Sich als Mensch und das Leben in seiner Ganzheit erfahren | Testimonial: Anja von Bahder

Montags-Impulse #358 Anja von Bahder

Wenn Du Anja von Bahder fragst, was sie beruflich machst, bekommst Du viele Antworten. Ihr Berufsleben ist so vielfältig wie ihre Persönlichkeit. Sie arbeitet angestellt, ehrenamtlich engagiert und freiberuflich, u.a. als Rednerin für besondere Momente (www.wortspuren-dresden.de). Auf diesem Weg durfte ich sie ein paar Schritte begleiten und war neugierig, was sich seit unserem Coaching entwickelt hat. 

Liebe Anja, wir haben uns in einem Team-Workshop kennengelernt. 2022 hast Du mich für ein EinzelCoaching kontaktiert. Welche Fragen haben Dich bewegt und zu mir geführt?

Der Initialfunke dafür ist im März 2022 entstanden. Ich habe das zweite Mal geheiratet, mit 44 Jahren. Wir haben uns für eine freie Trauung entschieden. Thomas Brenner hat die Traurede für uns gehalten. Bereits im Prozess habe ich gedacht: ‚Das ist großartig!“. Thomas hat so schöne Worte gefunden und so wundervoll zusammengefasst, was wir im Vorfeld mit ihm besprochen haben, dass wir uns in der Rede als Brautpaar ganz gesehen und widergespiegelt gefühlt haben. Kurz danach kam der Impuls: „Das ist ein großartiger Job! Das wär’s doch.“  Der Gedanke ging schnell im Alltag unter. Doch das Gefühl, dass ich gern etwas anderes machen würde, blieb. Allerdings wusste ich nicht so richtig: ‚Wie fängt man das an?‘.

Eine Kollegin empfahl mir ein BerufungsCoaching und auf Deiner Website habe ich die Möglichkeit für ein Erstgespräch entdeckt. Nach dieser halben Stunde war ich total baff, wie krass Du mich gesehen und gespiegelt hast. Ich fühlte mich sofort verstanden und habe entschieden: ‚Ich mach‘ das jetzt einfach und gönn‘ mir das, weil ich so etwas noch nie für mich gemacht habe.

Nach der Schule spricht man ja am ehesten mit den Eltern über den Berufswunsch: „Dramaturgie studieren? Das ist nichts für Dich. Mach‘ doch lieber Hostess am Flughafen. Du kannst doch so gut mit Sprache.“ [Anja lacht] Ich entschied‘ mich gegen den Rat meiner Eltern und für die Dramaturgie. Im Studium habe ich recht schnell gemerkt, dass es nicht so richtig passt. Aber ich wollte meinen Eltern auch nicht Recht geben, also habe ich es durchgezogen.

Irgendwie bin ich schon immer meinen eigenen Weg gegangen. Es hat sich stets etwas ergeben. Von der Dramaturgie ging es zur Öffentlichkeitsarbeit und Projektmitarbeit in gemeinnützigen Institutionen. Ich studierte nochmal, Kulturmanagement, und arbeitete eine Zeit auch bei einem Bestattungsinstitut. Schon früh war ich parallel zum Angestelltenverhältnis freiberuflich tätig, u.a. im Societaetstheater und Schulkino Dresden sowie im Museum. Besondere Freude bereitete mir meine freiberufliche Tätigkeit als Pädagogische Mitarbeiterin im Deutschen Hygiene-Museum.

Doch dass man innehält und sich ganz bewusst fragt: ‚Wer bin ich? Und wenn ja, wie viele? Wo will ich eigentlich hin?‘, das macht man selten. Mich damit allein hinzusetzen, fand ich ganz schwierig. Mit meinem Mann oder auch Freunden hatte ich wunderbare Gespräche dazu, dennoch kam ich nicht weiter.

