Nachdem die erste Augustwoche noch im Zeichen der letzten Projekte und Reisevorbereitungen stand, bin ich jetzt voll und ganz drin in der “Auszeit” – zunächst allein ohne die Familie, in Begleitung meiner Freundin Mandy.
Eco Yoga & Wander Retreat
Mit Nina und Daniel von Salty Elephant sind wir gemeinsam mit 13 weiteren YogINis und Wanderfreunden im wunderschönen Wipptal in Tirol, kurz vor der italienischen Grenze.
Ich könnte mir keinen passenderen Ort für diese Erfahrung vorstellen. Obernberg ist ein idyllisches Bergdorf auf 1.400 m Höhe vor dem beeindruckendem Tribulaunmassiv mit gerade mal 360 Einwohner:innen. Unser “Base Camp” ist Almi’s Berghotel, ein Familienbetrieb, der mit unglaublich viel Herz und gutem Spirit betrieben wird.
Auch Nina und Daniel von Salty Elephant bringen Herz und Spirit in das Retreat ein mit dem Anliegen, Menschen wieder in Verbindung mit sich und ihrer Natur im Innen und Außen zu bringen.
Das Ankommen
Auf unserem Zimmer begrüßt uns eine handgeschriebene Karte. Ich bekomme am ganzen Körper Gänsehaut als ich auf das persönlich ausgewählte Motiv schaue. Diese Muschel hat mein Mann sich bei der Geburt von Mika tätowieren lassen. Sie steht für Familie und Zusammenhalt. Was für eine Synchronizität zum Auftakt unserer Elternzeit.
Ich fühle mich zur richtigen Zeit am richtigen Ort.
ICH. HIER. JETZT.
In der Mediation zum Ankommen taucht meine Intention für die Woche ganz klar auf:
Den Boden bereiten für unsere Familienzeit.
Altes loslassen, innerlich umgraben und neue Samen säen.
Das Programm
Morgens begrüßt uns eine Tafel mit dem Motto, Zitat und Programm für den Tag: Hingabe. Herzöffnung, Leichtigkeit, Perspektivenwechsel … alles Qualitäten, die ich mir für diese Woche gewünscht habe.
Yoga
Der Tag startet früh um 7:30 Uhr mit Yoga – vom Vinyasa Flow über Hatha, Yin und Slow Yoga. Die anderthalb Stunden sind abwechslungsreich gestaltet von Nina und Daniel. Immer mit Blick für Körper UND Geist, in meinem Empfinden auch der seelischer Ebene.
Meine liebste Yogasequenz ist der Vinyasa Karma Flow am Samstagmorgen zur Integration der Erfahrungen aus der Retreat-Woche. Ich spüre deutlich welchen Unterschied die intensive tägliche Praxis für meine Verbindung mit mir selbst, meine Beweglichkeit und mein Wohlbefinden macht.
Frühstück
Nach dem Yoga am Morgen stärken wir uns am reichhaltigen Frühstücksbuffet, das für mich als bevorzugt Veganerin keine Wünsche offen lässt. Das Gemüse und die Beeren stammen überwiegend aus dem Garten der Familie.
Wandern
Aufgetankt mit reichlich Energie starten wir auf die Tageswanderungen.
Montag wandern wir zu den Oberberger Seen mit einem Sprung oder besser „Skinny Dip“ ins sehr sehr kalten Wasser. Lebensgefährlich!
Dienstag machen wir mit einer Wanderführerin richtig Höhenmeter bis auf den Hohen Lorenzen und nehmen gleich noch zwei Gipfelkreuze beim Abstieg über den Bergkamm mit. Ich spüre, dass ich in meinem Element bin. Die Berge berühren mein Herz, der Blick wird weit und die Bewegung wirkt auch innerlich nach.
Am Donnerstag genießen wir eine wunderschöne Aussicht vom Seesteig und bauen immer wieder ein paar Etappen in Stille und eine Meditation auf dem Weg ein. Es ist enorm wie die Aufmerksamkeit sich verändert und ich die kleinen Dinge am Wegesrand so viel intensiver wahrnehme.
Am Freitag steigen wir auf die Steiner Alm hinauf und praktizieren eine Yogaeinheit unter freiem Himmel.
Und Mittwoch? Da gönne ich mir eine Pause in der Auszeit: nochmal schlafen, meditieren, eigenen Themen Raum geben, lesen und den Blick aus der Panorama Sauna schweifen lassen.
