Stell Dir vor,
es gäbe einen öffentlichen Ort,
an dem Du herzlich willkommen bist,
wo Du dich treffen und anderen begegnen kannst,
unabhängig von Deinem Hintergrund oder Deiner Meinung.
An dem Du mitbestimmen und mit gestalten kannst,
was dort passiert und wie dieser Ort aussieht.
Ein Ort des Miteinanders,
der zugänglich ist, einlädt und anregt,
ohne dass Du etwas kaufen musst.
Stell Dir vor, es gäbe einen Ort,
an dem Du selbst etwas planen und umsetzen kannst,
der warm und lebendig ist,
wandelbar und anstiftend.
Ein Ort, der alle Menschen aus Deiner Stadt miteinander verbindet,
in Kontakt bringt,
in all ihrer Vielfalt.
Ein Ort, an dem man sagen kann:
„Hier bin ich richtig!“
Unsere Vision für Radebeul
Mit dem Projekt MitteOst des Familienzentrums Radebeul soll ein Ort der Begegnung und des Miteinanders, ein „Dritter Ort“, entstehen, in der Mittelhalle des Radebeuler Kultur-Bahnhofs.
Gemeinsam mit den Bewohner*innen der Umgebung wird ein öffentlicher Ort geschaffen, der ohne Konsumzwänge zum Verweilen einlädt, der Begegnungen ermöglicht und Angebote leicht zugänglich macht. An diesem Ort kann sich jede:r einbringen und eigene Ideen umsetzen.
Was ist das denn, ein „Dritter Ort“?
Es gibt das Zuhause (Erster Ort) und es gibt die Schule bzw. Arbeit (Zweiter Ort). Und es gibt Orte, die weder das eine, noch das andere sind. „Dritte Orte“ sind öffentliche Räume, in denen man Zeit verbringen und sich wohlfühlen kann. Sie ermöglichen Menschen ein Zusammenkommen, unabhängig von ihrem Hintergrund.
Der Soziologe Ray Oldenburg war der erste, der in seinem Buch „The Great Good Place“ von 1989 von „third places“ sprach. Aus seiner Sicht sind diese Räume notwendig für ein gesundes Sozialklima.
Das Projekt MitteOst wurde stark inspiriert von der Arbeit des Architekten und Creative Guide Aat Vos. Er zeigt seit über 30 Jahren mit seinen Projekten, wie man mit solchen “Dritten Orten” zur Verbesserung des sozialen Miteinanders beitragen kann. Öffentliche Räume werden in Zusammenarbeit mit den Nutzer*innen ganz neu gedacht, bedarfsgerecht geplant und bespielt.
Aat Vos und auch wir sind überzeugt:
„Wenn wir den Menschen die Orte zurückgeben,
entsteht ein neues Miteinander.“
Mit dem Projekt MitteOst wollen wir Grenzen überwinden und alte Strukturen aufbrechen. Wir wollen dazu beitragen, dass ein neues Miteinander entstehen kann.
Wofür tun wir das?
In Befragungen stellen wir immer wieder fest, dass Menschen eine tiefe Sehnsucht haben: dazuzugehören, gesehen zu werden und eine sinnvolle Aufgabe zu haben.
Wir können in anderen Menschen immer auch ein Stück von uns selbst finden. Es wird etwas geben, das wir gemeinsam haben. Irgendetwas verbindet jede:n von uns mit jedem anderen Menschen auf diesem Planeten. Indem wir Andere wirklich sehen und erkennen, fühlen auch wir uns erkannt. Durch echte Begegnungen werden wir sichtbar.
Jede Begegnung birgt ein kleines Wachstum in sich. Immer lernen wir ein Stück – über unser Gegenüber, durch den anderen Menschen hindurch über uns selbst und über die Welt.
Wenn jede:r sich einbringen kann, wenn jede:r gehört und gesehen wird, wenn jede:r sich selbst in der eigenen Wirksamkeit erfährt, dann gibt das Kraft – nicht nur für Einzelne, sondern für die Gemeinschaft.
Lasst uns Räume für gleichwürdige Begegnungen schaffen. Räume für Miteinander. Warme Orte des Willkommens, an denen wir einfach SEIN können und die uns ermöglichen, über uns selbst hinauszuwachsen. Orte, an denen man sagen kann:
„Hier bin ich richtig!“
Edna Ressel bringt mit ihrer Arbeit als Projektleiterin für MitteOst ihren eigenen Purpose zum Ausdruck: Warme Plätze zu schaffen und echte Begegnungen zu ermöglichen. Falls du mehr über dieses Projekt erfahren möchtest, kannst du sie hier kontaktieren.
Vielen Dank, liebe Edna, für diesen inspirierenden Gastbeitrag und dein Engagement für MitteOst. Dieses Projekt bestärkt mein Gefühl von Zugehörigkeit in Radebeul.
Ich wünsche uns allen mehr Räume für echte Begegnungen,
Katja