Wege zwischen Studium und Berufseinstieg | Testimonial: Tino

Montags-Impuls_Berufseinstieg Testimonial Tino

Mit diesem Montags-Impuls führe ich ein neues Format ein: Erfahrungsberichte meiner Kunden im BerufungsCoaching. Als Testimonials geben sie dir Einblicke in ihren Weg der beruflichen Orientierung oder Veränderung.   

Den Anfang macht Tino Franzke, der nach seinem Master in Psychologie bei Teach First Deutschland im neu eröffneten Regionalbüro Sachsen einstieg. 

Dieses Interview wurde von Jessica Thoß geführt und geschrieben. 

Lieber Tino, was machst du gerade beruflich?

Ich bin Referent für Recruiting und Hochschulmarketing bei Teach First Deutschland im Regionalbüro Dresden. Wir als Organisation bieten ein Leadership-Programm an für HochschulabsolventInnen bzw. generell Menschen, die einen Hochschulabschluss haben – egal welchen Alters und Studiengangs. Diese sogenannten Fellows arbeiten dann für zwei Jahre an Schulen in sozial herausfordernden Umfeldern. Die Kinder und Jugendlichen dort bekommen häufig weniger Unterstützung aus ihrem Umfeld und haben es deshalb schwieriger in unserem Schulsystem. Mit den Fellows wollen wir also einen Beitrag für mehr Bildungsgerechtigkeit leisten. Wir bilden sie im Rahmen des Leadership-Programms mit den erforderlichen Skills aus und begleiten sie während des Einsatzes sehr intensiv. Meine Aufgabe ist es, in Sachsen die Leute zu suchen, die im kommenden Schuljahr an diesem Programm teilnehmen werden.

Was hast du vorher gemacht?

Dies ist mein erster Job in Vollzeit. Vorher habe ich Psychologie an der TU Dresden studiert. Der Bachelor war ganz allgemein gehalten. Im Master habe ich mich dann spezialisiert auf klinische Psychologie und Psychotherapie.

Vom Hörsaal in den Job … Wie hast du den Wechsel erlebt und welche Rolle spielte dabei das BerufungsCoaching?

Das ist natürlich ein großer Schritt. Ich bin erst seit vier Monaten dabei, quasi noch am Anfang. Mit der Frage, was ich machen und wie ich arbeiten will, habe ich mich schon während des Bachelors auseinandergesetzt. Zu diesem Zeitpunkt war ich das erste Mal für ein einstündiges Entscheidungscoaching bei Katja. Ich fragte mich damals, ob ich den Master noch anschließen sollte. Im Coaching kam ich zu dem Schluss, dass der Master durchaus sinnvoll ist. Ich habe die Zeit dann als Möglichkeit genutzt, um mich auszuprobieren, z.B. Workshops organisiert und Themen belegt, die mich wirklich interessierten.

Am Ende stellte sich wieder die Frage: „Was will ich jetzt?“. Deswegen habe ich mich für das deutlich umfangreichere BerufungsCoaching entschieden. Das war eine Phase, in der ich viel Mut, Reflexion und ein Loslassen von klassischen Denkstrukturen und Arbeitsmodellen brauchte. Das BerufungsCoaching hat mir sehr dabei geholfen, freier zu denken.

An der Uni gab es sicher einen Career-Service, warum hast du dich gerade für ein BerufungsCoaching entschieden?

An der Uni habe ich nichts dergleichen in Anspruch genommen. Mein Wunsch war es jemanden zu finden, bei dem ich frei denken kann und der sehr offen ist. Bei dem ich mich so zeigen kann, wie ich bin. Außerdem fand ich einen intensiven Prozess mit genügend Zeit wichtig. Diese Bedingungen waren an der Uni nicht gegeben.

Wie wichtig ist dir Sinnhaftigkeit in deiner Arbeit?

Mir war schon lange klar, dass das für mich sehr entscheidend ist. Abgesehen davon habe ich nach einer Tätigkeit gesucht, die mir liegt und leicht von der Hand geht. Ich glaube, dass es in Deutschland generell ein Bild gibt, dass Arbeit immer anstrengend ist und dass das so sein muss. Diese Logik erscheint mir zunehmend absurder und ich habe mich gefragt, ob es da nicht mehr gibt.

Was waren die wesentlichen Erkenntnisse für dich aus dem Coaching?

Dass ich eine Arbeit finden kann, die mir am Ende des Tages Spaß macht. Dass ich eine Tätigkeit finden kann, in der ich eine Art Flow erlebe, auch wenn es mal anstrengende Phasen gibt. In meinen Praktika im klinischen Bereich habe ich oft erlebt, dass ich ausgelaugt war. Ich wusste zwar, dass ich das ganz gut hin bekomme, aber ich war auch immer froh, wenn ich dann wieder zu Hause war. Das hat mich nicht vollends zufrieden gestellt.

Außerdem fand ich heraus: Wenn ich für mich klar weiß, was ich will, wird sich alles Weitere finden. Ich meine, von dem Job, den ich jetzt habe, hätte mir vorher jeder gesagt: „Das geht nicht, das ist unrealistisch.“ Ich wusste, ich wollte in Dresden bleiben, in einem jungen Team an einer sinnvollen Sache arbeiten, nichts klassisch Psychologisches machen und einigermaßen gut davon leben. Wie viele solcher Arbeitgeber bzw. Organisationen gibt es in Dresden? Die kann man an einer Hand abzählen. Dass so etwas Passendes dabei herauskommt, hätte ich nie gedacht.