Oft kommen Menschen zu mir und sagen: „Ich weiß überhaupt gar nicht, was ich will und was mein Ding sein könnte. Bei Dir hatte ich das Gefühl, das ist schon recht klar. Da gibt es vielfältige Interessen und Ideen, die irgendwie in ein Berufsleben verwoben werden wollen. Dabei stand eher die Frage im Raum: „Wie kann das tatsächlich gehen?“

Ja, als Du im Erstgespräch von der Scanner-Persönlichkeit gesprochen hast, war das für mich ein ganz, ganz großer Aha-Moment: ‚Ach wie krass, es gibt einen Namen dafür.‘ Mir war sofort klar, was mit Scanner-Persönlichkeit gemeint ist und dass das wirklich wie maßgeschneidert zu mir passt. Das Coaching war noch gar nicht gestartet und es gab bereits diese erste wertvolle Klarheit. Das hatte für mich ganz viel mit Selbstakzeptanz zu tun.

Meine Mutti und auch meine Oma haben oft zu mir gesagt: „Kind, Du bist so unstet. Bleib‘ doch mal bei einer Sache. Sei doch zufrieden damit. Warum kündigst Du Deinen sicheren Job?“. Aus ihrer eigenen Lebenserfahrung gerade durch die Zeit der politischen Wende haben beide ein viel höheres Sicherheitsbedürfnis. Das ist auch verständlich – wenn man seinen eigenen, geliebten Beruf nicht mehr machen kann und sich beruflich neu orientieren MUSS, dann schaut man mit anderen Augen auf berufliche Wechsel.

Das sind Erfahrungen unserer Eltern, die auch uns als Kinder stark prägen können.
Was hast Du als besonders wertvoll im Coaching empfunden?

Im Vorfeld hattest Du mir neben den Fragen zur Selbstreflexion noch eine Hausaufgabe mitgegeben. Ich durfte drei Personen aus meinem Umfeld fragen, was sie vermissen würden, wenn ich nicht mehr Teil ihres Lebens bin. Schon die Fragestellung fand ich irgendwie ganz toll.

Ich weiß noch, dass ich beim Lesen der Briefe hier im Coachingraum gesessen und richtig geweint habe, weil ich so tief berührt war. Das hat mich so angefasst und war so schön, so viel Positives zurückgespiegelt zu bekommen. Ich spüre ja, dass diese Menschen mich mögen, aber zu fragen, warum sie mich mögen, hat ganz viel mit mir gemacht.

In der zweiten Session haben wir mit dem IKIGAI-Modell gearbeitet. Das hat mich von der Grundidee sehr begeistert: Finde ganz deins, gehe darin auf und du bist ein glücklicherer Mensch, wie auch immer man dieses Glücklichsein definieren will.

Als Strukturmensch hat es mir geholfen anhand der vier Bereiche nochmal genauer hinzuschauen und zu sortieren, welche meiner Interessen relevant für mein Arbeitsleben sind, was davon ich eher im Ehrenamt ausüben kann und was Erfüllung in der Familie oder Freizeit findet. Das hat mir die notwendige Orientierung gegeben, um weiter zu gehen. Ich habe kurz überlegt, ob ich mir eine dritte Sitzung gönne, doch das war einfach nicht nötig.

Den Eindruck hatte ich auch. Wie hat sich Dein Weg nach dem Coaching gestaltet?

Ich war nach dem Coaching zum einen total klar, dass ich wieder in das Hygiene-Museum zurückwill. Dort war ich nur aufgrund der Corona-Zeit weggegangen, in der lange keine Schulklassen kamen. Ich hatte damals zwei halbe Stellen bei der Familieninitiative e.V. in Radebeul angenommen, jedoch schnell gemerkt, dass ich bei aller Abwechslung und einem tollen Team überhaupt nicht der Mensch für 40 Stunden im Büro bin. Das war nicht mein Ding. Meine Woche war so langweilig. Stichwort: Scanner-Persönlichkeit. Mir war klar, das will ich nicht mehr. Ich brauchte was Neues. Daher habe ich dafür gekämpft meine halbe Stelle in der Öffentlichkeitsarbeit abzugeben und wieder im Hygiene-Museum angefangen.