Mehr Yoga
Nachmittags um 17:30 Uhr erwartet uns eine weitere Yogaeinheit, um den ganzen Körper nach dem Wandern gut zu dehnen.
Abendessen
Jeden Abend genießen wir unglaublich leckere vegane oder vegetarische Gerichte wie Kartoffel-Gemüse-Auflauf, Brennnesselknödel oder Thai Curry mit einem süßen Tagesabschluss.
Lange bleiben wir nicht wach. Nach soviel Bewegung und frischer Luft fallen wir oft schon 22 Uhr ins Bett.
Außer am Samstag, da starten wir spontan unsere eigene Party. Selbst beim Tanzen spüre ich ein neues Körpergefühl.
Gemeinschaft und für sich selbst sein
Nach den langen Lockdown Zeiten ist es durchaus ungewohnt wieder so nah mit anderen Menschen zu sein. Gleichzeitig kann ich mich von Tag zu Tag mehr in die Gruppe entspannen.
Besonders nachdem ich mir am Mittwoch einen Tag Rückzug vom geselligen Wandern gegönnt habe. Mit der Selbsterfahrung im Laufe des Retreats gehen auch die Gespräche in die Tiefe und das Gefühl der Verbundenheit wächst.
Besonders schön sind die kleinen Aufmerksamkeiten, die wir uns gegenseitig schenken. Hier eine wohltuende Nackenmassage, da eine Karte mit einem persönlich passenden Zitat und immer wieder aufmunternde Worte für diejenigen unter uns, die den Schritt über ihre bisherigen Grenzen hinaus wagen.
Eco & Fair
Besonders begeistert mich die Philosophie von Salty Elephant, die Retreats ökologisch und sozial nachhaltig zu gestalten.
Das spiegelt sich in der vegan/vegetarischen Küche aus überwiegend biologischen und regionalen Lebensmitteln genauso wider wie in der Wahl einer klimaneutralen Unterkunft wider.
Sogar die Anreise der Teilnehmenden wird von Salty Elephant kompensiert. Das Retreat liefert jede Menge Inspirationen für einen nachhaltigeren Lebensstil, u.a. auch durch die Auswahl der Produkte für das Goodie Bag, das uns beim Ankommen erwartet.
Dabei wird Nachhaltigkeit nicht nur im Außen gelebt, sondern aus der Verbindung und dem Bewusstsein für sich selbst.
Das Zitat der Woche
“Das Leben leicht tragen und tief genießen
ist ja doch die Summe aller Weisheit.”
(Wilhelm von Humboldt)
Meine Lektüre der Woche
Gelesen habe ich das GreenLifestyle Magazin und den Bestseller von Mariana Leky: „Was man von hier aus sehen kann“ (*Buchempfehlung).
Meine Highlight der Woche
Die Kakaozeremonie.
Kakao hat eine herzöffnende Wirkung.
Nina gestaltet dieses Ritual mit viel Hingabe, Herz und Sanftheit, so dass sich die Gruppe gut darauf einlassen kann.
Wir spüren, was uns am Herzen liegt und was wir dafür loslassen dürfen.
Damit gehen wir in den Austausch zu zweit.
Das geht tief und ist heilsam.
Mit der Playlist im Ohr sinniere ich im Bett noch lange dieser Zeremonie und dem, was dabei aufgetaucht ist, nach.
Entspannung und Öffnung
Meine Intention hat sich erfüllt.
Ich fühle mich aufgetankt und reichhaltig genährt.
Ich konnte ein paar alte Themen, die ich lange festgehalten habe, loslassen und so den Raum für Neues öffnen.
Jetzt bin ich voll und ganz da für meine Familie.
Die Wiedersehensfreude ist groß am Samstag.
Mich erfüllt Dankbarkeit für diese drei besonderen Menschen und Wesen in meinem Leben, die mir diese Woche mit ermöglicht haben.
Wir werden noch ein paar Tage die Ruhe und Natur im Wipptal genießen, bevor wir uns auf dem Weg nach Livorno und zur Fähre nach Korsika machen.
Ich wünsche dir, dass du erkennst: Die Zeit, die du für dich nimmst, hat auch einen Wert für deine Mitmenschen,
Katja
P.S. Mehr Bilder vom Yoga & Wander Retreat teile ich bei Instagram.