Unentschieden? Die Qual der Wahl

Montags-Impuls_ Qual der Wahl

Die ersten 7 Jahre meines Lebens bin ich in der DDR aufgewachsen.

Bezeichnend für diese Zeit war, dass die Auswahl der Bürger in vielerlei Hinsicht begrenzt war: Vom Urlaubsziel und Wohnraum über das Auto … bis hin zum Lebensmittelsortiment.

Mit der Wende öffneten sich die Türen zur Welt der grenzenlosen Möglichkeiten.

Der chronische Mangel früherer Generationen wurde durch den chronischen Überfluss ersetzt, so beschreibt es der deutsche Wissenschaftsjournalist Bas Kast in seinem Buch: „Ich weiß nicht, was ich wollen soll?“

Die Qual der (Marmeladen-) Wahl

Die Auswirkung der Größe einer (Produkt-)Auswahl auf das menschliche (Kauf-)Verhalten haben Iyengar & Lepper* in einer Feldstudie untersucht:

Sie bauten in einem Delikatessengeschäft in Kalifornien Probiertische auf. Dort konnten Kunden verschiedene Marmeladensorten probieren. In einer Versuchsanordnung präsentierten die Forscher den vorbeigehenden Kunden 6 verschiedene Sorten zum Probieren, in einer anderen 24.

Das Ergebnis war paradox: Von den Kunden, die am Tisch mit der großen Auswahl vorbeischlenderten, probierten 60 Prozent mindestens eine Sorte, aber noch nicht mal 2 Prozent der Passanten kaufte letztlich ein Glas.

Die kleine Auswahl lockte zwar nur 40 Prozent der Vorbeigehenden zum Probieren, doch am Ende nahmen 12 Prozent der Passanten ein Glas mit zur Kasse – deutlich mehr als beim großen Probiertisch.

Mehr Auswahl, mehr Unzufriedenheit

Einerseits fasziniert uns eine große Auswahl, indem sie uns ein Gefühl der Wahlfreiheit vermittelt.

Andererseits steigt mit dem mehr an Möglichkeiten auch die Erwartungshaltung an die getroffene Wahl und die Angst vor einer Fehlentscheidung.

Für Entscheidungen im Alltag, wie die Wahl der Marmeladensorte, ist ein „Fehlgriff“ noch zu verkraften.

Die Herausforderung steckt in den grundlegenden Fragen und Entscheidungen des Lebens, z.B.

Wie und wo will ich leben?
Welchen Ausbildungs-/Studienweg will ich gehen?
Welchen Partner, Beruf, … will ich wählen?

Verglichen mit früheren Generationen und anderen Gesellschaften sind wir freier, unser Leben nach den eigenen Vorstellungen zu gestalten.

Das Internet hat uns den Blick für zahlreiche Möglichkeiten geöffnet und den Zugang dazu erleichtert.

Doch die moderne Multioptionsgesellschaft macht uns nicht zufriedener.

Vielmehr wächst mit dem mehr an Optionen die Orientierungslosigkeit und innere Unsicherheit sowie der Erwartungsdruck, das Optimum rauszuholen.

Aus Furcht vor einer schlechten Wahl, schöpfen wir die neu gewonnene Freiheit nicht annähernd aus, sondern verharren lieber unentschieden in einer Situation oder folgen den Erwartungen / Entscheidungen anderer.

Selbst wenn wir uns entscheiden, bleibt das unterschwellige Gefühl, dass es womöglich noch eine bessere Alternative gibt.

Dafür gibt es nur eine Lösung:

Streiche Optionen

Reduziere deine Auswahl.

Das fühlt sich nach einer Einschränkung deiner Freiheit an?

„Wer versucht, sich immer alle Türen offen zu halten,
wird sein Leben auf dem Flur verbringen.“

 

Die eigentliche Frage lautet:
Was will ich wirklich?

Dein innerer Kompass

Wenn uns die Orientierung im Außen fehlt, braucht es eine andere Navigationshilfe mithilfe derer wir gute Alltags- und Lebensentscheidungen treffen können.

Diese Navigationshilfe liegt in dir selbst und deiner Persönlichkeit.

Deine persönlichen Bedürfnisse und Präferenzen, deine individuellen Kompetenzen und Vorstellungen von einem guten Leben sind die Grundlage für gute, d.h. passgenaue Entscheidungen.

Auch wenn uns die Gesellschaft vermittelt, dass alles möglich ist, wir sind weder geborene Alleskönner noch Alleswoller.

Je besser du dich selbst kennst, desto leichter kannst du die passende Wahl aus der bunten Vielfalt des Lebens für dich treffen.

Ich wünsche dir in dieser Woche eine gute Wahl vorm „Marmeladenregal“,
Katja

 

Dein Motivationskick für den Wochenstart:

– immer montags in deiner Inbox.

Melde dich an und erhalte kurze, liebevoll anschubsende und wegbegleitende Email-Impulse von mir, mit denen du direkt loslegen und dein (Arbeits-)Leben – Schritt für Schritt – nach deinen Vorstellungen gestalten kannst.

… für mehr Freude und Sinn im (Job-)Alltag.

Los geht’s …

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