Woran liegt das eigentlich … ?
An Tagen, an denen viele Termine und Workload anstehen, bekomme ich deutlich mehr geschafft als an anderen Tagen, wo mir mehr freie Kapazitäten für eine kürzere To-Do-Liste zur Verfügung stehen.
Das Parkinsonsche Gesetz
Eine Erklärung dafür liefert der Historiker Cyril Northcote Parkinson. Bereits 1955 veröffentlichte er einen Artikel im Wirtschaftsmagazin „The Economist“ mit einem angeblich neu entdeckten Gesetz, auch bezeichnet als Gesetz zum Bürokratiewachstum (Quelle Wikipedia):
„Arbeit dehnt sich in genau dem Maß aus, wie Zeit für ihre Erledigung zur Verfügung steht (und nicht in dem Maß, wie komplex sie tatsächlich ist).“
= Parkinsonsches Gesetz
Bis heute fehlt jegliche wissenschaftliche Grundlage für diese Behauptung.
Jedoch brauche ich als Beweis keine Wissenschaft, sondern lediglich mich selbst im Alltag beobachten.
Arbeitszeit ist relativ
Je mehr Zeit wir uns für eine Aufgabe nehmen oder uns zur Verfügung steht, desto länger brauchen wir auch dafür.
Beispielsweise kann ich an einem Montags-Impuls gut und gerne vier Stunden arbeiten.
Zunächst einmal hin und her überlegen, welches Thema wohl gerade den Nerv trifft.
Ausgiebig dazu recherchieren.
Mich in völlig themenfremden Artikeln verlieren, die auch ganz schön spannend sind.
Zurück zum Thema. Neu reindenken.
Drei Sätze schreiben, zwei Sätze löschen, schreiben, löschen …
Doch nochmal Inspirationen in den Weiten des Internets sammeln.
Mich in der Suche nach dem perfekten Bild oder Zitat verzetteln.
…
Oder ich kann einen Montags-Impuls in einer Stunde vollbringen, so wie vergangenen Freitag.
Der Unterschied?
Ich bin hochmotiviert, mir das Wochenende für die Familie frei zu halten und Montag auszuschlafen.
Die Deadline liegt also nicht erst Montag 8 Uhr, sondern Freitag 14:30 Uhr bis zum Coachingtermin.
Schon kommt auf der schnellen Spazierrunde mit unserem Hund Paula die Idee.
Noch beim Gehen spreche ich mir eine Sprachmemo ein.
Die tippe ich schnell ab, ein fließender Text.
Der Urheber des Zitats ist direkt gefunden.
Ach spannend, das ist gar nicht wissenschaftlich bewiesen.
Who cares?
Ein Bild springt mir auch direkt ins Auge.
Alles noch ins Newsletter-Tool übertragen.
Ein paar Schlagworte und Anpassungen für die Suchmaschinenoptimierung.
Fertig fürs Coaching … Wochenende und Ausschlafen am Montagmorgen.
Im Übrigen ist Hausarbeit mein liebstes Beispiel für das Parkinsonsche Gesetz.
Doch dazu habe ich schon ein Geständnis veröffentlicht.
Warum ist Arbeitszeit relativ?
Wenn wir weniger Arbeitszeit zur Verfügung haben, konzentrieren wir uns eher auf das Wesentliche. Dann arbeiten wir automatisch im Modus 80:20 oder auch 60:40. Mehr Zeit bleibt einfach nicht, um sich dem Perfektionismus hinzugeben.
In Zeiten, wo mein Tag voller ist, bleibt auch weniger Zeit für Ablenkungen und Störquellen.
Ich arbeite wacher, aufmerksamer, fokussierter – eben im Produktivitätsmodus.
Dafür nutze ich dann auch viel konsequenter den Focus Keeper.
Zudem vertraue ich eher meinen eigenen Impulsen anstatt nochmal links, recht, oben und unten nach anderen Meinungen zu schauen oder verschiedenste Artikel zum Thema zu lesen.
So laufe ich weniger Gefahr mich zu verzetteln oder Multitasking zu betreiben.
Dieses springen zwischen verschiedenen Aufgaben ist einer der größten Zeitfresser.
Zwanzig Minuten braucht es im Durchschnitt, um sich in eine neue Aufgabe reinzudenken und quasi warm zu laufen.
Schlussendlich ist an vollen Tagen Aufschieberitis keine Option.
Die Deadline rückt näher.
Da bleibt keine Zeit uns um weniger wichtigen Dinge zu drehen.
Dein Work Hack
Was kannst du also tun?
Setze dir knappere Zeitlimits oder Deadlines für deine anstehenden Aufgaben.
Limits und Deadlines disziplinieren.
Ziehe den Abgabetermin gedanklich einfach 2 Tage vor.
So bleibt dann auch Zeit für Muße im Arbeitsalltag oder eben mehr vom Feierabend.
Ich wünsche dir ein gutes Bewusstsein für deine Arbeitszeit,
Katja
P.S. Noch ein interessanter Fakt, über den ich auf der Suche nach der Zitatquelle gerade noch gestolpert bin: In Meetings und Gesprächsrunden werden die einfachsten Themen am ausführlichsten diskutiert, nicht die Themen, die am wichtigsten sind. Eine mögliche Erklärung: Von den einfacheren Themen verstehen die meisten Teilnehmer:innen etwas – da will jede:r persönlich Senf zugeben. Hilfreich wäre von vornherein zu überlegen, wieviel Zeit man einem Thema in der Diskussion widmen will.