Deine Lebensbilanz: Wo stehst du?

Montags-Impuls: Deine Lebensbilanz. Wo stehst du?

Immer wieder erhalte ich Nachrichten, in denen Leser von ihren Erfahrungen mit den Montags-Impulsen berichten. Oft bin ich überrascht, wer die Impulse tatsächlich alles liest und mich darauf anspricht. Besonders freue ich mich, dass mir die Rückmeldungen regelmäßig Ideen für neue Themen geben, so auch für diesen Montags-Impuls:

Eine Leserin fragte mich, wie sie die Dinge erkennen kann, die sie wirklich will und die ihr wirklich wichtig sind im Leben – quasi die „Big Five for Life“ von denen John P. Strelecky in seinem gleichnamigen Buch spricht.

Auf Entdeckungsreise

Dazu möchte ich kurz ausholen: Der Grundgedanke der „Big Five“ ist eine Analogie zu einer Safari. Die „großen Fünf“ in Afrika sind der Elefant, das Nashorn, der Büffel, der Löwe und der Leopard. Stell‘ dir vor, du gehst auf diese Reise mit der Absicht die „Big Five“ mit eigenen Augen zu sehen. Wenn du am Ende deiner Reise nur einen der „großen Fünf“ gesehen hast, bist du vermutlich enttäuscht. Wenn du vier der Tiere live erlebst oder sogar allen fünf begegnest, dann wirst du davon noch viele Jahre mit leuchtenden Augen erzählen – vorausgesetzt natürlich du kannst dich für Afrika und Safaris begeistern. Ansonsten wählst du wohl eher ein anderes Reiseziel.

Und genauso ist es im Leben. Wenn wir das erleben, was wir selbst wirklich TUN, HABEN und/oder SEIN möchten, dann betrachten wir unser Leben rückwirkend als erfüllend.

Das ist es auch, was Stephen Covey in seinem Management-Klassiker „Die 7 Wege zur Effektivität“ beschreibt, mit dem Prinzip: „Schon am Anfang das Ende im Sinn haben.“

Erfolg und Erfüllung

Erfüllung hat für mich dabei noch mehr die Qualität der inneren Zufriedenheit, d.h. im Einklang zu sein mit meinen wahren Wünschen und Bedürfnissen. Erfolg – am gesellschaftlichen Maßstab gemessen – kann dennoch mit Unzufriedenheit einhergehen, wenn dabei andere wichtige Lebensbereiche, wie die Beziehungen zu anderen Menschen oder unsere Gesundheit, leiden. Diese wichtigen Faktoren für unsere Lebensqualität definieren wir selten als Erfolg, obwohl beides kontinuierlich unserer Aufmerksamkeit, Zeit und Energie bedarf.

Verändere dich, um dir selbst treu zu bleiben

Eine Übung, die mir persönlich geholfen hat, meine wahren Prioritäten zu erkennen und mein Leben danach auszurichten, möchte ich in diesem Montags-Impuls mit dir teilen.

Ich selbst habe diese Übung das erste Mal mit 27 Jahren im Rahmen eines Firmenseminars kennengelernt und angewendet. Für mich hat sich dadurch eine völlig neue Perspektive auf mein Leben bzw. meine Prioritäten eröffnet. Von meinen persönlichen Erfahrungen werde ich im nächsten Montags-Impuls berichten.

Zunächst einmal, darfst du „selber machen“.

Falls du die Übung schon kennst, lohnt es sich, diese zu wiederholen. Im Laufe unseres Lebens, je nach Alter, Lebensphase und -erfahrung verändern sich unsere Motive und Werte = das „Warum und Wozu das Ganze“? Daher ist es wichtig, die Weichen im Leben von Zeit zu Zeit neu zu justieren, um diesen veränderten Bedürfnissen für dein persönliches Empfinden von Erfüllung und Sinn gerecht zu werden.

Da diese Übung recht umfangreich ist, habe ich mich entschieden, sie in zwei Schritte und Montags-Impulse aufzuteilen.

Schritt 1: Erstelle deine persönliche Lebensbilanz

Wenn du dich auf den Weg zu deinem Ziel machst, ist es hilfreich zu wissen, wo du stehst – als Ausgangspunkt für die zukünftige Ausrichtung. Wie bei einem Navigationsgerät, wo du deinen Standort als Ausgangspunkt nimmst, um von dort zu deinem Reiseziel zu navigieren.