Parallel habe ich geschaut, wo ich mich zur Trau- und Trauerrednerin ausbilden lassen kann. Stichwort: Erziehung: „Ich will das von Grund auf gut und richtig machen.“ An einem Samstagvormittag habe ich an einem Schnupperkurs der Freien Redner teilgenommen. Doch irgendwie habe ich mich dort nicht am passenden Platz gefühlt. Aufgrund meiner Arbeit beim Bestattungsinstitut hatte ich schon eine Idee, wie eine Trauerfeier oder eine Rede dafür gestaltet sein könnte. Doch das, was ich dort vermittelt bekam, deckte sich nicht mit meinen Vorstellungen. Also habe ich weiter recherchiert und war ernüchtert, dass so eine Redner-Ausbildung richtig viel Geld kostet. Meine Tochter lebte zu der Zeit noch zuhause und wir hatten das Schulgeld zu bezahlen. Dann brachte mein Mann einen wohlwollenden und berechtigten Einwand: „Wieso brauchst Du überhaupt noch die Ausbildung? Du kannst das doch alles schon.“ Echt jetzt? Daraufhin habe ich mich hingesetzt und reflektiert, was ich kann und was mir noch fehlt: ‚Die Rede halten? Kann ich. Die Rede schreiben? Kann ich auch.‘ Wovor ich den meisten Respekt hatte, waren die Gespräche mit den Angehörigen. Doch das könnte ich auch anders angehen. Über Instagram habe ich angefangen mich mit Redner:innen zu vernetzen, u.a. mit Saskia Kähny aus Stuttgart. Ihr Profil sprach mich sehr an und passte irgendwie richtig gut zu mir. Sie bot unter anderem Coachings für angehende Redner:innen an. Das war es, was ich wirklich brauchte.

Gemeinsam mit Saskia habe ich in drei virtuellen Coaching-Sessions mein eigenes Konzept, meinen Fragebogen und eine grobe Struktur für die Rede erarbeitet. Dabei habe ich mich zunächst auf die Trauerreden, oder wie ich es nenne Lebensabschieds-Reden, konzentriert. Bei dem Thema hatte ich das Gefühl durch meine Arbeit im Bestattungsinstitut mehr drinzustecken. Die Hochzeitsreden habe ich zunächst beiseite gelegt. Stichwort und Herausforderung: Fokus.

Parallel zum Coaching habe ich mir einen Namen für mein Unternehmen überlegt, mein Logo entwickelt (Danke an Antje Seewald!), meine Visitenkarte gestaltet und angefangen die Website zu erarbeiten. Aus der Öffentlichkeitsarbeit wusste ich, wie wichtig das ist. Gleichzeitig habe ich gelernt und lerne immer noch, dass es ein himmelweiter Unterschied ist, ob ich Öffentlichkeitsarbeit für eine gemeinnützige Organisation oder Marketing für mich selbst mache.

Dann habe ich einen ersten Anlauf genommen und meine alte Chefin von Bergmann-Bestattungen getroffen. Sie hat mir tatsächlich meinen ersten Auftrag gegeben.

Dieser erste Auftrag hat mich sehr angefasst. Der Mann war bei seinem Tod genauso alt wie mein Mann. Das ist immer eine besondere Situation. Er war im Urlaub verstorben und aufgrund einer Erdbestattung blieb‘ nur wenig Zeit, um mit den Angehörigen zu sprechen und die Rede zu schreiben. Aber die positiven Rückmeldungen danach haben mich sehr gestärkt.

