Wie begegnen wir Ungewissheit?

Montags-Impuls #302 Ungewissheit

Wir leben in Zeiten einer allumfassenden Veränderung.
Wandel ist “normal” und wird es bleiben.

Im Grunde ist das unsere Natur.
Die Natur ist Tag für Tag im Wandel.
Sie ist eine Meisterin der Adaptionsfähigkeit.

Die Natur erneuert sich immer und immer wieder.
Im Einklang mit der evolutionäre Intelligenz.

Auch wir Menschen wandeln uns permanent, auf Zellebene.
Warum sollte sich das nicht auch in unserem Leben ganz natürlich ausdrücken?

Ungewissheit ist die Bedingung,
die den Menschen zur Entfaltung seiner Kräfte zwingt.“
(Erich Fromm)

Um Ungewissheit zu begegnen, braucht es einen offenen, wachen inneren Zustand.
Die Theory U von Otto Scharmer nennt das Open Mind – Open Heart – Open Will.
Um das zu ermöglichen, nutze ich im Coaching und in Workshops sehr gern Meditationen.
Doch seien wir mal ehrlich: Meditation ist bei aller Bewusstseinsentwicklung nicht jedermanns Sache.

Als wir Im The People Network kürzlich zur Film- und Dialogreihe “The Week” eingeladen haben, kam mir ein neues Bild, um die Teilnehmenden anzuregen, den Film offen auf sich wirken zu lassen und andere, neue Perspektiven zuzulassen.

Open Mind

Stell’ Dir ein Facettenauge vor, wie sie z.B. Libellen haben. Diese Augen bestehen aus mehreren zehntausend Einzelaugen. Sie werden auch Komplexauge genannt. Sie verbildlichen für mich, was es in unserer komplexen Welt braucht: Multiperspektivität. Eine Vielfalt von Blickwinkeln.

Jede:r von uns ist quasi eines dieser Einzelaugen. Jede:r blickt mit unterschiedlichen inneren Filtern auf die Welt. Wir brauchen all diese Einzelaugen im Sinne anderer Menschen, um unsere Perspektive zu erweitern. Unsere blinden Flecken zu beleuchten. In der Komplexität gemeinsam ein annäherndes Bild, dessen zu erhalten, was in der „Realität“ ist und entstehen könnte.

Begegne Ungewissheit mit einem offenen Geist.

Open Heart

Mit diesem Bild des Facettenauges im Kopf, lade ich Dich ein, eine Ebene tiefer in Dich einzutauchen: Beobachte, welche Gefühle das Bild in Dir auslöst.

Die Spannung der Ungewissheit (aus)zuhalten, fordert uns Menschen heraus, unsere Komfortzone – das “Ich weiß das” – loszulassen und uns auf das Nichtwissen einzulassen. Das kann Ängste in uns triggern.

Das Bild des Facettenauges öffnet nicht nur meinen Geist, es weitet mich auch in meinem Herzen. Es hilft mir Gefühle wie die Angst, unzulänglich zu sein oder das Gefühl der Einsamkeit “anders” zu sein, loszulassen. Widersprüchlichkeit zuzulassen. Mein “Rechthaben wollen” immer mehr aufzugeben. Mich aus der “Deckung” zu wagen, nicht gerüstet, sondern offen für neue Gefühle und Erfahrungen.

Es ermutigt mich, meine ganz natürlich subjektiv gefärbte Perspektive zu teilen. Nicht nur die Sachebene, auch meine Gefühle, die damit verbunden sind. Mich in meiner Verletzlichkeit anzunehmen und zu zeigen. Bewusster wahrnehmen, was sich wirklich stimmig anfühlt.

Auf dieser Herzebene können wir einander besser “verstehen”. Mitgefühl füreinander empfinden. Verbundenheit erfahren.

Begegne Ungewissheit mit einem offenem Herzen.

Open Will

Was wird möglich, wenn ich meinen Geist öffne und mein Herz weite?

Ich lasse locker bis los von meinem persönlichen Wollen. Ich löse mich von meinen Vorstellungen, wie etwas laufen und werden soll. Ich gebe mich dem evolutionär intelligenten Fluss des Lebens hin, werde weicher und fließender. Ich öffne mich für das, was durch mich entstehen will. Jenseits meiner eigenen Vorstellungskraft. Erfahre Synchronizität. Entfalte das kreative Potenzial meines Menschseins, co-kreativ mit anderen.

Begegne Ungewissheit mit einem offenen Wollen.

Welche Frage oder Situation lädt Dich in dieser Woche ein, deine Offenheit zu kultivieren?

Ich wünsche uns, dass wir uns offener im Geist, Herzen und Wollen begegnen,
Katja

 

Letzten Montags-Impuls verpasst?

Montags-Impuls #301 Human DesignHier kannst du den Montags-Impuls ganz entspannt nachlesen: Finde mit Human Design zurück zu Deinem inneren Kern | Gastbeitrag Svea Joisten

Montags-Impuls #301 nachlesen

Schreibe einen Kommentar