Demokratie lebt vom Mitmachen!

In den vergangenen Wochen sind Millionen Menschen in Deutschland auf die Straßen gegangen. Sie haben für Demokratie, Vielfalt und Solidarität und gegen Rechtsextremismus und Spaltung demonstriert.

Eventuell warst Du selbst auf einer Demonstration.
Vielleicht sind Demos und Menschenmassen nicht so deins.
Fragst Du Dich, was Du über die Demos hinaus tun kannst?
Mich beschäftigt diese Frage, denn unsere Demokratie ist nicht selbstverständlich.

Demokratie lebt von einem lebendigen Austausch und vom Mitmachen, ja Mitgestalten.
Von der Vielfalt der Meinungen, Erfahrungen und Ideen.
Von unserer Offenheit für kontroverse Diskussionen und generative Dialoge, um co-kreativ neue Möglichkeiten zu erforschen.
Von unserem gemeinsamen Engagement für eine sozial gerechtere Gesellschaft.
Das ist nicht optional, sondern überlebenswichtig für unsere Demokratie.

Im Alltag erscheint es herausfordernd, Zeit für politisches und soziales Engagement zu finden.
Doch auch mit wenig, können wir viel bewirken.

Hilfreich ist es, Dir Deinen Circle of Influence bewusst zu machen und Dich für ein Anliegen einzusetzen, dass Dir am Herzen liegt. Selbst kleine Handlungen im Alltag können einen großen Einfluss haben. Selbstwirksamkeit und das Gefühl eingebunden zu sein in etwas Größeres, führen uns aus der Angst und Ohnmacht. Wir gewinnen Gemeinschaft, Zuversicht und Mut.

„Wer sich einmal als Teil der Lösung fühlt,
hört eher auf zu meckern und die Schuld bei anderen zu suchen.“
(https://changemaker-academy.org)

Dafür möchte ich ein paar ausgewählte Impulse mit Dir teilen:

Informiert sein ist wesentlich und gleichzeitig herausfordernd im Zeitalter des Informationsüberfluss. Bei Hotel Matze habe ich ein empfehlenswertes Podcast Interview mit Claudine Nierth vom Mehr Demokratie e.V. gehört.

Zuhören und mit anderen konstruktiv zu diskutieren, ist entscheidend für die Meinungsbildung. Die Initiative „Kleiner Fünf“ hat Tipps und Gesprächsleitfäden zusammengestellt, wie Du „radikal höflich“ Rechtspopulismus begegnen kannst. Das bedeutet, Diskussionen sachlich und respektvoll zu führen und gleichzeitig Hass und Ausgrenzung aktiv entgegenzutreten.

HateAid.org setzt sich für Demokratie im digitalen Raum ein, ein Netz in dem Meinungsfreiheit gewahrt und Teilhabe ermöglicht wird. In einem offenen Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz fordern sie eine sofortige Offensive für Menschenrechte im Internet. Wenn Dir im Internet abwertende, entwürdigende oder einschüchternde Inhalte begegnen, schau nicht weg, sondern werde aktiv. Melde Vorfälle zum Beispiel an HateAid.org oder beeinflusse die digitale Kommunikation positiv durch eigene kreative und respektvolle Kommentare.

Unterschreibe oder initiiere Online-Petitionen, z.B. über Change.org, die weltweit größte Petitionsplattform für gesellschaftliche Veränderungen.

Engagiere Dich oder spende für eine Initiative, die sich für Demokratie einsetzt. Möglich ist das z.B. über Vostel oder Betterplace.org. Informiere Dich über Initiativen bei Dir vor Ort, lade Freunde ein und besuche eine Info-Veranstaltung.

Nicht nur für Erwachsene, sondern gerade für Kinder ist es wichtig, ihre eigenen Rechte zu kennen und auch einzufordern. Bestärke und unterstütze sie dabei. Kinder sind die Bürger:innen von morgen. Sie sollten früh lernen, dass ihre Meinung zählt und sie ein Recht darauf haben, einbezogen und gehört zu werden. Bei uns im Hort / Nachmittagsbetreuung gibt es aktuell Infoveranstaltungen zu den Kinderrechten. In einer Konferenz durften die Kinder mitbestimmen, mit welchen Kinderrechten sie sich tiefergehend auseinander setzen wollen. Auch beim Abendessen haben wir die Kinderrechte thematisiert.

Wer wählt, entscheidet mit. Deine Stimme zählt in diesem zukunftsweisenden Wahljahr besonders für die Demokratie, sowohl auf Landtags- und Kommunalebene als auch bei der Wahl für das Europäische Parlament.

Deine Kinder sind noch nicht volljährig, wollen jedoch unsere Gesellschaft aktiv mitgestalten?
Seit 1996 werden U18-Wahlen immer neun Tage vor einem offiziellen Wahltermin abgehalten. Kinder und Jugendliche beschäftigen sich zur Bundestagswahl, Europawahl, Landtagswahl und so weiter mit dem politischen Geschehen und treffen ihre Wahlentscheidung. Mitmachen können ausnahmslos ALLE jungen Menschen unter 18 Jahren, die sich in Deutschland aufhalten.

Weitere 100 Ideen, die unsere Gesellschaft ein bisschen besser machen, findest Du in der Broschüre von Demokratie-leben: Etwas bewegen beginnt bei Dir!

Noch zwei Veranstaltungshinweise:

Das Changemaker Festival widmet sich am 7. März 2024, 17-20 Uhr (virtuell) der Frage: Was kommt nach den Demos? Das Festival ist für alle, die Lust haben, sich auf die für sich passende Weise zu engagieren oder ihr bisheriges Engagement auf ein neues Wirkungslevel zu heben.

Am 8. März 2024, 17-20 Uhr laden wir Dich ins Konnektiv62 ein, um anhand eines Soziodramas die aktuelle gesellschaftspolitische Lage zu erforschen, unter dem Motto: „Mal die Perspektive wechseln“. Hier erfährst Du mehr und kannst Du Dich anmelden: Soziodrama @Konnektiv62

Ich wünsche uns die Zuversicht und den Mut, unsere Möglichkeiten in der Demokratie zu erkennen und zu nutzen,
Katja