Mein Redestil ist sehr lebendig, auch bei Trauerreden. Ich spreche nicht mit getragener, schwerer Stimme vom Tod, sondern ich erzähle von diesem Menschen und seinem Leben. Dabei ist es mir gleich gelungen, dass die Menschen anfangen zu lachen. Das ist genau das, was ich eigentlich will. Es geht mir nicht darum, die Situation zu bagatellisieren und zu sagen: ‚Ist ja nicht so schlimm. Geht schon irgendwie weiter. Jetzt lachen wir mal drüber.‘ Sondern ich möchte alle Gefühle einladen: das Weinen darf sein. Das Lachen darf sein. Vielleicht auch mal ein Stirnrunzeln: ‚Oh ja, dieses Verhalten hat mich immer genervt an ihm.‘ Mir ist es wichtig, einen Menschen in seiner Ganzheit zu erfassen. Das ist mein Anspruch.

Das war ein gelungener Auftakt als Traurednerin. Wie ging es von da an weiter? 

Nach diesem ersten Auftrag passierte erstmal gar nichts. Es war Sommer. Im Sommer wird nicht ganz so viel gestorben wie im Winter. Das ist einfach so.

Ich widmete mich meiner Tätigkeit im Hygiene-Museum und meiner halben Stelle bei der Familieninitiative, besonders dem Team Radebeul, eine Initiative um ehrenamtliches Engagement zu stärken und engagierte Menschen zu verbinden und zu unterstützen. Durch verschiedene Umstände habe ich diese Stelle dann aber doch gekündigt und bin zum Neuen Volkshaus Cotta gewechselt. Das war für mich besser zu erreichen und mir blieb mehr Zeit für meine eigene Freiberuflichkeit. Und neue Aufgaben reizen mich ja immer wieder… 😉

Leider hat meine neue Kollegin dann eine Woche nach meinem Beginn den Job verlassen. Das war ein Sprung ins kalte Wasser. Ich war allein mit ganz viel Arbeit. In der Hinsicht war es gut, dass zu der Zeit keine Anfragen für Reden kamen und ich mich auf die Öffentlichkeitsarbeit, Veranstaltungsorganisation und die Betreuung der Ehrenamtlichen im Volkshaus Cotta konzentrieren konnte.

Erst im Herbst hatte ich wieder Kapazitäten, um mich um mein Redner-Dasein zu kümmern. Direkt bei mir um die Ecke ist das Bestattungsinstitut Antea. Dort habe ich mich kurz vorgestellt und meine Karte abgegeben. Nachdem ich nach einer Woche nochmal freundlich angeklopft habe, bekam ich einen Termin mit der Leiterin. Wir haben eine Stunde über Gott und die Welt geredet und waren uns auf Anhieb sympathisch. Ich erfuhr, dass sie für ganz Dresden zuständig ist. Sie hat daraufhin allen Filialen empfohlen, mich als Rednerin ins Portfolio aufzunehmen. Mir gab sie den Tipp, mich bei allen nochmal persönlich vorzustellen. Also habe ich „Klinken geputzt.“ Auf diesem Weg habe ich eine frühere Bekannte wieder getroffen, die das Bestattungsbüro in Dresden Klotzsche leitet. Über sie kamen die ersten Aufträge und dann hat es mich plötzlich überrollt. Ich schrieb und hielt eine Rede nach der anderen, auch spät abends und am Wochenende. In jeden Menschen und damit in ein ganzes Leben mit allen Facetten denke und fühle ich mich ja neu ein. Jede Rede schreibe ich neu.

Diese Zeit war schön und gleichzeitig verbunden mit der Erkenntnis wo meine Grenzen liegen. Getragen hat mich zu spüren, dass ich mit dieser neuen Aufgabe ganz viel lerne und mich weiterentwickle, die bewegenden Lebensgeschichten und die Gespräche mit den Angehörigen und dass ich für meine Arbeit ganz, ganz viel Wertschätzung und Dankbarkeit bekam.

