Ein Raum voller Liebe. Wie du gut für deine Gefühle da sein kannst

Montags-Impuls Ein Raum voller Liebe

Letzten Donnerstag habe ich zu einem Workshop zum Gestalten der VisionsCollage 2022 ins Konnektiv62 eingeladen. In dieser stimmungsvollen Atmosphäre konnte jede:r für sich reinspüren, was in den kommenden zwölf Monaten durch jede:n Einzelne:n gelebt werden will und entstehen möchte. Welche Wünsche und Bedürfnisse unsere Aufmerksamkeit brauchen und wozu uns das Leben in diesem Jahr auffordert.

Dafür stimme ich die Gäste im Raum nach einer Ankommensrunde mit einer Open Mind – Open Heart – Open Will Meditation ein, wie sie Otto Scharmer in der Theorie U praktiziert. Auf diese Weise kann sich unser Geist, Herz und Wille dem öffnen, was tatsächlich entstehen will, auch jenseits dessen, was wir uns vom Verstand her vorstellen können.

Eine Ebene bekommt so besonders mehr Aufmerksamkeit als im Alltag:

Open Heart

Gestern durfte ich wieder einen sehr berührenden Prozess bezeugen. Denn wenn wir unser Herz öffnen, dann ist es natürlich nicht nur für vermeintlich „gute“ Gefühle empfänglich. Auch emotionale Altlasten, die wir lange Zeit verdrängt haben, können dann auftauchen.

Dazu möchte ich ein Bild mit dir teilen, auf das ich über myMonk aufmerksam geworden bin:

Das Gasthaus der Gefühle

Du bist das Gasthaus.
Die Gefühle sind deine Gäste.

Die Türen eines Gasthauses sind offen (wenn nicht gerade Corona ist).
Jede:r ist willkommen.
Als gute Gastgeber:innen empfangen wir unsere Gäste herzlich mit offenen Armen.
Egal, ob sie freudestrahlend daher kommen oder nach ein paar harten Tagen Zuflucht suchen.
Gäste lassen wir nicht vor der Tür im Sturm warten und wir schlagen ihnen auch nicht die Tür vor der Nase zu.

Denn wir uns in unserem Gasthaus verbarrikadieren aus Angst vor vermeintlich „unguten“ Gästen bzw. Gefühlen, dann können auch diejenigen (Gefühle), nach denen wir uns sehnen wie Lebensfreude, Mut oder Zufriedenheit nicht eintreten.

Es entsteht innere Leere.
Kennst du diese Empfindung?
Ich schon.

Zurück zu unserem Bild vom Gasthaus:
Das Anliegen fürsorglicher Gastgeber:innen ist es, auf die Bedürfnisse der Gäste einzugehen, so dass sie mit einem besseren Lebensgefühl rausgehen.

Ganz entscheidend ist:
Du bist nicht deine Gefühle.
Du bist das Gasthaus, du öffnest und hältst den Raum für ALLE Gefühle.

Wenn ein Gefühl anklopft, neigen wir dazu zu sagen: „ICH BIN traurig.“ oder „ICH BIN ängstlich.“ Tatsächlich ist die Traurigkeit, die Angst oder auch die Freude ein Zustand, doch nicht von Dauer. Daher dient es dir, leichter mit Gefühlen umzugehen, wenn du sie erkennst, anstatt dich mit ihnen zu identifizierst, also: „Aha, da ist Ärger.“ oder „Aha, da ist Wut.“

Wenn du das Gefühl wahrgenommen hast, geht es nicht darum dieses Gefühl im Kopf zu zerdenken: Warum da nun Ärger und Wut zu Gast ist? Dazu neigen wir sehr schnell. Oder wir agieren unsere Gefühle direkt aus und richten sie gegen uns selbst oder andere. Auf beiden Wegen gehen wir aus dem echten Kontakt mit dem Gefühl, in dem wir es analysieren oder den inneren Druck und die Spannung direkt durch eine Aktion abbauen wollen.

Was es wirklich braucht ist unsere ganze Liebe und Präsenz.
Den Raum für das Gefühl zu öffnen und zu halten, so dass es voll und ganz da sein darf.
Mit allen körperlichen Reaktionen, die damit einhergehen.
Natürlich fließend.

Auch wenn du lange nicht in Kontakt damit warst, Liebe ist immer da.
In dir.
Im großen Ganzen.
Du kannst dich jederzeit damit verbinden.

Gefühle im Wandel

Gestern im Prozess des Gestaltens der Collage konnte ich beobachten, wie sich in einem Moment Druck aufgebaut hat. Der Kopf wollte etwas auf das Papier bringen, doch das Herz leistete Widerstand. Ich bot meine Unterstützung im „Gasthaus“ an. Bestärkte die Gastgeberin, die Tür für die Gefühle zu öffnen. In diesem Moment kam etwas ins Fließen. Die Gefühle von Traurigkeit und Angst durften da sein, wurden gesehen und anerkannt. Diese Begegnung war auch schmerzhaft, doch innerhalb kürzester Zeit fiel der Druck von den Schultern. Erleichterung formte sich zu einem Lächeln. Ich spürte Mut, dem Herzen zu vertrauen und aus Liebe statt aus Angst Entscheidungen zu treffen. Die VisionsCollage ist nun ein kraftvoller Anker für diesen Weg.

Nicht nur für uns persönlich, auch für unseren Umgang mit anderen Menschen steckt in diesem Bild vom „Gasthaus“ ein Potenzial, das in mir ein wohliges Kribbeln auslöst und eine tiefe Sehnsucht berührt: nach (innerem) Frieden.

Ich wünsche uns allen, dass wir einen Raum voller Liebe und Präsenz für unsere Gefühle und füreinander öffnen können,
Katja

P.S. Spürst du, dass du Zeit für dich brauchst, um aus dieser Verbindung deinen Lebensweg stimmiger und passender zu gestalten? Die nächsten Gelegenheiten bietet sich dir beim BerufungsWorkshop im März oder Purpose Yoga Retreat im Mai.

Du möchtest dich lieber ganz auf dich besinnen? Dann vereinbare gern einen Termin für ein Erstgespräch zum BerufungsCoaching.

Schreibe einen Kommentar