Hängenbleiben in der Auszeit. Zurück auf Los?

Montags-Impuls_ Hängenbleiben

Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.

So lautet die typische Schlussphrase für Märchen und ähnliche Geschichten. Meist gibt es ein Happy End. Es wird suggeriert, dass es nun ewig so weiter geht.

Und so lebten sie vergnügt bis ans Ende ihrer Tage. 

Häufig haben auch wir eine romantische Vorstellung davon, wie sich unser Leben nach dem Erreichen unserer Ziele oder dem Verwirklichen unserer Träume, wie z.B. einer Auszeit, gestaltet.

Wenn ich erstmal …
… eine Auszeit gemacht,
… meine Berufung gefunden,
… ein Haus gebaut,
… dies oder das erlebt habe,
… oder besitze
Dann, ja dann werde ich glücklich und zufrieden sein.

Doch das Leben ist ein Zyklus, ein kontinuierlicher Entwicklungsprozess mit Höhen und Tiefen.

Auf eine Auszeit folgt die Rückkehr in den Alltag, aus dem wir ursprünglich auf- oder ausgebrochen sind. Wenn die Auszeit nicht nur ein „Ablenkungsmanöver“ sein soll, dann gilt es sich frühzeitig mit der Frage auseinander zu setzen: Und dann?

Zurück auf Los?

Genau diese Phase, die „Rückkehr“ und Integration der neu gewonnenen Erkenntnisse und Erfahrungen in das Alltagsleben kommt häufig zu kurz oder wird so weit wie möglich hinaus gezögert.

Zurück in den ungeliebten Job?
Freiwillig gewählt, wäre die Auszeit dann nur eine Flucht. Ein verlängerter Urlaub, aus dem wir frustriert zurück kehren.

Den alten Job ohne eine neue Perspektive aufgeben?
Das ist gewagt.

Was passiert, wenn sich die Auszeit dem Ende naht?
Noch keine Erleuchtung oder zündende Idee in Sicht ist?
Das finanzielle Polster aufgebraucht ist?
Dann drängt viele der Druck zurück ins alte Gewässer oder eine naheliegende Übergangslösung.
Obwohl wir gerade eine Ahnung davon bekommen, dass es eigentlich anders gehen könnte.

Keep – Stop – Start

Anstatt sich alle Wege offen zu halten, ist es sinnvoll einige Entscheidungen bereits vor der Auszeit zu treffen, um frühzeitig die Weichen für die Rückkehr in den Alltag zu stellen.

Die folgenden drei Fragen können dir erste Klarheit und Orientierung geben, wohin die Reise geht:

1. Was möchtest du mit in die Auszeit bzw. nach deiner Rückkehr mit in den Alltag nehmen? Was ist gut in deiner Arbeit bzw. deinem Leben, was du bewahren möchtest?

= KEEP

2. Was möchtest du zurück- bzw. loslassen? Wovon willst du dich trennen, um den Raum für Neues zu öffnen?

= STOP

3. Womit möchtest du in der Auszeit bzw. nach deiner Rückkehr beginnen oder mehr Zeit verbringen? Welche neuen Aspekte willst du in deiner Arbeit bzw. deinem Leben integrieren?

= START

Entschieden starten

Besinne dich darauf, warum du dir ursprünglich eine Auszeit gewünscht hast. Nutze deine Antworten auf diese drei Fragen, um diese Veränderungen in die gewünschte Richtung Schritt für Schritt anzugehen – nicht erst am Ende deiner Auszeit, sondern von Anfang an.

Ich wünsche dir eine wegweisende Woche,
Katja

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