Heute teile ich eine meiner Lieblingsübungen mit dir. Diese Übung ist mir deshalb so sehr ans Herz gewachsen, weil sie eines unserer seelischen Grundbedürfnisse, die Verbundenheit, auf einfache Weise und in kurzer Zeit spürbar machen kann.
Verbundenheit
… bezeichnet das Gefühl der Zu(sammen)gehörigkeit.
Wahrhaft verbunden fühlen wir uns dann, wenn wir …
- im Umgang miteinander offen und unverfälscht sind, uns einander wahrhaftig zeigen können
= Echtheit. - das Gefühl haben, dass der andere uns versteht oder offen ist, sich einfühlend in unsere Sicht der Dinge hineinzuversetzen
= Empathie. - von anderen so gesehen und angenommen werden, wie wir sind
= Wertschätzung.
Eine Übung, die diese Qualitäten stärken kann, ist das sogenannte Connecting.
Connecting = verbinden
Das Grundprinzip ist einfach und nicht neu.
Psychologen, Coaches und andere Vertreter sozialer Berufe erkennen sicher die Ähnlichkeit zur klienten- bzw. personenzentrierten Gesprächsführung von Carl R. Rogers, Hauptbegründer der Humanistischen Psychologie.
Ich selbst habe das Connecting bei Beyond Leadership kennen gelernt. Dabei habe ich erfahren, dass das Gefühl der Verbundenheit mit anderen Menschen immer aus einer guten Verbindung mit mir selbst entsteht.
Ich lade dich ein, es in dieser Woche selbst auszuprobieren:
Das Connecting eignet sich für Zweier-Konstellationen oder eine kleine Gruppe von 3-4 Personen – also lebenspraktisch für Beziehungsgespräche mit dem Partner, Freunden oder Familienangehörigen. Aber auch im beruflichen Kontext hat sich diese Praxis bewährt, z.B. um das Miteinander in Teams zu stärken.
Die grundlegende Frage lautet:
Wer bin ich und warum bin ich hier*?
- Jeder bekommt 5 Minuten Zeit, den gegenwärtigen Gedanken und Gefühlen Ausdruck zu verleihen – d.h. sich im ersten Schritt mit sich selbst und den eigenen Antworten zu „verbinden“.
- Die Zuhörer halten den Raum – präsent und aufmerksam – für diese tiefe Reflexion ohne zwischendrin Fragen zu stellen oder das Gesagte zu kommentieren.
- Im Anschluss hat jeder Zuhörer eine Minute Zeit mit eigenen Worten – ohne Bewertungen oder Ratschläge – wiederzugeben, was er glaubt, verstanden zu haben.
- Derjenige, der gesprochen hat, bedankt sich. Punkt. Keine Auswertung. Keine Rechtfertigung. Keine Erklärung.
Sich selbst und andere bewusst wahrnehmen
Im Connecting tauchen wir Minute für Minute tiefer in unsere „innere Welt“ ein. Je mehr wir uns vom Gegenüber (zunächst non-verbal) verstanden fühlen, desto weiter öffnen wir uns. So dringen wir zu Erkenntnissen vor, die uns womöglich selbst noch nicht bewusst waren, was uns hilft uns selbst tiefer zu verstehen und noch wahrhaftiger zu zeigen.
Im Austausch mit anderen stärken wir das gegenseitige Verständnis und die Wertschätzung füreinander.
Wann immer ich mir ein Herz fasse und die Zeit für ein Connecting nehme, gewinnt die Beziehung zu meinen Mitmenschen an Tiefe und es geschehen erstaunliche Dinge, sogenannte Synchronizitäten. Dann spüre ich ganz deutlich die Verbundenheit – mit mir, mit anderen und dem Leben.
Ich könnte dir lang und breit erklären, wie und warum das Connecting wirkt. Doch wie schon Galileo Galilei sagte:
„Man kann einem Menschen nichts lehren,
man kann ihm nur helfen,
es in sich selbst zu entdecken.“
Schenke dir und einem Menschen, der für dich wichtig ist, diese 12 Minuten Zeit, deine Offenheit, Präsenz und Aufmerksamkeit.
Eventuell hast du Bedenken, dass du etwas falsch machen könntest.
Für Einsteiger: Das Eye Contact Experiment in Berlin zeigt, dass bereits eine Minute Blickkontakt genügt, um uns verbundener zu fühlen.
Mit den Worten von Neytiri aus dem Film Avatar:
„Ich sehe dich!“
Ich wünsche dir in dieser Woche den Mut für mehr Verbundenheit,
Katja
* „Hier“ ist im übertragenem Sinne gemeint, warum bin ich in dieser Beziehung, in diesem Job oder sogar auf dieser Welt. Was bewegt mich innerlich und was möchte ich „hier“ bewirken.
Dein Motivationskick für den Wochenstart:
– immer montags in deiner Inbox.
Melde dich an und erhalte kurze, liebevoll anschubsende und wegbegleitende Email-Impulse von mir, mit denen du direkt loslegen und dein (Arbeits-)Leben – Schritt für Schritt – nach deinen Vorstellungen gestalten kannst.
… für mehr Freude und Sinn im (Job-)Alltag.
Los geht’s …