New Work Sommerpicknick. Passen Arbeit und Liebe zusammen?

Montags-Impuls_ New Work

Ich liebe es neuen Menschen zu begegnen,
Menschen in den Austausch zu bringen.
Nun war das im Corona Lockdown nur eingeschränkt bzw. virtuell möglich.
Umso intensiver war das Erleben am vergangenem Donnerstag bei unserem New Work Sommerpicknick.
Ganz real, live und in Farbe.

New Work meetup

Nach einem kräftigen Regenguss riss der Himmel wieder auf.
Passend dazu gestaltete sich auch meine Stimmung.
Die Teilnehmenden tröpfelten erst zögerlich ein.
Dann wurden es doch noch über 30 Leute, die unserer Einladung zum Wettiner Platz gefolgt sind. Darunter viele vertraute, und auch im gleichen Anteil neue Gesichter.

Wer auch immer kommt, es sind die richtigen Leute!
= oberste Open Space Regel.

Und so war es.
Die Picknickdecken wurden ausgebreitet.
Noch schnell beim T1 Bistro und Café ein kühles Getränk und ein Stück des Quiche gekauft.

Dann ging es los.
What a feeling!
Endlich konnten Yvonne und ich vom Konnektiv62 wieder einen realen Raum öffnen, um Menschen in Verbindung bringen. Unterstützt wurden wir dabei von Silicon Saxony mit dem Yvonne den Arbeitskreis New Work etabliert hat.
Wir warfen uns die Bälle leichtgängig wie in alten Zeiten hin und her.
Ich war zurück in meinem Element.

Nach ein paar Worten zur Einstimmung startete wir in die Austauschrunden.

Generativer Dialog

Dabei sind die Sprechenden eingeladen, nicht nur das zu erzählen, was sie immer erzählen, sondern aus dem Moment und der Verbindung heraus, zu spüren, welche Impulse auftauchen und geteilt werden wollen. Offenes Sprech-Denken.

Die Zuhörenden halten diesen Raum mit ihrer Präsenz. Auch hier geht es darum, offen und neugierig wahrzunehmen, was mein Gegenüber teilt und nicht nur abzugleichen, wo ich innerlich stehe und schon darüber nachzudenken, was ich danach sagen will.
Auf diese Art und Weise kann im Dialog Neues entstehen.

1. Frage: Was sind für dich die Merkmale der herkömmlichen  („alten“) Arbeitswelt und wo begegnen dir diese noch in deinem Alltag?

Wir gönnten uns eine Minute Innehalten.
Zeitwohlstand!
Wie lang so eine Minute wirken kann.

Dann fanden sich die Menschen, die sich noch nicht kennen.

2. Frage: Angenommen du könntest dich in das Jahr 2050 beamen lassen, wie schaut unsere Arbeitswelt und unser Alltag in deiner idealen Vorstellung dann aus?

3. Frage: Was braucht es, um die Brücke von heute in diese ideale Zukunft zu bauen?

Spannend fand ich persönlich den Austausch mit einer Sozialpädagogin, die in einer Kita arbeitet und eigentlich nur als Begleitung mitgekommen war. Zunächst dachte sie keinen Zugang zum Thema New Work zu finden, doch dann fiel ihr auf: Im Grunde geht es beim „neuen“ Arbeiten doch auch um nichts anderes als in der Kita: ein bedürfnisorientiertes Gestalten des Alltags. Absolut! Nur mit dem Unterschied, dass Erwachsene Selbstverantwortung übernehmen können.

4. Frage: Was ist deine 15% Lösung, also was kannst du selbst unmittelbar zu einer besseren Arbeitswelt beitragen, mit deinen vorhandenen Mitteln und ohne, dass du jemand um Erlaubnis bitten musst?

Dann ging es in die abschließende Runde passend zu New Work und dem Motto: Wie wollen wir wirklich, wirklich arbeiten.

5. Frage: Worüber willst du dich jetzt wirklich, wirklich austauschen?

Dazu leutete Ju von Dölzschen den kulturellen Teil des Abends ein. Schon bei seinem zweiten Song „Bald am Meer“ hielt es uns nicht mehr auf der Stelle. „Entschuldige, ich gehe mal eine Runde tanzen mit Yvonne!“ Natürlich traf ich sie auf den Sprung zur Tanzfläche. Schuhe aus und die Anspannung aus dem Körper fließen lassen. Wie gut das tut! Ich war im Glück.

Genauso wie Ju: „Eh Leute danke! Da ist ja echt jede Menge Geld im Koffer. Nehmt euch gern noch eine CD mit.“

Auch nach der musikalischen Performance rissen die Gespräche nicht ab. Ganz im Gegenteil. Wir waren ja bei der Frage: Worüber willst du dich wirklich wirklich austauschen.

Mit Florian und Marius fand ich Gleichgesinnte in der Frage, was es braucht, um die Klimakrise ins Alltagsbewusstsein der Menschen zu bringen und kollektiv mehr zu tun, auch um die Dringlichkeit in der Wirtschaft und Politik zu erhöhen.

Der berührendste Satz des New Work Abends war für mich: Im Grunde geht es um Liebe.

Arbeit und Liebe?

Ist das was wir wirklich wirklich wollen nicht schon nah dran an dem, was wir lieben?
Purpose ist für mich, Liebe zum Ausdruck zu bringen.
Ein gebendes Prinzip.
Losgelöst vom selbstbezogenen Denken.
Taten voller Freude und Güte.
Das erfordert Gefühl.
Gefühle haben wir lange Zeit aus unserem Wirtschaftssystem und Arbeitsleben verbannt.

Es wird Zeit diese Gefühle wieder einzuladen.
So können wir uns in unserem wertschöpfenden Wirken wieder als ganzen Menschen erfahren.
Liebe im Tun erleben.

Bonusfrage: Wenn wir stärker aus Liebe statt Angst arbeiten, wie sieht dann wohl die Arbeitswelt der Zukunft aus?

Mit diesem Bild im Kopf und Herzen bin ich nach einem langen, bewegenden Abend beseelt eingeschlafen.

Ich wünsche uns mehr Liebe im Wirken,
Katja

P.S. Apropos, Liebe im Wirken. Ich bin sehr dankbar, dass ich dieses Gefühl mit den Montags-Impulsen zum Ausdruck bringen kann. Danke an alle, die mir ihre Geschichte mit den Montags-Impulsen geschrieben haben. Das hat mich motiviert, euch auch in unserer Familienauszeit ein paar Zeilen zu schreiben, wenn auch nicht jede Woche persönlich.

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