Contact Improvisation. Tanz der Verbundenheit

Montags-Impulse #361 Contact Improvisation

Hast du schon einmal von Contact Improvisation gehört?
Vielleicht hast du dich sogar schon einmal selbst in dieser faszinierenden Tanzform ausprobiert?

Ich möchte dich heute mitnehmen in eine Welt, die Bewusstheit, Bewegung und Begegnung auf eine ganz besondere Weise verbindet. Eine Welt, die ich selbst erst seit Januar erkunde – in einem Basis-Kurs bei der wunderbaren Lotte Jirka in Dresden.

Was ist Contact Improvisation?

Contact Improvisation ist eine zeitgenössische Tanzform, die in den 1970er Jahren von einer Gruppe von Tänzern in New York erfunden und entwickelt wurde. Sie basiert auf dem freien Spiel mit Schwerkraft, Gewicht und Berührung. Im Mittelpunkt steht der Kontaktpunkt zwischen zwei oder mehr Tänzer:innen, aus dem heraus sich Bewegungen und Impulse ganz intuitiv und spontan entfalten. Anders als in vielen anderen Tanzformen gibt es keine festen Schrittfolgen oder Choreografien. Stattdessen entsteht der Tanz aus dem Moment, durch das Wahrnehmen mit dem Körper, durch Neugier und durch das Vertrauen in den gemeinsamen Fluss der Bewegung.

Genau das hat mich dazu bewegt, auszuprobieren, ob Contact Impro eine Tanzform für mich ist. Denn dass ich wieder tanzen will, das spürte ich schon seit längerem deutlich.

In Kontakt kommen – mit sich und anderen

Für mich ist Contact Improvisation viel mehr als „nur“ Tanz. Es ist eine Möglichkeit, wieder ganz bei sich selbst, bei mir anzukommen und gleichzeitig die Verbundenheit mit anderen auf eine neue Weise zu erleben. Die Übungen im Kurs bei Lotte erinnern mich daran, wie wenig es oft braucht, um in guten Kontakt zu treten: ein offener Blickkontakt, ein gemeinsamer Atemzug, eine sanfte Berührung, ein achtsames Miteinander.

Und doch ist es gar nicht so einfach, wirklich präsent zu sein. Manchmal bekomme ich mit, wie mein Verstand dazwischenfunkt: „Mache ich das richtig?“, „Was denkt mein Gegenüber, wenn ich meinem Impuls folge?“, „Was, wenn ich falle?“. Doch genau hier liegt die Magie von Contact Impro: Es lehrt uns, uns selbst und unserem Körper zu vertrauen, uns dem Flow hinzugeben und den Moment spielerisch zu erforschen, ohne ständig zu bewerten.

Selbstkontakt: Den eigenen Raum wahrnehmen

Bevor wir mit anderen in Kontakt treten können, dürfen wir uns selbst achtsam wahrnehmen. Wie stehe oder sitze ich momentan? Wo ist mein Schwerpunkt? Welche Bewegungen fühlen sich heute leicht an – und wo gibt es Widerstände?

Im Kurs beginnen wir mit einfachen Übungen, die den Fokus auf den eigenen Körper richten: Wie fühlt sich mein Gewicht an, wenn ich mich anlehne? Wo endet mein Raum, wo beginnt der der anderen? Dieser bewusste Selbstkontakt ist die Grundlage, um offen, achtsam und authentisch auf andere zuzugehen.

Verbundenheit: Tanzen als Dialog

Eine der berührendsten Erfahrungen im Contact Improvisation ist für mich das Gefühl von Verbundenheit. Es ist ein ständiger Dialog – ein Geben und Nehmen, ein Aufeinander-Reagieren, ein gemeinsames Erforschen. Und oft sind es die kleinen Momente, die am meisten berühren: Wenn eine Bewegung plötzlich fließt, wenn mein Gewicht durch andere aufgefangen wird und ich spüre, wie sich das Gleichgewicht gemeinsam neu sortiert, wenn sich der Atem natürlich synchronisiert und ich Einssein mit mir fremden Personen empfinde. Es ist ein Tanz, der ohne Worte auskommt – und mir doch so viel vom Leben erzählt.

Lebendigkeit erfahren

Contact Impro dient mir als Tanz und Erfahrungsraum. Mich auf Ungewissheit einzulassen und die Bewegung aus dem Moment entstehen zu lassen. Dabei vertiefe ich meine Fähigkeit achtsam wahrzunehmen und mit mir, meinen Mitmenschen und dem Leben in Beziehung zu gehen und Flow zu erleben. Die anderthalb Stunden pro Woche schenken mir ein intensives Gefühl von Lebendigkeit, das mich auch durch die Tage danach begleitet.

Contact Improvisation lehrt mich …

  • Vertrauen: Es braucht Mut, sich auf den Kontakt einzulassen und dem Moment und intuitiven Impulsen hinzugeben. Genau darin entfaltet die Leichtigkeit.
  • Präsenz: Nur wenn wir wirklich im Hier und Jetzt sind, können wir die eigenen Impulse und die unseres Gegenübers wahrnehmen, vertraute Bewegungsabläufe verlassen und neue Möglichkeiten erforschen.
  • Akzeptanz: Es geht nicht um richtig oder falsch, sondern darum, was sich stimmig anfühlt – für mich, für andere und miteinander.

Ein Impuls für deine Woche

Wie wäre es, wenn du diese Woche mit ein bisschen mehr Neugier auf Kontakt schaust – sowohl mit dir selbst als auch mit anderen? Vielleicht gönnst du dir einen Moment, um in deinen Körper hineinzuspüren: Wie fühlt sich dein Atem an? Wo bist du geerdet? Und wenn du mit anderen in Kontakt bist, probiere, den „Dialog“ bewusster wahrzunehmen auch jenseits der Worte: Wo entsteht Leichtigkeit? Wo vielleicht Widerstand? Was geschieht, wenn du dich einfach darauf einlässt?

Ein persönliches Fazit

Für mich ist Contact Improvisation eine wunderbare Möglichkeit, Verbundenheit zu erfahren – mit mir selbst, mit anderen, mit der Welt. Es ist ein Tanz, der keine perfekte Technik verlangt, sondern nur die Bereitschaft, da zu sein, offen und neugierig. Vielleicht ist es genau das, was wir alle in unserem Alltag ein bisschen mehr brauchen: Momente, in denen wir loslassen, offen wahrnehmen und lebendig miteinander fließen.

Ich wünsche dir die Offenheit immer wieder neu in Kontakt zu kommen – mit dir selbst und mit den Menschen um dich herum,
Katja

 

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