Wenn ich Dir zuhöre, dann fließt ganz viel von dem, was Du vorher gemacht hast, in Deinen neuen Weg mit ein …

Absolut. Aus der Arbeit im Bestattungsinstitut wusste ich wie der Ablauf einer Trauerfeier ist. Dank der Dramaturgie, weiß ich, wie man einen Text aufbaut und so schreibt, dass er auch in gesprochenen Worten wirkt. Im Hygiene-Museum setze ich mich mit vielfältigen Lebensthemen auseinander. Auch aus der Öffentlichkeitsarbeit kann ich meine Erfahrungen einbringen. Ich konnte diese ganze Ernte einfahren und erkennen, dass keine Station sinnlos war, sondern ich aus jeder Erfahrung viel mitnehmen konnte, von dem ich auch in meiner neuen Aufgabe profitiere.

Was ist Dein Anliegen als Rednerin mit „wortspuren“?

Wortspuren ist genau das, was mir am Herzen liegt: Ich will mit meinen Worten Spuren hinterlassen. Natürlich wird sich niemand, der aus einer Bestattung rausgeht, exakt an die Worte erinnern, die ich gesagt habe. Doch die Menschen erinnern sich an das Gefühl, das meine Worte ausgelöst haben und das sie mit den Verstorbenen verbindet. Ich möchte, dass die Menschen rausgehen und spüren, das war schön bei aller Trauer. Die Rede drucke ich für die Angehörigen aus und geben sie ihnen in einem schönen Umschlag aus Graspapier mit. Das ist mir ganz wichtig.

Du konfrontierst Dich mit dem Tod, ein Thema, das andere Menschen eher vermeiden. Was macht das mit Dir und Deinem Leben?

Bei mir führt das zu einem viel bewussteren Leben. Ich wache früh auf und denke: Schön, ich lebe. Bei mir ist natürlich nicht jeder Tag schön. Es passieren auch ganz viele Dinge, die eben unglücklich sind oder wo ich unsicher bin. Dennoch bin ich dankbar für jeden Tag und mein Leben und für das, was ich schon erlebt habe. Da ist es mir auch völlig egal, wie lang dieses Leben dauert. Ich bin jetzt 46 und klar möchte ich gerne noch ein Weilchen leben. Aber wenn es morgen zu Ende wäre, wäre es zu Ende. Dann habe ich trotzdem für mich das Gefühl, dass ich etwas aus meinem Leben gemacht habe. Da spielen die Tage und Wochen und Monate eigentlich keine Rolle, wenn du das irgendwie schaffst, intensiv zu leben. Genau das macht diese Auseinandersetzung mit dem Thema mit mir. Es ist nicht nur Sterben, Tod und Trauer, sondern es ist eigentlich alles voller Leben.

Aus diesem Grund arbeite ich inzwischen auch ehrenamtlich bei den Maltesern in der Trauerbegleitung. Momentan betreue ich mit drei anderen, tollen Frauen den Trauertreff für Menschen, die in jüngeren Jahren (also unter 60) jemanden verlieren. Ich möchte gerne noch was zurückgeben und diese Menschen auf diesen schwierigen Weg begleiten. Ihnen zeigen: ‚Das ist so ein schwerer Verlust. Ich sehe das. Es tut mir total leid. Ich fühle mit … Und das Leben geht weiter. Es muss weitergehen und lass uns schauen, wie das gelingen kann.‘

Dafür mache ich gerade noch eine Ausbildung zur Trauerbegleiterin. Diese hat natürlich wieder Auswirkungen hat auf meine Arbeit als Trauerrednerin, für mein Ehrenamt und diese Erfahrung ist auch wertvoll für mich und mein privates Leben.

Was begeistert Dich an Deinem beruflichen Patchwork-Modell?

