander erfahren, was wir vielleicht noch nicht (alle) wussten. Diese Art von Austausch fördert die Verbundenheit und Dankbarkeit. Alternativ kann auch ein Fragen-Spiel die Unterhaltungen anregen.

Eine Ankündigung vorab: Kommenden Montag teile ich wieder mein Workbook für Deine Persönliche Jahresreflexion, die Dir ebenfalls als Inspiration zum Austausch dienen kann.

Ein Brief für unsere Herzensmenschen: Wertschätzung ist etwas, das viele Menschen vermissen. Immer wieder erlebe ich in meinen Coachings, wie tief berührend es ist, von den Mitmenschen zu erfahren, was ihnen fehlen würden, wenn man nicht mehr Teil ihres Lebens wäre. Das spiegelt nicht nur der Person, die diesen Brief erhält, sondern auch uns als Briefschreibende wider, wie wertvoll dieser Mensch in unserem Leben ist. Das machen wir uns viel zu selten bewusst und bringen es noch seltener zum Ausdruck. In so einem Brief fällt es vielleicht ein bisschen leichter.

Unseren Wohlstand teilen: Spenden sind als Geschenke unter dem Weihnachtsbaum angekommen. Anstatt den Überfluss zu vermehren, geben wir ein Stück vom Kuchen an die Menschen, die sich auch an Weihnachten fragen, wie sie ihre Grundbedürfnisse (wie ein Dach über dem Kopf oder sauberes Trinkwasser) erfüllen können. Auch Tier- und Umweltschutz liegen vielen Menschen am Herzen. Dabei ist es sinnvoll sich nicht nur von den unzähligen Spendenaufrufen zur Weihnachtszeit, sondern von Spendenempfehlungen wie z.B. von Utopia navigieren zu lassen.

Ein Weihnachtsfest schenken: Es gibt Menschen, die an Weihnachten allein sind. Manche freiwillig, wie unsere Freundin Nicque in Portugal, die es genossen hat das letzte Weihnachtsfest allein in unserem AirBnB mit unserer Hündin Paula zu verbringen. Andere sind unfreiwillig ohne Gesellschaft an Weihnachten. Nahezu jede:r von uns kennt Menschen, die alleinstehend sind oder weit entfernt von ihren Familien wohnen. Diesen Menschen einen Platz in unserer Gemeinschaft zu geben, ist wohl mit das größte Geschenk, das wir anderen aus Nächstenliebe machen können.

Fazit: Das echte Weihnachtsgefühl ist nicht käuflich

Ob Du Weihnachten nun geschenkfrei gestaltest oder nicht … ich hoffe, dass Dich dieser Montagsimpuls ein wenig vom Druck der Schenkerei befreit. In einer Welt, die noch von Konsum und Materialismus geprägt ist, kann ein geschenkfreies Weihnachten ein erfrischender Ansatz sein, der uns daran erinnert, dass die wertvollsten Dinge im Leben nicht wirklich gekauft werden können. Was es dafür jedoch braucht, ist Aufmerksamkeit. Schenke Deinen Liebsten in diesem Jahr statt eine Aufmerksamkeit, DEINE Aufmerksamkeit

Ich wünsche Dir eine entschleunigende Vorweihnachtszeit,
Katja

P.S. Teile die Montags-Impulse für einen ermutigenden Wochenstart in 2024 – als Newsletter oder im Buchformat.

 

Visions-Collage-Workshop

Visions Collage Workshop19. Januar 2024 | Start: 17:30 Uhr | Konnektiv62, Dresden

Zum Jahresauftakt lade ich Dich ein, deine VisionsCollage für das Jahr 2024 im inspirierenden und kreativen Ambiente des Konnektiv62 zu gestalten.

Eine VisionsCollage ist ein kreatives Werkzeug, um Klarheit über Deine wahren Herzenswünsche zu erreichen und Deine Motivation für die Umsetzung zu aktivieren. Sie dient Dir als Sinn-Anker und Navigationshilfe im Alltag.

Zum Visions-Collage-Workshop anmelden

 

Vertiefe Deine Wurzeln und wachse über Dich hinaus

Vertiefe Deine Wurzeln & Wachse über Dich hinausAb 28. Februar 2024 | 3 Module + Coaching | Live online

Diese Workshop Reihe begleitet dich über drei Module und ein Coaching vom Winter in den Frühling. Sie stärkt dich in deinem Wesen, verbindet Dich mit Deinem Herzensanliegen und schenkt Dir konkrete Impulse für Deinen weiteren Weg.

Mehr erfahren

 

Zukunft fängt bei Dir an! | BerufungsWorkshop 2024

Berufungs-Workshop Zukunft fängt bei Dir an26. & 27. Januar 2024 oder 26. – 27. April 2024 im Konnektiv62 Dresden

Dieser Workshop ist für all diejenigen, die ein besseres Morgen mitgestalten wollen – für sich selbst und ihre Mitwelt. Im kreativen Wohlfühlambiente des Konnektiv62, inspiriert von Impulsen, Coaching-Übungen und dem Austausch in Kleingruppen gewinnst Du innere Klarheit, Orientierung und Rückenwind.

Zum Workshop anmelden

 

Letzten Montags-Impuls verpasst?

Montags-Impuls #327 InspirationHier kannst du den Montags-Impuls ganz entspannt nachlesen:
Warum Du Deiner Inspiration vertrauen darfst

Montags-Impuls #327 nachlesen

Schreibe einen Kommentar