Veränderung. Auf Berg- und Talfahrt durch den Wandel

Montags-Impuls_ Veränderung

Nach 3 Wochen melde ich mich zurück von unserer Entdeckungsreise durch die wunderschönen Balkanstaaten Mazedonien, Albanien und Montenegro. Wenn du mir auf Instagram (@montagsimpulse) folgst, konntest du ein paar Einblicke in diese kleine Auszeit gewinnen.

Trotz der Pause oder womöglich gerade deswegen, bin ich wieder in Flow gekommen. Bei einem Spaziergang und einem inspirierenden Gespräch mit einer lieben Freundin kam der Geistesblitz zum heutigen Montags-Impuls:

Veränderung

Offen gestanden, ich mag Veränderung. Natürlich bevorzuge ich Veränderungen, die ich selbst anstoße und gestalte.

Nichtsdestotrotz gibt es auch Momente im Leben, wo wir mit einer (unerwarteten) Veränderung konfrontiert werden. Wo die Dinge nicht so laufen, wie wir es uns vorgestellt oder geplant haben. Wo wir aus den gewohnten Bahnen geworfen werden – ungewollt und ohne Rückfahrtschein.

Die 4 Phasen der Veränderung

Mir hilft es, mir bewusst zu machen, dass wir in jeder Veränderung typische Phasen durchlaufen. Jede dieser Phasen hat ihre Daseinsberechtigung und auch Relevanz. Die Dauer und Intensität dieser Phasen ist natürlich von Mensch zu Mensch und von Fall zu Fall unterschiedlich. Doch um das Bestmögliche aus der Veränderung herauszuholen, ist es ratsam jede Phase bewusst zu durchlaufen.

Bildlich stelle ich mir den Veränderungsprozess vor, wie wenn wir von einem Berg zu einem anderen Berg gehen wollen (oder eben müssen). Zwischen den beiden Bergen liegt ein Tal, das wir durchqueren müssen, um auf die andere Seite zu gelangen. Durch das Tal fließt ein Fluss. Im Tal hängen Wolken und Nebel. Es gibt keine lange Brücke, keine Flugobjekte und auch keine gute Fee, die uns bequem mit einem Fingerschnipsen auf die andere Seite bringen könnten. Nur unten im Tal führt eine kleine Holzbrücke über den Fluss.

Doch Schritt für Schritt … Lass‘ uns einen Blick auf die verschiedenen Phasen werfen:

Ignoranz

Der erste Moment, wenn wir mit einer (unerwarteten) Veränderung konfrontiert werden, ist meist ein Schock. Wir klammern uns an den alten Zustand. Gedanken wie: „Das war doch schon immer so … Das kann gar nicht wahr sein … Da muss eine Verwechslung vorliegen …“ rasen durch unseren Kopf. Im Unternehmenskontext fallen oft Sätze wie: „Das haben wir schon immer so gemacht.“ oder „Das betrifft mich / uns nicht.“

In dieser ersten Phase reagieren wir mit Ignoranz oder Verdrängung auf eine Veränderung. Wir wollen es nicht wahr haben. Wir verneinen die Konsequenzen, die mit der veränderten Situation einhergehen. Wir verharren auf unserem Standpunkt. Erstarrt oder ignorant: Erstmal abwarten und Tee trinken. Womöglich schauen die Dinge morgen schon wieder ganz anders aus. Wir blenden alle Hinweise oder Signale, die auf eine Veränderung hindeuten, aus.

Doch irgendwann müssen wir den Tatsachen ins Gesicht schauen.
Die Veränderung ist unausweichlich.
Wir müssen den „Berg“ verlassen.
Zur Not mit einem kräftigen Schubs von Außen.
Los geht die Talfahrt.

Widerstand

In der zweiten Phase können wir die Konsequenzen der Veränderung nicht mehr verneinen. Sie werden uns (schmerzlich) bewusst und triggern innere und äußere Widerstände. Wir wehren uns gegen die Veränderung: Wozu soll das gut sein? Das macht doch keinen Sinn. Unsere Gefühle fahren Achterbahn – von der Wut über die Angst hin zur Trauer. Wir kommen an im „Tal der Tränen“.