Tatsächlich immer weiter lernen zu können. Immer und aus jeder Begegnung etwas mitzunehmen. Nicht immer nur Positives, es kann auch etwas Negatives sein. Mich begeistert die Vielfalt der Themen, mit denen ich unterwegs bin. An einem Tag bestatte ich eine Person. Am nächsten Tag kläre ich Viertklässler über die Regelblutung auf oder wie ein Kind entsteht. Mich immer wieder in Neues einzuarbeiten, das ist es, was mich als Scanner-Persönlichkeit lebendig fühlen lässt. Gleichzeitig darf ich darauf achten, nicht über meine Grenzen zu gehen und lernen Nein zu sagen. Zum Beispiel im Hygiene-Museum habe ich mich entschieden, dass ich keine Sonderausstellungen führe, weil ich mich da jedes Mal in ein völlig neues Thema rein denken müsste. Zudem bietet die Dauerausstellung allein schon eine breite Vielfalt an Themen von Sterben, über den Lauf des Lebens, ethische Debatten, Ernährung, Pubertät, Sexualität und so weiter.

Wenn Du nach vorn schaust, was erwartet Dich auf Deinem Weg? 

Meine Arbeit im Neuen Volkshaus Cotta habe ich zu Ende Oktober gekündigt. Auch hier musste ich mal Nein sagen. Das ist mir schwer gefallen, aber ich merkte deutlich: es wird mir doch zu viel. Dieses Haus und diese Arbeit dort brauchen ganz viel Aufmerksamkeit und die habe ich momentan nicht.

Ich bin also jetzt mehr oder weniger komplett freiberuflich unterwegs. Weniger deshalb, weil ich bei den Maltesern jetzt die Koordination für ein Projekt mit dem Titel „Achterbahn des Lebens“ übernommen habe. Hier gehen wir mit Ehrenamtlichen in Schulen, Kitas und andere Einrichtungen, um die Themen Sterben, Tod und Trauer aus ihrer Tabuzone zu holen.

In Zukunft werde ich das Thema Reden für Hochzeiten noch stärker in den Blick nehmen. Das ist nochmal eine ganz neue Branche, in die ich mich einarbeiten möchte. Auch da habe ich ein Coaching, diesmal bei Robert Röck gemacht und bin dadurch in einem Netzwerk von Freien Trauredner:innen. Auch die Vernetzung und der Austausch mit anderen Redner:innen ist etwas, das ich weiter intensivieren will.

Erwähnte ich schon, dass ich so gern auf Silberhochzeiten oder Goldenen Hochzeiten Reden halten möchte? Das habe ich schon gemacht und es ist so, so schön!

Meine Woche ist jedenfalls alles andere als langweilig.

Liebe Anja, ich danke Dir für diese persönlichen Einblicke in Deinen vielfältigen Berufsweg. Mich begeistert Deine Lebendigkeit und Dein Engagement, das Leben in der Fülle und Ganzheit zu erfahren. Ich wünsche Dir weiterhin viel Freude und Erfüllung auf Deinem Weg. 

Wenn Du, liebe:r Leser:in, mit Anja von Bahder in Kontakt treten möchtest, findest Du hier Ihre Website: www.wortspuren-dresden.de

Hier kannst Du Anja auf Instagram folgen: @wortspuren_dresden.

Persönlich treffen kannst Du Anja u.a. am 12. Dezember 2024, 19-21 Uhr im Mehrgenerationenhaus  riesa efau zu einem Dialogabend ENDlich leben

 

Dein Platz ist noch frei! Fortbildung zum PurposeCoach

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BerufungsWorkshop 2025: Zukunft fängt bei Dir an!

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Dieser Workshop ist für all diejenigen, die ein besseres Morgen mitgestalten wollen – für sich selbst und ihre Mitwelt. Im kreativen Wohlfühlambiente des Konnektiv62, inspiriert von Impulsen, Coaching-Übungen und dem Austausch in Kleingruppen gewinnst Du innere Klarheit, Orientierung und Rückenwind.

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