Um deinen Standort zu bestimmen, brauchst du ca. 30 min Zeit* (Timer!?), ein A4 Blatt Papier, einen Stift und – wenn du es ordentlich magst – ein Lineal. Ansonsten geht das auch frei Hand mit Augenmaß.

1. Nimm‘ das A4 Blatt hochkant. Ziehe von der linken oberen Ecke ausgehend eine senkrechte und eine waagerechte Linie. Unterteile die Linien jeweils in 10 Abschnitte. Und dann ziehe dort jeweils weitere senkrechte und waagerechte Linien, so dass du am Ende 100 Kästchen auf deinem A4 Blatt erhältst.

Jedes Kästchen steht für ein Lebensjahr. Es ist hilfreich, wenn du die Kästchen durchnummerierst von 1-10 (erste Zeile) 11-20 (zweite Zeile) und so weiter bis 100. Eventuell möchtest du dir auch die Jahreszahlen dazu schreiben.

2. Betrachte nun (im ersten Schritt) dein bisheriges Leben. Durchlaufe noch einmal Lebensjahr für Lebensjahr und notiere dir jeweils die 1 – 3 wesentlichen Ereignisse in dem jeweiligen Kästchen.

Dazu ein paar Fragen als Anregung zur Reflexion:

  • Was sind für mich wesentliche Bestandteile meines Lebens?
  • Wer oder was hat mein Leben maßgeblich beeinflusst?
  • Welche Ereignisse haben mich emotional bewegt?
  • Welche Erfahrungen haben mich nachhaltig geprägt?
  • Welche entscheidenden Wendepunkte gab es?

Diese Ereignisse und Erfahrungen können z.B. sein:
Geburten, Todesfälle, Schule, Ausbildung / Studium, Berufseinstieg, Jobwechsel, Beförderung, Kündigung, Freundschaften, Beziehungen, Heirat oder Scheidung, Umzüge, Reisen & Auslandsaufenthalte, Hobbies, Erfolge & Misserfolge, Krankheiten, Krisen, gesellschafts-politische Ereignisse …

Eventuell gibt es Lebensjahre, an die du dich nicht mehr gut erinnerst. Dann lasse das Kästchen leer oder notiere dir ein Fragezeichen. Erfasse das Wesentliche. Du kannst deine Lebensbilanz jederzeit ergänzen, wenn dir später etwas wichtiges einfällt.

3. Dann ziehe eine Linie unter deine bisherigen Lebensjahre.

Die Vergangenheit ist vorbei. Du kannst die Zeit nicht zurückdrehen. Du kannst deine Sichtweise und Einstellung dazu verändern, aber nicht die Ereignisse, die du erlebt, oder Entscheidungen, die du getroffen hast. Diese haben dich und dein Leben geformt und zu dem gemacht, der/die du heute bist. Ich habe mir die Denke angeeignet: „Alles und jeder in meinem Leben hat seinen Sinn und trägt zu meiner Entwicklung bei.“

4. Wo stehst du momentan in deinem Leben? Auf einer Skala von 0 – 10 (0 – überhaupt nicht, 10 – absolut), wie zufrieden bist du hier und jetzt mit deinem Leben – beruflich und persönlich.

Betrachte diese Lebensbilanz als eine Momentaufnahme.

„Heute ist der erste Tag vom Rest deines Lebens.“

Nächste Woche zeige ich dir, wie du deine Lebensziele erkennst und die Weichen entsprechend ausrichtest.

Ich wünsche dir eine wohlwollend reflektierende Woche,
Katja

* Wenn du länger als 30 min brauchst oder dir mehr Zeit nehmen willst, ist das völlig ok. Diese Angabe dient lediglich als Orientierung, wie viel Zeit du mindestens einplanen solltest, um das Wesentliche zu erfassen. Und als Motivation, um ins Handeln zu kommen. 30 min. kannst du sicher irgendwo in deiner Woche unterbringen. Es sei denn: Etwas anderes ist wichtiger.

 

Dein Motivationskick für den Wochenstart:

– immer montags in deiner Inbox.

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… für mehr Freude und Sinn im (Job-)Alltag.

Los geht’s …

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