Widerstand ist menschlich und ein natürliches Phänomen in Veränderungsprozessen. Ohne Widerstand findet keine echte Veränderung statt. Widerstand ist sogar notwendig, um unsere psychische Gesundheit nach einer Veränderung zu gewährleisten. Wenn wir ohne Widerstand durch eine grundlegende Veränderung gehen, dann sind wir uns unserer Gefühle entweder nicht bewusst, wir nehmen sie nicht wahr oder wir wollen sie nicht wahrhaben und versuchen sie mit aller Kraft zu unterdrücken. Dabei ist auch dieser innere Transformationsprozess enorm wichtig, um die kommenden Aufgaben, die auf der anderen Seite auf uns warten, gut zu bewältigen.

Um aus der Phase des Widerstands weiter zu gehen, bedarf es der Akzeptanz der Veränderung. Entweder aus innerer Überzeugung, dass sich die Dinge womöglich doch zum Besseren wenden könnten. Oder weil wir erkennen, dass wir die Veränderung akzeptieren bzw. ertragen müssen, wenn wir in einem bestimmten Kontext – sei es in einem Unternehmen, in einer Stadt oder Beziehung – bleiben wollen.

Meist haben wir die Wahl. Meist gibt es eine „Exit-Option“ – einen Notausgang aus der Veränderung raus. Die Möglichkeit etwas ganz anderes zu tun. Quasi auszusteigen. Bildlich in den „Fluss“ zu springen.

Wenn wir uns entscheiden die Brücke über den Fluss zu nehmen, dann landen wir in der nächsten Phase:

Ausprobieren

Wir gehen über die „Schwelle“ und betreten Neuland. Wir lassen uns auf die Veränderung ein. Wir blicken nach vorn statt zurück. Sind offen. Probieren Neues aus. Werden kreativ. Entdecken neue Möglichkeiten. Entwickeln neue Fähigkeiten. Übernehmen Verantwortung, das Neue mit zu gestalten. Auch wenn noch Ambivalenz mitschwingt.

Denn die Brücke ist keine Einbahnstraße. Beim Ausprobieren, wenn wir etwas Neues testen, bleiben Rückschläge nicht aus. Dann gehen wir zurück, wo wir her gekommen sind – in den Widerstand. Wir stellen das Neue in frage. Bis wir einen weiteren Versuch wagen, uns an die neuen Gegebenheiten anzupassen. Aus der Talsohle aufzusteigen.

Commitment

In dieser Phase sagen wir „Ja“ zum Neuen. Wir handeln beherzt und fokussiert. Wir entwickeln Vertrauen. Irgendwann wird der neue Zustand zur Normalität. Wir haben uns mit den neuen Gegebenheiten arrangiert. Wir erkennen die Vorteile an der neuen Situation gegenüber dem alten Zustand. Das was vor Kurzem noch unvorstellbar war, fühlt sich mittlerweile gewohnt und vertraut an. Manchmal können wir uns gar nicht mehr vorstellen, dass es mal anders war. Rückblickend erscheint uns vieles weniger dramatisch, wie es sich unten im Tal angefühlt hat.

Es läuft … bis zur nächsten Veränderung 😉

Wo in deinem Leben findet gerade eine Veränderung statt?
In welcher Phase befindest du dich gerade hinsichtlich dieser Veränderung?
Was braucht es für dich, um einen kleinen Schritt weiter zu gehen?

Ist es an der Zeit, sich mit der Realität und den Tatsachen zu konfrontieren …
Sich bewusst zu machen, was die Veränderung bedeuten könnte …
Geht es gerade darum, das Alte loszulassen …
Braucht es Raum und Zeit für die damit verbundenen Gefühle …
Bist du schon bereit erste Schritte auf neuem Terrain zu wagen …

(Miteinander) Reden ist eines der wichtigsten Elemente in Veränderungsprozessen. Selten gehst du allein durch eine Veränderung. Entweder sind andere ebenso betroffen oder jemand hat schon vor dir eine ähnliche Erfahrungen gemacht. Auch wenn sich eine Erfahrung nicht 1:1 auf einen anderen Menschen übertragen lässt, kannst du die für dich passenden Ansätze mitnehmen und ausprobieren.

Ich wünsche dir in dieser Woche, dass du im Vertrauen durch die Veränderung gehen kannst,
Katja

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