Bedingungsloses Grundeinkommen und der Wert der Arbeit

Montags-Impuls_ Bedingungsloses Grundeinkommen

Was würdest du (nicht mehr) tun, wenn dein Lebensunterhalt gesichert wäre?
Wie würdest du arbeiten?

So wie heute?
Anders?
Gar nicht?

Bedingungsloses Grundeinkommen

Wenn es nach den Befürwortern des Bedingungslosen Grundeinkommens geht, könnte sich diese Frage in absehbarer Zeit nicht nur hypothetisch, sondern auch praktisch stellen.

Im letzten Montags-Impuls ging es um die Zukunft der Arbeit.
Einen radikalen Wandel getrieben durch die Digitalisierung und Automatisierung.
Verbunden mit gesellschaftlichen Herausforderungen, auf die wir neue Antworten brauchen.
Wie z.B. auf die Frage nach der Zukunftsfähigkeit unserer sozialen Sicherheitssysteme.

Das Bedingungslose Grundeinkommen kann eine Antwort sein.

Es entkoppelt das Einkommen (teilweise) von der Erwerbsarbeit.
Konkret heißt das, jeder Bürger erhält monatlich einen bestimmten Geldbetrag vom Staat – bedingungslos. Unabhängig vom Alter, Familienstand, Beschäftigungsstatus und den Einkommensverhältnissen sowie ohne dafür etwas tun zu müssen.

Zu schön, um wahr zu sein?
Wer soll das denn finanzieren?

Die Finanzierung wäre möglich, wenn wir es wollen.
Nicht von heute auf morgen,
Doch nicht unmöglich.

Die Frage der Finanzierung ist kalkulier- und berechenbar.
Unklar ist: Wie verhalten sich Menschen, deren Lebensunterhalt gesichert ist?

Das ist die eigentliche „Black box“.

Mein Grundeinkommen

Was wäre, wenn du plötzlich Grundeinkommen hättest?

Dieser Frage widmet sich die Initiative „Mein Grundeinkommen„. Der Verein sammelt per Crowdfunding Geld für Bedingungslose Grundeinkommen. Immer wenn 12.000 EUR zusammen sind, wird ein Grundeinkommen (monatlich 1.000 EUR) an eine Person verlost.

Das Prinzip dahinter: Praktisch ausprobieren, statt theoretisch spekulieren.

Bisher haben 167 Menschen ein Grundeinkommen gewonnen.

Äußerlich verändert sich oft erstmal nicht viel.
Anders als womöglich viele erwarten, kündigen nur wenige ihren Job.
Doch alle Gewinner berichten von einem komplett neuen Lebensgefühl.

Existenzangst weicht einem Gefühl der Sicherheit.
Der tägliche Druck und die Anspannung lassen nach.
Der Zwang zur Arbeit – das Müssen – fällt weg.

„Ein gesundes Verhältnis zur Erwerbsarbeit
braucht existenzielle Sicherheit,
damit wir frei entscheiden können.“

Meera Zaremba, Mein Grundeinkommen
Video: „Die Arbeit des Menschen ist unantastbar“

Der Wert der Arbeit

Die Arbeit selbst würde eine völlig neue Bedeutung bekommen.

Arbeit wäre nicht mehr das notwendige Mittel zum Geld verdienen oder zur Existenzsicherung. Heutzutage unbezahlte oder niedrig entlohnte, doch unverzichtbare Tätigkeiten wie die Kindererziehung, die Pflege von Angehörigen und ehrenamtliche Arbeit – sich Zeit nehmen für Menschen – würden als Wert für die Gesellschaft sichtbar und anerkannt werden.

Wenn wir nicht länger abhängig von unserem Arbeitseinkommen sind, gewinnen wir Freiheit, um unser Tätigsein nach unseren eigenen Bedürfnissen zu gestalten.

Weniger müssen, mehr wollen!

Ermöglicht durch die Digitalisierung und Automatisierung der Arbeit, getragen vom Bedingungslosen Grundeinkommen, könnte ein Menschheitstraum wahr werden:

„Die Befreiung des Menschen von der entfremdeten Arbeit.
Das ist ein alter Menschheitstraum, eine positive Utopie:
Arbeit als das zu definieren, worin Sie selber vorkommen
und nicht als das, wofür Sie Geld kriegen.“

Richard David Precht

Weniger das Einkommen, sondern die Tätigkeit selbst würde uns motivieren.
Aus einem innerem Antriebheraus statt Zwang.

Unausweichlich würden sich neue Fragen in den Vordergrund drängen:
Wie wollen wir wirklich arbeiten?
Was gibt der Arbeit Wert und Sinn?

Wie würden wir arbeiten?

Würden Menschen dann überhaupt noch arbeiten?

Persönlich bin ich davon überzeugt.
Ja, nur vermutlich ganz anders.

Freier und selbstbestimmter, angstfreier und entdeckungsfreudiger, kreativer und abwechslungsreicher, kooperativer und familienfreundlicher, gesünder, bewusster und ökologisch nachhaltiger, bedarfsgerecht produktiver und zukunftsfähiger …
die einen mehr, die anderen weniger,
doch unterm Strich sinnorientierter.

Sinn wäre der neue Wert unserer Arbeit.

Für mich ist das Grundeinkommen einzigartig, weil es uns Sicherheit und Freiheit IN EINEM bietet. Es hat das Potenzial tiefgreifende Veränderungen anzustoßen, ausgehend von dem Vertrauen, dass jeder Mensch einen Wert für die Gesellschaft hat, den er sich nicht verdienen muss, sondern frei entfalten kann.

Das wäre ein radikal neuer Ansatz für das Miteinander in unserer Gesellschaft
Eine mögliche Antwort, um die Herausforderungen der Zukunft gemeinsam zu bewältigen.

In der Dokumentation „Free Lunch Society“ beschäftigt sich Filmemacher Christian Tod mit den Möglichkeiten und Hintergründen des Bedingungslosen Grundeinkommens.

Die Einführung eines Bedingungslosen Grundeinkommens ist nicht von heute auf morgen möglich.
Das wäre nicht sinnvoll.
Es braucht neben dem technologischen Fortschritt auch eine breite Basis an Befürwortern in der Gesellschaft. Dafür halte ich im ersten Schritt die Entwicklung aus der Gesellschaft heraus, gefördert durch Initiativen wie „Mein Grundeinkommen“ und begleitet durch staatliche Maßnahmen zur Weichenstellung, für vielversprechend.

Betrachte dein Tätigsein in dieser Woche einmal aus einer neuen Perspektive:
Was würde sich für dich verändern, wenn für deinen Lebensunterhalt gesorgt wäre?

Ich wünsche dir eine zukunftsgestaltende Woche,
Katja

P.S. Hier kannst du für das Grundeinkommen spenden und dich für die Verlosung anmelden.

Du hast bis zum Ende gelesen.
Danke für deine wertvolle Zeit und Lesertreue.

 

Dein Motivationskick für den Wochenstart:

– immer montags in deiner Inbox.

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… für mehr Freude und Sinn im (Job-)Alltag.

Los geht’s …

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