Woher nimmst du die Kraft weiterzumachen? Ein Gastbeitrag von Anja Förster

Montags-Impuls #261 Gastbeitrag Anja Förster

Heute teile ich einen Gastbeitrag von Dr. Anja H. Förster. Anja hat 2018 eine folgenreiche Diagnose erhalten. Wie sie damit umgegangen ist, was sie durch diese Erfahrung gelernt hat und woher sie die Kraft nimmt, nicht nur weiterzumachen, sondern anderen Menschen Mut zu machen … darüber schreibt sie für die Montags-Impulse. 

Woher nimmst du die Kraft, weiterzumachen?

Meine Antwort auf diese Frage war lange: «Ich mache das für meine Töchter. Ich kämpfe für sie.» Aber die Frage sollte anders lauten.

„Liebe ich mich genug, um für mich zu kämpfen?“

Dieses Kapitel meiner Reise begann am 19.12.2008, als mir ein Neurologe sagte, dass ich einen Gehirntumor habe und sofort ins Spital müsste. Es war ein Freitag und meine beiden Töchter, damals 1- und 3-jährig, waren in der Kita. Also fuhr ich vom Neurologen nach Hause, packte meine Tasche und liess mich von meinem Ehemann ins Spital fahren. Auf dem Weg hielten wir kurz an der Kita an, damit ich mich von meinen Töchtern verabschieden konnte. Klingt hart, oder? Aber so lebte ich viele der anschliessenden Jahre. Hart. Funktionierend. Kämpfend. Mich weigernd, aufzugeben. Und doch verängstigt.

13 Jahre später habe ich sechs Gehirn-OPs und drei Bestrahlungstherapien hinter mir. Ich konnte meine Panikattacken bändigen und fand mehr Fragen als Antworten. Lange suchte ich im Aussen nach Lösungen. Wenn ich doch nur das richtige täte, den richtigen Therapeuten fände, das richtige essen, denken, fühlen würde… dann würde alles gut werden. Heute weiss ich, das war eine Illusion. In dieser intensiven Zeit bin ich gewachsen.

Heute kann ich loslassen. Ich weiss, worauf es in meinem Leben wirklich ankommt. Ich habe gelernt, meine Kräfte und Energie aus meinem Inneren zu stärken. Ich träume von grossartigen Abenteuern und entwickle fantastische Visionen für meine Zukunft und gleichzeitig, mache ich mich frei, von Erwartungen bezüglich des Ergebnisses. Mittlerweile akzeptiere ich, dass ich nicht weiss, wohin der Weg führt. Aber eines ist sicher, ich höre auf mein Herz und folge meiner Intuition.

Ich war der klassische Kopfmensch. Naturwissenschaftlerin. Kämpferin. Analytisch veranlagt. Stur. Mit dem Kopf durch die Wand. Diese emotionale Duselei war mir fremd. Der Satz «Folge deinem Herzen» löste fast einen Brechreiz aus. Und gleichzeitig glaubte ich, dass ich sehr reflektiert war. Alles Wissen, alle Erfahrungen, alle Ausbildungen, und von denen habe ich viele (NLP, TA, Systemisches Aufstellen, SoulCollage®, theta healing®), waren immer nur ein Teil der Lösung. Die ursprüngliche Suche nach der EINEN RICHTIGEN ANTWORT, dem EINEN RICHTIGEN WEG, die musste ich begraben und lernen, dass auch dies ein Prozess ist, bei dem ich öfters zwei Schritte vorwärts und drei zurück machte.

Welche Schritte haben mir dabei geholfen?

Nun, die Dankbarkeit ist mein täglicher Begleiter und bringt mir Ruhe und Gelassenheit. Ich bitte um Hilfe und zeige meine Schwäche. Verletzlichkeit zuzulassen braucht immer noch Mut von mir. Ich laufe nicht mehr, ich gehe. Zeit hat eine andere Qualität bekommen. Der liebevolle Blick in den Spiegel ist mein Weg geworden, um mich anzunehmen. Ich brauche mich nicht zu ändern. Ich bin gut genug. Ich bin wertvoll. Und das alles ist ein Prozess. Nachhaltige Veränderung braucht Zeit. Es gibt keine quick fixes.

In der Zeit, in der wir leben, geht es mehr und mehr darum, die eigenen Bedürfnisse zu stillen. Und zwar sofort. Geduld ist eine aussterbende Qualität. Das macht mir Angst, denn diese Kurzlebigkeit hat keine Zukunft. Wir hangeln uns von einem guten Gefühl zum nächsten, ohne dabei zu erkennen, dass der Weg auch ein Ziel sein kann.

Also, woher nehme ich meine Kraft, weiterzumachen? Liebe ich mich genug, um für mich selbst zu kämpfen?

Diese Kraft kommt aus mir. Aus der Lust, zu leben und Erfahrungen zu machen. Sie wird gestärkt durch den Gedanken, dass meine Ahnen mir den Rücken stärken. Meine Hoffnung ist, dass mein Ego und meine Seele beste Freundinnen sind und damit immer nur das Beste füreinander wollen. Und ich vertraue darauf, dass, egal was passiert, es für mich und mein Umfeld, meine Familie, meine Freunde gut kommt.

Mut machen

Ich möchte dir Mut machen, weiterzugehen, Mut machen, zu hoffen. Ich möchte dir Mut machen, deine Träume ernst zu nehmen und nach den Sternen zu greifen. Ich möchte dir Mut machen, um Hilfe zu bitten und, dich als die einzigartige Person zu sehen, die du bist.

Aus dem Grund habe ich mein Buch #365umarmungen – Denkanstösse für das Jahr 2022 geschrieben. Jeden Tag wirst du von mir mit einem Impuls liebevoll umarmt. Lass dich ein auf diese wunderbare Reise zu dir selbst. Du bist nicht allein. Ich bin an deiner Seite.

Liebst du dich genug, um diesen ersten Schritt zu gehen?

Hier kannst du das Buch bestellen.

Hier erfährst du mehr über Dr. Anja H. Förster und ihre Arbeit als Leadership Expertin: www.anja-foerster.com

Liebe Anja, ich danke dir für diesen wertvollen Gastbeitrag.

Ich wünsche uns allen die Liebe und den Mut, für uns selbst zu kämpfen,
Katja

#365umarmungen

Denkanstöße für das Jahr 2022

365umarmungen

Tägliche inspirierende Fragen
Wochenkalender (1 Seite/Woche)
Wöchentliche Frage nach dem Fokus
Wöchentlicher Rückblick
Monatliches Lebensrad
Monatlicher Mood Tracker
Viel Platz zum Gedanken Fliessen lassen
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