Job Crafting. Wie kann ich meinen Job passender gestalten?

Montags-Impuls #262 Job Crafting

Eine Studie der Krankenkasse Barmer und der Universität St. Gallen zeigt, dass es gut für die eigene Gesundheit ist, wenn wir unseren Job nach unseren eigenen Wünschen und Stärken individuell gestalten können.

Job Crafting

Nicht nur die Gesundheit, auch die Zufriedenheit im Job steigt, wenn Mitarbeitende ihren Job nach eigenem Gusto formen können. Zu dieser Erkenntnis kamen die Wissenschaftlerinnen Amy Wrzesniewski und Jane E. Dutton. Sie befragten 28 Mitarbeiter einer Putzkolonne in einem Uni-Krankenhaus ausgiebig zu ihrer Jobzufriedenheit.

Wie man es wohl erwarten würde, fanden einige diesen Job nicht wahnsinnig erfüllend oder befriedigend. Sie machten ihren Job, weil sie dafür bezahlt wurden und Dienst nach Vorschrift.

Erstaunlich war, dass andere Mitarbeitende regelrecht aufgingen in ihrem Job. Sie waren nicht nur glücklicher und zufriedener, sondern lieferten auch bessere Arbeit ab.

Die Wissenschaftlerinnen entdeckten, dass diese Mitarbeitenden freiwillig Aufgaben übernahmen, die ihnen Freude bereiteten und Sinn stifteten (z.B. Patient:innen ein offenen Ohr leihen). So werteten sie nicht nur ihre Arbeit für sich selbst auf, sondern auch die Wahrnehmung und Wertschätzung durch das Krankenhauspersonal stieg.

Wrzesniewski & Dutton schlussfolgerten: Es geht weniger darum, Menschen zur Arbeit zu motivieren, sondern darum, Mitarbeitende zu unterstützen und Freiräume zu geben, um aktiv zu werden und die eigene Arbeit motivierend zu gestalten.

Genau das ist die Kernidee von Job Crafting: In jedem Job ist es möglich, kleine Anpassungen vorzunehmen, so dass die Arbeit mehr im Einklang mit den eigenen Stärken, individuellen Bedürfnissen und der intrinsischen Motivation ist. Voraussetzungen dafür sind Eigeninitiative und Selbstvertrauen.

Stellschrauben für Job Crafting

Angelehnt an das AQAL-Modell lassen sich vier Stellschrauben für mögliche Anpassungen der eigenen Arbeit identifizieren:

Aufgaben / Verantwortungsbereich (Individuell – Außen):

  • Welche Aufgaben kann ich zusätzlich übernehmen bzw. abgeben?
  • Welche Fähigkeiten kann ich mir aneignen, um mir die Arbeit zu erleichtern?
  • Wo kann ich mehr Verantwortung übernehmen und eigenständiger agieren?
  • Wie kann ich mein Team wirkungsvoller unterstützen?
  • Wie kann ich komplexe Aufgaben vereinfachen?

Kontext & Rahmenbedingungen (Kollektiv – Außen):

  • Wie kann ich meinen Arbeitsplatz/-weg attraktiver gestalten?
  • Welche Tools würden mir im Arbeitsalltag helfen?
  • Welche alltäglichen Abläufe und Prozesse lassen sich vereinfachen?
  • Wie komme ich gesünder durch den Arbeitstag?

Beziehungen (Kollektiv – Innen):

  • Mit wem möchte ich wie, wann und wo zusammenarbeiten?
  • Wie kann ich mein Verhältnis zu Kolleg:innen und Vorgesetzten verbessern?
  • Wie können wir Kooperation und das Miteinander im Team kultivieren?

Veränderungen von Aufgaben, Beziehungen und Kontext sind Möglichkeiten, die Arbeit selbst zu verändern. Eine weitere wesentliche Perspektive ist die eigene subjektive Haltung und Einstellung zur Arbeit. Eine veränderte Wahrnehmung der eigene Arbeit kann ebenfalls viel in Bewegung setzen.

Haltung & Einstellung (Individuell – Innen): 

  • Welche Glaubenssätze über (meine) Arbeit bestärken bzw. blockieren mich?
  • Welche Vorteile bietet mir mein Job (in der aktuellen Phase)?
  • Welchen Sinn / Beitrag zu einem größeren Ganzen erfüllt mein Job?
  • Wie trägt dieser Job zu meiner (persönlichen) Entwicklung bei?

Mithilfe dieser Perspektiven und Reflexionsfragen kannst du potenzielle Stellschrauben für mehr Motivation, Zufriedenheit und Sinn im Job erkennen, ohne dass du deine Position oder das Unternehmen umgehend wechseln musst.

Welches Job Crafting Experiment möchtest du in dieser Woche ausprobieren?

Ich wünsche dir die Offenheit und den Mut deinen Job nach deinem Gusto zu gestalten,
Katja

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