Jedes Jahr beginnt der Advent ähnlich: Die Weihnachtsdeko wird aus den Schubladen geholt, Plätzchen gebacken … gleichzeitig füllen Termine den Kalender, Wünsche werden gesammelt, Erwartungen steigen.
Bei vielen von uns taucht ein stiller Wunsch auf:
Kann diese Zeit nicht anders sein? Sanfter? Echter? Weniger voll und doch erfüllter?
In den vergangenen Montags-Impulsen Anfang Dezember habe ich nach Alternativen gesucht, die diese Sehnsucht ernst nehmen. Impulse für einen Advent, der weniger von Konsum geprägt ist und mehr von Verbundenheit:
- Von co-kreativen Adventskalendern, die füreinander entstehen.
- Von der Idee, das „Schenken“ überhaupt neu zu denken – geschenkfrei oder geschenkreduziert, ohne das Gefühl von Mangel.
- Von der Einladung, Zeit statt Zeug in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stellen.
- Von der Freude, lokale Geschäfte und kleine Produzent:innen zu unterstützen, weil es Gemeinschaft stärkt und Ressourcen schont.
- Und von der Kraft des Teilens und Spendens, die gerade im Advent ein Gefühl von Sinn hinterlässt.
All diese Impulse erzählen davon, dass Advent keine Liste abzuarbeitender Rituale sein muss.
Es ist eine Zeit, die eigentlich für etwas anderes steht: für Ankunft, für Sammlung, für Licht in dunklen Tagen, für Geborgenheit — im Kreis unserer Liebsten, ob Familie oder Freunde, die sich für uns wie eine Herzensfamilie anfühlen.
Eine Zeit, die uns — wenn wir ihr Raum geben — wieder spüren lässt, was wirklich nährt.
Vielleicht passt diese Haltung gerade in diesem Jahr besonders gut.
Wir leben in einer Phase des Wandels, in der Unsicherheiten global und lokal spürbar sind. Die Nachrichten überfordern, die Krisen stapeln sich, die Komplexität und das Tempo steigen.
Inmitten all dessen merken wir:
Mehr Dinge bringen nicht mehr Halt.
Mehr Aktivität bringt nicht mehr Freude.
Ein bewusster Advent kann ein Gegenentwurf sein.
- Ein leises „Nein“ zum Immer-mehr und ein „Ja“ zu dem, was wesentlich für dich ist.
- Ein Ja zu gemeinsamer Zeit, zum Zuhören, zum Teilen, zur Kreativität, zur Langsamkeit.
- Ein Ja dazu, Rituale aus der Tradition in ein stimmiges Hier und Jetzt zu übersetzen.
- Ein Ja dazu, mit allen Sinnen zu genießen, was uns in dieser kalten und dunklen Jahreszeit gut tut.
Es geht nicht darum, etwas völlig Neues zu erfinden, sondern darum, das Wesentliche wiederzufinden.
Den Advent als eine Zeit zu erfahren, die uns sanft daran erinnert,
- dass Verbindung nicht gekauft, sondern gelebt wird.
- Dass Wärme nicht aus Paketen kommt, sondern aus Begegnungen.
- Dass wir selbst Teil dieses Lichtes sein können, das wir im Dezember so gerne in die Fenster stellen.
Vielleicht ist das der Kern:
Advent als Einladung, die Welt ein Stück heller zu machen — nicht durch Dinge, sondern durch Haltung.
„Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden,
als die Dunkelheit zu verfluchen.“
Konfuzius
Wenn Du Deine Adventszeit in diesem Jahr bewusst gestalten würdest:
Welches Licht möchtest Du entzünden – in Dir, in Deinen Beziehungen oder in deiner Mitwelt?
Ich wünsche Dir einen lichtvollen Advent,
Katja
P.S. Im weihnachtlichen Mit-Mach-Café zum Jahresausklang und anlässlich unseres 7-jährigen Jubiläums öffnen wir am 5. Dezember, 16-18 Uhr die Türen des Konnektiv62 und laden alle Co-Worker:innen, Verbündete, Neugierige und die Nachbarschaft ein. Bringt mit, was Euch leicht fällt und Freude macht: Von Kuchen und Plätzchen über Musik und Weihnachtslieder bis Deko. Wir sorgen für Kaffe, Glühwein und eine gemütliche Atmosphäre. Komm‘ vorbei uns lasst uns gemeinsam feiern und dieses besondere Jahr warm ausklingen lassen.



