Reframing. Wie du den Dingen einen neuen Rahmen gibst

Montags-Impuls_ Reframing

Am Freitag lautete die Check-In Frage bei unseren The Purpose Network Treffen:

Wofür bist du im letzten Jahr besonders dankbar?

Für gewöhnlich denke ich bei Dankbarkeit zuerst an meine Gesundheit, meine Familie und Freunde; dass ich Freude an dem habe, was ich beruflich tue; … an das Glück auf der „Sonnenseite“ der Erde geboren zu sein.

Dieses Mal war mein erster Impuls: Für die Fähigkeit des Reframings in Zeiten dieser Krise.

Reframing

Der Begriff Reframing leitet sich vom englischen Begriff „Frame“, also Rahmen, ab. Das Reframing ist eine Coaching-Technik bei der es darum geht, die Dinge in einem neuen Rahmen zu betrachten und so z.B. einer Aussage, einem Verhalten oder einem Ereignis eine neue Bedeutung zu geben.

Dieser neue Rahmen kann dazu führen, dass wir die objektiv unveränderte Situation subjektiv komplett anders wahrnehmen, interpretieren und erleben. Allein das ermöglicht es uns, anders darauf zu reagieren und eröffnet neue Handlungsmöglichkeiten.

Die Familientherapeutin Virginia Satir wird als Begründerin des Reframings gesehen. Weitere Forscher und Wissenschaftler wie der Universalgelehrte Gregory Bateson und der Psychologe Milton H. Erickson haben zur Weiterentwicklung der Methode beigetragen.

Interpretationen

Im Grunde „framen“ wir täglich, ganz unbewusst. Wenn wir ein Verhalten oder ein Ereignis interpretieren, dann geben wir dieser Alltagserfahrung einen „Rahmen“. Dieser ist abhängig von unseren eigenen Denkmustern, Erwartungen und auch der persönlichen Tagesform. Oftmals nehmen wir die immer gleichen Aspekte einer Situation wahr, was zu einer Einengung unserer Perspektive führt.

„Nicht die Dinge an sich sind es, die uns beunruhigen,
sondern vielmehr ist es unsere Interpretation
der Bedeutung dieser Ereignisse, die unsere Reaktion bestimmt.“
Mark Aurel, Römischer Kaiser und Philosoph

Das Reframing dient dazu, mit offenen und wachen Augen über den eigenen „Rahmen“ hinauszuschauen und einen anderen Blick auf die Dinge zu werfen.

Viele Geschichten nutzen das Reframing als narratives Element, so wie die Stadt der Brunnen oder Der Bauer und das Pferd. So erleben wir eine plötzliche, überraschende Wendung.

Perspektivenwechsel

Wenn ich auf das Gute in der Krise blicke, nutze ich die Fähigkeit des Reframings. Ich gebe der Situation eine neue Bedeutung oder öffne mich zumindest für den Gedanken, dass es auch gute Aspekte in all dem, was sich gerade gar nicht gut anfühlt, geben könnte.

Dabei ist es entscheidend zunächst das anzunehmen, was ist. Den Gefühlen Raum zu geben, sie da sein und fließen zu lassen. Sie nicht zu unterdrücken und auch nicht zu dramatisieren. Gefühle entstehen durch unsere innere Bewertung einer Situation auf Basis früherer, in unserem Gedächtnis und Körper gespeicherter Erfahrungen. Diese reichen z.T. bis zurück in die Steinzeit.

„Zwischen Reiz und Reaktion liegt ein Raum.
In diesem Raum liegt unsere Macht zur Wahl unserer Reaktion.
In unserer Reaktion liegen unsere Entwicklung und Freiheit.“
Viktor E. Frankl, KZ- Überlebender, Neurologe und Psychiater

Wenn wir unsere Gefühle voller Mitgefühl und Liebe annehmen, ohne direkt darauf zu reagieren, weiten wir den Raum zwischen Reiz und Reaktion aus. Genau dort setzt das Reframing an.

In Phasen, die krisenbehaftet sind, dient das Reframing dazu, der Krise eine andere Bedeutung zu geben. Darin liegt auch unser menschliches Streben nach Sinn. JA, die Krise löst Wut, Angst und Trauer aus. Das ist menschlich. Das ist vollkommen legitim. UND, hinter all diesen Gefühlen liegt die Möglichkeit an dieser Krise zu wachsen, uns weiter zu entwickeln und wahre Freiheit zu erfahren.

Wozu sonst sollte das alles gut sein?

Ich wünsche dir die Offenheit, den Dingen einen neuen Rahmen zu geben,
Katja

 

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