Und: Ohne das Coaching hätte ich mir meine jetzige Stelle wahrscheinlich nicht angeschaut. Geschweige denn, dass ich den Mut gehabt hätte, mich dafür zu bewerben und selbstbewusst aufzutreten.

Dennoch bleibt es natürlich ein Prozess. Die Klarheit, die ich gewonnen habe, ist nicht für die nächsten Jahre garantiert. Man muss immer Schritt für Schritt gehen.

Klarheit, Mut, Vertrauen. Klingt ja alles erst mal positiv. Mit welchen Herausforderungen hattest du nach dem Coaching zu kämpfen? Gab es Stolpersteine?

Die Situation, in der ich war, hatte Vor- und Nachteile. Der Vorteil bei der Jobsuche war, ich konnte neu gestalten, konnte etwas Neues anfangen, hatte alle Möglichkeiten. Trotzdem war die Situation als Berufseinsteiger auch druckbehaftet. Ich hatte nicht das Selbstbewusstsein wie ein Berufserfahrener. Ich wusste auch nicht, wann finde ich einen Job? Klar war nach einer Weile nur, dass ich mir die Arbeitslosigkeit bald nicht länger leisten konnte. Außerdem ist es mir schwergefallen, die größeren und längerfristigen Ziele, die wir im Coaching entwickelt hatten, anzugehen.

Da war das FollowUp-Coaching, das nach ein paar Wochen folgte, sehr hilfreich. Gemeinsam mit Katja habe ich die Ziele in kleine Schritte herunter gebrochen und mich auf die nächsten Schritte in den kommenden Wochen konzentriert. Bis Ende des Jahres habe ich mir Zeit gegeben, einen Job entsprechend der Ergebnisse des Coachings zu finden. Und dann kam kurz vor Weihnachten die Job-Zusage.

Wem würdest du ein BerufungsCoaching empfehlen?

Allen Menschen, die spüren, dass es eine Veränderung braucht. Die einem „inneren Ruf“ folgen wollen. Das finde ich ein passendes Bild. Die das Gefühl haben, dass irgendetwas nicht passt an dem, was gerade beruflich ist. Die aber auch Lust haben, sich mit sich selbst auseinander zu setzen.

Man muss bereit sein, einen Weg zu gehen und man darf nicht erwarten, dass es jemand anderes für einen tut. Außerdem kann es auch kurzfristig Einschränkungen bedeuten oder negative Auswirkungen haben, z.B. finanziell. Es ist eben ein Wachstumsprozess.

Auf einer Skala von 1 (gar nicht) bis 10 (absolut): Wie stimmig ist dein Job momentan für dich?

8, mit einer Tendenz zu 9.

Klingt sehr gut. Heißt das, es war der richtige Zeitpunkt für das BerufungsCoaching?

Für mich war es der perfekte Zeitpunkt für den Prozess. Und ich weiß auch, dass es weiter geht. Bei Bedarf hole ich mir auch noch mal Unterstützung. Für die Situation, wie sie gerade ist, ist mein Job genau das Richtige für mich. Aber es ist nichts Statisches sondern eine permanente Entwicklung.

Was hat dir am besten gefallen am BerufungsCoaching?

Mehrere Sachen: die Struktur und der logische Aufbau. Das war griffig für mich. Die Selbsterkenntnis auf verschiedenen Ebenen, bei der man erst beim Umfeld und den Rahmenbedingungen anfängt und sich bis zur persönlichen inneren Mission vorarbeitet. Das haben wir zum Beispiel in einer Übung anhand von Zufriedenheitsmomenten aus meiner bisherigen Praxiserfahrung reflektiert.

Besonders gefallen hat mir auch das „Connecting“. Dabei habe ich eine intensive Verbindung zu mir und meiner Lebensaufgabe aufgenommen und gespürt.

Und anschließend das FollowUp-Coaching. Es war sehr hilfreich, dass ich noch mal die Gelegenheit hatte, mit ein wenig Abstand auf meine bisher erreichten Ziele zu schauen und eine Struktur für die nächsten Wochen zu erarbeiten.

Lieber Tino, vielen Dank für deine Offenheit und dass du deine Erfahrungen mit uns und den Lesern der Montags-Impulse geteilt hast.

Ganz lieben Dank auch an dich, liebe Jessica, für diesen wertvollen Beitrag. 

Ich wünsche dir, als Leser, den Mut deinen eigenen Weg zu gestalten,
Katja

P.S. Teach First sucht Fellows

Darüber reden kann jeder, du willst handeln!
Zum kommenden Schuljahr 2018/19 werden auch erstmals Fellows in Sachsen eingesetzt.

Der Countdown läuft. 

Bis zum 20. Juni 2018 kannst du dich noch für das Leadership-Programm bewerben. Oder du lässt dich für einen späteren Jahrgang vormerken.

Los geht’s.

Hier Bewerben oder Interesse bekunden.

 

Dein Motivationskick für den Wochenstart:

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… für mehr Freude und Sinn im (Job-)Alltag.

Los geht’s …

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