Als ich mit der Selbstständigkeit als Coach liebäugelte, war ich 28.
Zwischen all den Zweifeln, die mit so einem Schritt verbunden sind, war einer besonders laut:
Ich bin zu jung …
Der „statistische“ Coach war damals 46,4 Jahre alt (Quelle: Coaching-Umfrage Deutschland 2008, managerSeminare).
Achtundzwanzig Jahre älter …
Ich hatte Bedenken, ob ich als Coach glaubwürdig und wertvoll für meine Kunden sein kann. Um meine Zweifel zu überwinden, habe ich damals 21 Punkte aufgeschrieben, warum ich (gerade als „junger“ Coach) einen Mehrwert für meine Kunden habe. Heutzutage muss ich über mich selbst schmunzeln, wenn ich erfolgreiche junge Coaches wie Laura Malina Seiler sehe.
„Schade, dass die Zeit
zwischen ‚zu jung‘ und ‚zu alt‘
so kurz ist.“
Charles de Montesquieu
Im Coaching begegnen mir mittlerweile vor allem Menschen, die glauben, dass es zu spät ist, um die Schritte für berufliche Zufriedenheit in Angriff zu nehmen.
Ich bin zu alt …
Dabei liegen oft noch 15, oder deutlich mehr Berufsjahre bis zur Rente vor ihnen. Wertvolle Lebenszeit. Ohne Garantie auf den Eintritt ins Rentenalter und die Erfüllung der damit verbundenen Hoffnungen.
Alter als „Todschlagargument“
Das Alter ist ein sogenanntes Schwerkraftproblem.
Wir können es nicht ändern.
Das Argument ist ein Todschlag im wahrsten Sinne.
Wir rauben uns jegliche Lebendigkeit.
Schaufeln ein Grab für unsere Träume und Herzenswünsche.
Mit einem milden Lächeln vertagt auf „das nächste Leben“.
Wir übersehen die Möglichkeiten, die sich uns tagtäglich bieten.
Die Möglichkeit zur Veränderung hat wenig mit dem biologischen Alter zu tun.
Wichtiger sind die Umstände und unsere eigene Einstellung.
„Nicht das Alter ist das Problem,
sondern unsere Einstellung dazu.“
Cicero
Entscheidend ist, was du als wahr empfindest.
Deine subjektive, gefühlte Wahrheit.
Das eigene Empfinden ist der Ursprung der selbsterfüllenden Prophezeiung.
Wenn du glaubst, dass dein Alter dir im Weg steht, wird es genauso kommen.
„Age is an issue of mind over matter.
If you don’t mind,
it doesn’t matter.“Mark Twain
Maria G. Baier-D’Orazio zeigt in ihrem Buch Leben wagen bis ins hohe Alter. anhand verblüffender Beispiele, dass es nie zu spät ist, Neues zu wagen.
Am Alter selbst können wir nichts ändern.
Doch an den Umständen und unserer Sichtweise aufs Alter.
Wenn wir WIRKLICH wollen.
Und bereit sind die Konsequenzen zu tragen.
Das Erwachsenenalter ist längst nicht mehr die Lebensphase der (beruflichen) Stabilität. Die Annahme einen einmal gelernten Beruf bis ans Lebensende auszuüben, ist überholt. Zu rasant wandelt sich die Arbeitswelt. Berufswege sind weniger vorgezeichnet.
Ein einmal eingeschlagener Weg muss nicht endgültig sein.
„Fragen bleiben jung.
Antworten altern rasch.“
Kurt Marti
Frühstarter oder Spätzünder
Bereits im Kindesalter gibt es Frühstarter und Spätzünder.
Besser oder schlechter?
Im Großen und Ganzen ist es nicht relevant.
Jeder Mensch hat unterschiedliche Stärken und Fähigkeiten.
Ein prägendes Umfeld.
Eine eigene Geschichte.
Einen eigenen Lebensweg.
Jeglicher Vergleich hinkt.
Dennoch hält sich der Glaube in unseren Köpfen:
Gefüttert von gesellschaftlichen Redensarten wie:
Dabei ist dieser Mythos dank der Neurobiologie längst widerlegt.
Stichwort Neuroplastizität.
Wir sind bis ins hohe Alter lern- und entwicklungsfähig.
Veränderung ist möglich.
Vorausgesetzt wir sind mit Begeisterung bei der Sache.
Also wenn das, was wir tun „unter die Haut geht“, wie es der Neurobiologe Gerald Hüter ausdrückt.
Wir lernen im Zustand der Begeisterung, wenn uns etwas emotional bewegt und berührt. Nicht im Zustand der Pflichterfüllung.
„Solange man neugierig ist,
kann einem das Alter nichts anhaben.“
Burt Lancaster
Kompletter Neuanfang?
Dafür braucht es keinen radikalen Umbruch.
Keinen Sprung ins eiskalte Wasser.
Diese Vorstellung bremst uns aus – jung wie alt.
Es sind die täglichen Gedanken, Worte und Taten.
Die kleinen Hebel und Gestaltungsmöglichkeiten.
Die Wirkung kleiner, kontinuierlicher Schritte.
Die Kraft neuer Gewohnheiten im Alltag
… die den Unterschied machen.
Etwas anders machen.
Etwas Neues ausprobieren.
„Jeder Tag ist ein kleines Leben
– jedes Erwachen und Aufstehen eine kleine Geburt,
jeder frische Morgen eine kleine Jugend,
und jedes Zubettgehen und Einschlafen ein kleiner Tod.“
Arthur Schopenhauer
Es ist nicht entscheidend, welche Ziele du erreichst. Sondern welche Qualität du Tag für Tag in dein Leben und das Leben anderer bringst.
Wer weiß schon, wie viele Tage wir noch zum Leben haben …
Buchempfehlung: 100 Jahre Lebensglück: Weisheit, Liebe, Lachen.
Ich lade dich ein in dieser Woche den Gedanken „Ich bin zu alt dafür.“ gegen die Frage „Fühle ich mich dabei lebendig?“ auszutauschen.
Schenke deiner Lebendigkeit in dieser Woche mehr Aufmerksamkeit als deinem Alter.
Ich wünsche dir eine belebende Woche,
Katja
Dein Motivationskick für den Wochenstart:
– immer montags in deiner Inbox.
Melde dich an und erhalte kurze, liebevoll anschubsende und wegbegleitende Email-Impulse von mir, mit denen du direkt loslegen und dein (Arbeits-)Leben – Schritt für Schritt – nach deinen Vorstellungen gestalten kannst.
… für mehr Freude und Sinn im (Job-)Alltag.
Los geht’s …